Fortuna Düsseldorf Harte Arbeit, gute Stimmung

Maria Alm · Fortunas Trainergespann nimmt die Zweitliga-Profis vor allem in den Krafteinheiten in Österreich kräftig heran. Die Fußballer wissen aber genau, wofür sie unter der sengenden Sonne in Maria Alm schuften.

Fortuna Düsseldorf: Arbeit mit dem Ball im Fokus
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Arbeit mit dem Ball im Fokus

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Das Thermometer zeigt 26 Grad, aber das ist ein Etikettenschwindel. Auf dem Trainingsplatz vor dem Ortseingang von Maria Alm sind es etliche Grad mehr, da die Sonne unbarmherzig auf ihn herunterbrennt. Da sind die Zweitliga-Profis schon froh, wenn sie sich mal — wie am Freitagvormittag — für einige Zeit hinter ein paar Wolken versteckt. Auf das Programm von Trainer Friedhelm Funkel hat die Hitze indes keinen Einfluss: Er und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, der Mannschaft die nötige Fitness für eine harte Saison zu verschaffen, und entsprechend viel fordert er von ihr.

So wie bei der Kraft-Einheit auf dem kleinen Rasenstück neben dem Platz. Es wirkt auf den ersten Blick harmlos, wenn Julian Koch einen Medizinball mit Wucht auf den Rasen schmettert, wieder auffängt und erneut wirft. Oder wenn Anderson Lucoqui zwei dicke Taue, Battle Ropes (zu deutsch Kampfseile) genannt, rhythmisch schwingt, als wollte jemand darüber Seilchenspringen. Auch die Übung, bei der Maecky Ngombo ein Gewicht in die Hände nehmen und dann auf einem Bein balancieren soll, wirkt für sich genommen nicht furchteinflößend. Doch die Wiederholung macht's: Schon nach kurzer Zeit fliegt der Medizinball nicht mehr so flott, werden Nachwuchsverteidiger Lucoqui die Arme lahm — und Ngombo liegt beinahe auf der Nase.

Fortuna schießt sich für das Testspiel warm
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Funkel und Co-Trainer Peter Hermann wissen die Quälerei freilich zu dosieren, und so darf jede Gruppe nach der Krafteinheit unter der Aufsicht von Athletiktrainer Florian Klausner auch wieder Fußball spielen. Natürlich nicht einfach nur so: Die Trainer achten vor allem auf schnelles, präzises Passspiel und Torabschlüsse.

"Unsere Ziele hier in Maria Alm sind vielfältig", erklärt Funkel. "Es geht darum, die Fitness zu bekommen, uns besser kennenzulernen, und es geht um die Übung entscheidender Spielsituationen." Die Spieler haben dafür Verständnis. "Wir merken diese Krafteinheiten schon in den Knochen", sagt Routinier Adam Bodzek. "Aber das ist der Weg, den wir gehen müssen."

Die Profis gehen ihn in aller Regel in bester Stimmung. Als der Tross beim morgendlichen Lauf an zwei Fotografen vorbeikommt, die sich zwecks besserer Perspektive auf den Boden gelegt haben, ruft Bodzek laut: "Vorsicht, Leute, da sind zwei Zecken im Gras." Unbeschwerter Flachs, den auch die Betroffenen zu Recht nicht bierernst nehmen. Mehr Ernst liegt in den Torschuss-Übungen, bei denen hier und wieder noch festzustellen ist, warum Fortuna in der Vorsaison nur 32 Treffer in 34 Spielen erzielte. Immer wieder fordert Hermann auf: "Jetzt das Tor machen!" Stets steckt der Co-Trainer mittendrin im Geschehen, während Funkel vom Rand aus beobachtet und anschließend analysiert: Bei Fortuna soll nichts dem Zufall überlassen werden.

(RP)
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