Fortuna gegen Frankfurt Trifft ein Überraschungsteam aufs andere

Düsseldorf · Am Montag gastiert Eintracht Frankfurt bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Beide Mannschaften haben schon jetzt viel mehr erreicht, als die meisten ihnen zugetraut hatten.

 Luka Jovic schoss im Hinspiel gegen Marcin Kamiński und Adam Bodzek (v. li.) ein Traumtor.

Luka Jovic schoss im Hinspiel gegen Marcin Kamiński und Adam Bodzek (v. li.) ein Traumtor.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die einen galten als Abstiegskandidat Nummer eins, die anderen als potentieller Krisenklub. Für Deutschlands Fußballexperten schien sicher, dass Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nur ein Jahr in der Bundesliga verbleiben könne. Und nach dem Weggang von Eintracht Frankfurts Erfolgstrainer Niko Kovac zum FC Bayern war für viele ausgemachte Sache, dass dessen Nachfolger Adi Hütter als erster Coach in der Liga seinen Job verliert – erst recht nach dem peinlichen Pokal-Aus in der ersten Runde gegen Viertligist SSV Ulm.

Zehn Spieltage vor Saisonende liegen diese Prognosen längst im Papierkorb. Die Eintracht klopft ans Tor zur Champions League und hat am Donnerstag die Chance, durch einen Sieg bei Inter Mailand (Hinspiel 0:0) ins Viertelfinale der Europa League einzuziehen, Fortuna hat mit 31 eingefahrenen Punkten das Ziel Klassenerhalt so gut wie erreicht. Am Montag (20.30 Uhr) nun treffen die beiden Überraschungsteams der Liga in der Düsseldorfer Arena aufeinander, und statt Existenzangst ist pure Vorfreude das Motto des Abends.

Fortuna gegen Frankfurt - das Halbangst-Video „Haus vom Veh“
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Foto: Christoph Wolff/CHRISTOF WOLFF

Beide Mannschaften eint, dass sie durch ihre unverhofften Erfolge großes Selbstvertrauen aufgebaut haben und immer an sich glauben – auch nach Rückschlägen und bis zum Schlusspfiff. So drehten Eintracht (wie jüngst beim 3:2 gegen Hoffenheim) und Fortuna (wie etwa beim 3:3 in München) auch noch tief in der Nachspielzeit ihre Spiele. Im Interview mit unserer Redaktion stellte Düsseldorfs Sportvorstand Lutz Pfannenstiel die solide Aufbauarbeit der Frankfurter unter ihrem Manager Fredi Bobic sogar als Vorbild für seinen eigenen Klub in den Raum. Ganz so weit möchte Trainer Friedhelm Funkel indes noch nicht gehen: „Die Eintracht hat ihre Entwicklung seit 2004 genommen, als sie damals aufstieg – kurioserweise mit mir als Trainer. Sie hat über einen langen Zeitraum Fuß gefasst, spielte seitdem nur noch ein Jahr in der Zweiten Liga. Davon sind wir noch meilenweit entfernt.“

Das Hinspiel scheint diese Ansicht Funkels zu untermauern, denn im Oktober ging Fortuna in Frankfurt mit 1:7 baden. „Aber das spielt für uns keine Rolle mehr“, versichert der erfahrene Coach. „Meine Mannschaft ist nicht mehr die Mannschaft aus dem Hinspiel. Sie hat seit damals sehr viel gelernt und an Selbstvertrauen gewonnen. Außerdem müssen wir am Montag kein 1:7 aufholen: Es geht bei 0:0 los.“

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Europacup-Ambitionen der Hessen könnten Fortuna in die Karten spielen. Da mag Hütter noch so sehr über die Bedeutung der Liga predigen: Drei Tage vor einer so bedeutsamen Partie wie der beim ruhmreichen FC Internazionale, zu der 13.000 Eintracht-Fans den Klub begleiten, wird es den Frankfurtern schwerfallen, den Fokus auf Fortuna zu richten. Für diese dagegen ist es der nächste Fußball-Feiertag.

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