2:1 in Bochum Fortuna gewinnt durch Last-Minute-Elfer

Fortuna Düsseldorf hat sich beim VfL Bochum mit 2:1 (0:1) durchgesetzt. Stürmer Rouwen Hennings beendete seine Torkrise. In der Nachspielzeit verwandelte Ihlas Bebou einen Foulelfmeter.

VfL Bochum - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Bochum - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Wenn Bochum und Düsseldorf aufeinandertreffen, dann liegt stets ein Unentschieden in der Luft. In den vergangenen vier Spielzeiten teilten sich die Klubs an der Castroper Straße jedes Mal die Punkte, und auch diesmal sah es bis in die Nachspielzeit hinein so aus. Dann jedoch leistete sich Bochums Selim Gündüz im Strafraum ein klares Foul an Ihlas Bebou — und der Gefoulte selbst verwandelte eiskalt zum verdienten 2:1-Erfolg der stark verbesserten Mannschaft von Friedhelm Funkel. "Ich freue mich total für die Jungs. Wir haben endlich den Bock umgestoßen und als erste Gastmannschaft in dieser Saison in Bochum gewonnen", sagte der Trainer.

Fortuna-Fans veranstalten Feuerwerk auf der Tribüne

Sie hatten wieder reichlich Brennbares mitgebracht, die Fans im Gästeblock des früheren Ruhrstadions. Und sie fackelten ihre Pyrotechnik auch fleißig ab, so dass die ersten Minuten des alten Westderbys nur durch dichte Rauchschwaden hindurch erkennbar waren. Nur sehr bedingt ein Spaß für die Umstehenden, ganz sicher kein Spaß für Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger, denn der wird nach dem demnächst eintreffenden Zahlungsbefehl des DFB wieder einmal ordentlich in die Kasse greifen müssen.

Mit dem sportlichen Feuerwerk auf dem Rasen ließen sich die Mannschaften ein wenig Zeit, aber nach etwa einer Viertelstunde legten die Düsseldorfer ihre Zurückhaltung ab und heizten dem VfL fortan ordentlich ein. Federführend dabei war Rouwen Hennings, der sich von seiner monatelangen Torflaute nicht verdrießen ließ und mit Macht seine Chancen suchte. Seinen Kopfball lenkte Bochums Schlussmann Manuel Riemann nur mit Mühe über die Latte (19.), und zwei Minuten später musste Riemann ebenso viel Einsatz zeigen, als Hennings gefährlich vor ihm auftauchte.

Kurz darauf hätte dann Lukas Schmitz den VfL-Keeper um ein Haar überrascht, doch seine abgerutschte Flanke landete auf der Querlatte. Dass schließlich doch die Bochumer mit einer überaus glücklichen Halbzeitführung in die Kabine gingen, lag an einer kurzen Unaufmerksamkeit der Düsseldorfer Deckung. Die ansonsten starken Robin Bormuth und Marcel Sobottka ließen eine Flanke passieren, über Anthony Losilla fiel der Ball Peniel Mlapa vor die Füße. 1:0 aus dem Nichts — und die bis dahin besseren Gäste schauten in die Röhre, wurden für ihre Fahrlässigkeit bei der Chancennutzung bestraft.

Hennings beendet seine Torkrise, Bebou trifft zum Sieg

"Aber wir sind eine charakterstarke Mannschaft", sagte der wegen eines Mittelhandbruchs auf der Tribüne sitzende Düsseldorfer Vizekapitän Adam Bodzek. "Ganz anders als beim Abstieg 2013, das kann man gar nicht vergleichen." Als ob sie diese These unterstreichen wollte, kam Fortuna mit Wut im Bauch wieder auf den Platz. Und diesmal belohnte sie sich auch.

Schmitz flankte präzise von der linken Seite, und der bärenstarke Hennings setzte den Ball mit dem linken Oberschenkel an die Latte, von wo er zunächst Riemann an den Rücken und dann ins Netz sprang. Der hochverdiente Ausgleich und der erste Treffer des Bad Oldesloers nach 1126 torlosen Minuten.

Fortuna blieb am Drücker, agierte viel mutiger als in den vergangenen Wochen und erhielt mehrfach Szenenapplaus von den 3000 mitgereisten Fans. Der Bochumer Dominik Wydra musste wegen wiederholten Foulspiels kurz vor Schluss mit "Gelb-Rot" vom Platz. Als alle schon mit dem Unentschieden rechneten, sorgte Bebou für den ersten Sieg seit dem 20. November auf St. Pauli. "Ich glaube man hat bei unserem Jubel nach dem Schlusspfiff in der Kurve gesehen, wie groß die Erleichterung bei uns allen war", sagte ein überglücklicher Julian Schauerte.

Hinweis der Redaktion: In der ersten Fassung stand, dass der Bochumer Dominik Wydra wegen Meckerns mit "Gelb-Rot" vom Platz musste. Dieser Fehler ist mittlerweile korrigiert.

(jol)
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