Fortuna Düsseldorf Fortuna hat das Gebot der Stunde erkannt

Düsseldorf · Schönen Fußball gab es beim 1:0 von Fortuna Düsseldorf gegen Bielefeld nicht zu sehen. Dafür aber den Kampf, der jetzt gefordert ist.

Fortuna - Arminia Bielefeld: Reaktionen
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Foto: dpa, rwe soe

Die Ausgangslage war kompliziert. Nur ein Sieg aus zehn Zweitligaspielen, Tabellenplatz 16. Querelen in der Vereinsführung, die in der Trennung vom Vorstandsvorsitzenden Dirk Kall gipfelten. Und dann kam nach zwei Wochen Länderspielpause, die Fortuna Düsseldorf mit einer ganz schwachen Leistung beim 0:3 in Kaiserslautern eingeläutet hatte, auch noch Arminia Bielefeld, die nur eine ihrer vorangegangenen zehn Saisonpartien verloren hatte.

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Was tut man am besten, wenn alles zu kompliziert zu werden droht? Man besinnt sich auf die einfachen Dinge des Geschäfts. Laufen, kämpfen, dagegenhalten. "Gras fressen" eben. Fortuna tat es, sie hatte das Gebot der Stunde erkannt. Und sie belohnte sich mit einem 1:0-Erfolg, der letztlich auch noch verdient war, weil die Mannschaft von Frank Kramer den Erfolg um einen Tick mehr wollte, ein wenig mehr dafür tat und entschlossener war als ihre Gäste aus Ostwestfalen.

Dass es bei diesen Vorgaben nicht gerade ein Fußballabend für Feinschmecker wurde, akzeptierte die große Düsseldorfer Mehrheit unter den 27.303 Zuschauern klaglos. Der Jubelschrei nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Christian Dietz klang fast so, als habe Fortuna soeben einen Titel geholt. In diesem Moment stellten auch die Ultras und andere Fangruppen, die sich zuvor mit einer Internet-Stellungnahme und Transparenten gegen eine Beförderung von Finanzchef Paul Jäger zum Vorsitzenden ausgesprochen hatten, alle vereinspolitischen Schachzüge hintenan und schalteten auf Feiermodus.

Fußball-Düsseldorf hat den Abstiegskampf angenommen und steht zusammen - auch das ein Gebot der Stunde. Trainer Frank Kramer, der sich trotz der prekären Tabellenlage auf die Rückendeckung von Vorstand und Aufsichtsrat stützen kann, freut es sichtlich, doch wird er sogleich zum Mahner. "Die Mannschaft hat brutalst gefightet, war zu jeder Zeit gewillt, sich dazwischen zu schmeißen und den Erfolg zu erzwingen", sagt der Coach. "Aber wir haben immer noch deutlich zu wenig in der Hand. Was wir gegen Bielefeld gezeigt haben, muss Standard sein: dass jeder das eigene Ego hintenan stellt und sich für die Truppe zerreißt."

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Man mag diese Forderung banal nennen, doch Kramer ist ein gebranntes Kind. Schon einmal schien seine Mannschaft begriffen zu haben, worauf es ankommt, nach dem 3:0 gegen 1860 München und dem mitreißenden 1:1 in Bochum. Was folgte, war die schlechteste Phase der Saison. Dass sich diese nicht wiederholen werde, beteuerten nach dem Bielefeld-Spiel alle Fortuna-Profis. Jetzt müssen sie auf dem Platz den Beweis antreten.

(jol)
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