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Nach dem 2:1 gegen Schalke Großes Aufatmen bei Fortuna

Düsseldorf · Der verdiente 2:1-Erfolg gegen den FC Schalke 04 ist Balsam für die angeschlagenen Seelen der Düsseldorfer. Kaan Ayhan stellt die Bedeutung solch „dreckiger“ Siege heraus, Trainer Uwe Rösler lobt seinen Vorgänger Friedhelm Funkel.

 Trainer Uwe Rösler (li.) herzt Andre Hoffmann.

Trainer Uwe Rösler (li.) herzt Andre Hoffmann.

Foto: AP/Martin Meissner

Kaan Ayhan wunderte sich ein wenig über sich selbst. „Jeder hätte vorher gedacht, ein Rückstand gegen Schalke wäre ein Nackenschlag, den wir erst einmal verdauen müssten“, berichtet Fortuna Düsseldorfs Abwehrchef. „Stattdessen habe ich nur Trotz in mir gespürt, als der Ball zum 0:1 einschlug. Irgendwie war mir klar, dass wir dieses Spiel nicht verlieren würden.“ Woher dieses Gefühl auch immer kam, es war berechtigt: Fortuna bezwang den FC Schalke nach Treffern von Rouwen Hennings und Kenan Karaman noch 2:1 und gestaltete damit den Abstiegskampf wieder völlig offen.

Fortuna Düsseldorf gegen FC Schalke 04: die Fortunen in der Einzelkritik
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Fortuna - Schalke: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: AP/Martin Meissner

Auch Trainer Uwe Rösler sah den Treffer von Weston McKennie nach 52 Minuten letztlich als Schlüsselmoment. „Wir hatten in der ersten Hälfte 75 Prozent Ballbesitz und waren klar die bessere Mannschaft“, erklärte der Coach. „Als wir dann schlechter in die zweite Halbzeit hineinkamen und auch noch das 0:1 fiel, hatten uns sicher schon viele abgeschrieben, gerade nach dem Köln-Spiel. Toll, was die Mannschaft dann für eine Moral bewiesen hat.“

Dass Fortuna innerhalb weniger Minuten die Wende schaffte und diesmal die Partie über die Bühne schaukelte, war in der Tat bemerkenswert. Rösler sah die Gründe dafür durchaus auch in der Vergangenheit. „Mein Vorgänger Friedhelm Funkel hat sehr großen Wert darauf gelegt, eine Mannschaft zusammenzustellen, die charakterlich einwandfrei ist“, sagte der 51-Jährige. „Wir bei Fortuna wissen, wer wir sind, wo wir stehen und was wir machen müssen, um in der Liga zu bleiben. Von daher können wir Rückschläge wie in Köln gut verdauen.“

Bundesliga 19/20: Fortuna Düsseldorf gegen FC Schalke 04 - die Bilder des Spiels
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Fortuna - Schalke: die Bilder des Spiels

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Foto: AP/Martin Meissner

Dies freilich nicht, ohne am Ende noch einmal kurz ins Grübeln zu kommen. „Ich habe in der 88. Minute wirklich an Köln gedacht“, gab Rösler zu – ab jener Minute war die Begegnung in Müngersdorf von einer 2:0-Führung der Düsseldorfer auf 2:2 gekippt. „Aber diesmal, mit dieser Leidenschaft, wie wir als Mannschaft zusammengestanden haben, auch die Bank das Spiel mitgelebt hat, da war ich sehr zuversichtlich. Die Einwechslungen haben dann eine Superrolle gespielt. Zudem hat unser Torhüter Florian Kastenmeier sich enorm entwickelt, er hat unheimliche Präsenz bei Schalkes langen Bällen bewiesen und viel Druck von der Mannschaft genommen.“

Das Zittern, das dennoch in der Schlussphase noch einmal folgte, hätte Steven Skrzybski verhindern können. Doch die eingewechselte Schalker Leihgabe spielte zwar Torhüter Markus Schubert aus, doch seinen Schuss kratzte Jonjoe Kenny noch von der Torlinie. „Als ich Steven aufs Tor zulaufen sah, dachte ich eigentlich, das Spiel sei vorbei“, sagte Rösler, „aber wir haben es noch einmal spannend gemacht.“

Mit einem glücklichen Ende. „Der Sieg war sehr, sehr wichtig für uns“, befand Rouwen Hennings, der nach fünfmonatiger Torflaute seinen zwölften Saisontreffer zum 1:1 erzielt hatte. „Wir hatten viele Spiele, in denen wir nah dran waren – heute haben wir das Ding mal gedreht.“ Und Ayhan ergänzte: „Gerade solchen dreckigen Siege sind ganz wichtig.“ Damit nimmt Fortuna einigen Rückenwind mit in die schweren Spiele, die nun folgen: bei den Bayern, gegen Dortmund und in Leipzig, unterbrochen nur durch das Heimspiel gegen die ebenfalls nicht zu unterschätzenden Hoffenheimer. Aber der Mut ist weiter gewachsen bei den Düsseldorfern. „Wir spielen nicht wie ein Absteiger“, betont ihr Trainer. „Und ich würde die nun folgenden Spiele nicht von vornherein abschreiben. Wir sind im Moment schwer zu schlagen.“

Und das möchte der 51-Jährige durchaus auch auf die Partien gegen die Topteams der Bundesliga angewandt wissen.

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