Am Samstag gegen Nürnberg So will Fortuna die heimische Festung verteidigen

Düsseldorf · Seit Februar 2022 hat der Zweitligist keine Heimpleite mehr kassiert – Cheftrainer Daniel Thioune will diese makellose Bilanz auch gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag fortsetzen. Ein Sieg ist aber auch fast Pflicht. Auf die Rückkehr welcher Spieler er hofft. Welcher Einsatz wackelt.

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So sieht das Formbarometer bei Fortuna aus

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Foto: Frederic Scheidemann/Hendrik Deckers/Scheidemann

Es gibt da die Fortuna zu Hause. Die hat 13 Punkte auf dem Konto und rangiert damit im Ligavergleich auf dem dritten Rang. Zu Hause ist Düsseldorf seit Februar 2022 ungeschlagen – der Cheftrainer hat die Arena im Stadtteil Stockum zu seiner Festung gemacht. Diese Geschichte könnte so wunderschön ausgehen, wenn man, bedingt durch den Wettbewerb, die Spielstätte nicht im Wechsel verlassen müsste. Denn auswärts kann Thioune mit seinem Team bislang einfach nichts reißen. Nur vier Punkte in der Fremde, heißt in der Tabelle Platz neun.

Am Samstag (13 Uhr) gastiert der 1. FC Nürnberg in der Landeshauptstadt. Ein Kontrahent, der viele eigene Probleme mitbringt und in Markus Weinzierl auch noch einen neuen Trainer. Schwierig also, sich auf einen Gegner einzustellen, der selbst nicht so recht weiß, wo er steht. Ein Selbstläufer werde die Partie gegen die Franken keineswegs, versichert Thioune, der ohnehin nur begrenzte Begeisterung dafür aufbringen kann, Heimstärke und Auswärtsfluch erklären zu sollen.

 Ritter unter sich: Matthias Zimmermann und Daniel Thioune.

Ritter unter sich: Matthias Zimmermann und Daniel Thioune.

Foto: Fotos: dpa(2), Scheidemann | Montage: Ferl

„Es ist immer noch schwierig für mich, diese Bewertung aufzumachen, dass wir auswärts weniger machen sollen als zu Hause. Wir haben beim Drittliga-Meister gewonnen. Wir waren beim Tabellenführer und haben verloren. Wir haben beim Tabellenzweiten verloren. Wir waren beim Tabellenvierten und haben verloren. Es ist vielleicht auch darin begründet, dass die drei Mannschaften oben stehen, weil sie gegen uns gewonnen haben. Auf der anderen Seite sind es auch einfach die Mannschaften, die aktuell sehr, sehr erfolgreich sind.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Also alle Blicke auf den Samstag. Alle Blicke auf die Festung Arena. In der werden mehr als 24.000 Fans erwartet. Und wahrscheinlich endlich auch ein paar Rückkehrer. „Auch wenn wir mit Jorrit Hendrix leider Gottes einen neuen Ausfall haben, freue ich mich, dass ich in dieser Woche Rouwen Hennings, Nicolas Gavory und Benjamin Böckle wieder im Training begrüßen konnte. Wir haben sie langsam wieder herangeführt und sie sind nahezu spielfähig“, erklärt der 48-Jährige. „Benni war der Spieler mit der längsten Ausfallzeit – er wird noch nicht infrage kommen, sollten nicht noch zig Ausfälle auf der Linksverteidigerposition passieren. Bei Rouwen und Nicolas sieht es besser aus. Wir nehmen sie ins Abschlusstraining und ich bin guter Dinge, dass wir mit ihnen den Kader ergänzen können.“

Zusätzlichen Druck nach der Auswärtsniederlage in Darmstadt empfindet Thioune nicht. Obwohl nun quasi ein Heimerfolg verpflichtend ist, will man den Kontakt zur Spitze nicht früh in der Saison schon ein wenig abreißen lassen. „Druck ist Woche für Woche da. Wir erlegen uns selbst Druck auf, Spiele gewinnen zu wollen. Wir haben vor dieser Saison gesagt, dass wir eine bessere Spielzeit absolvieren wollen als letztes Jahr. Bislang gelingt uns das gut. Aber wir spielen nicht Fußball, um Zweiter zu werden“, sagt Thioune. „Und um oben mitzuspielen, dürfen wir uns nicht nur auf unsere Heimserie verlassen, sondern müssen auch auswärts punkten.“ Aktuell sind die Gestaltungsmöglichkeiten durch die vielen Ausfälle für Thioune extrem begrenzt. Dennoch ist es besonders jetzt wichtig, den Fokus nicht zu verlieren und bis zur WM-Pause zu beißen. „Wir wollen den Abstand nach oben nicht größer werden lassen, auch wenn wir noch ein ordentliches Programm vor uns haben. Es macht Sinn, Spiel für Spiel abzuhaken“, sagt der Trainer. „Wir wollen unsere Heimserie möglichst lang halten und auch auswärts wieder etwas mitnehmen. Dann sind wir im Feld der ersten acht oder sieben Mannschaften unterwegs und haben bis zur Winterpause so viel Anschluss, dass wir danach mit unseren gesunden Spielern die oberen Plätze attackieren können.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Was ist mit Torwart Florian Kastenmeier? „Ihn plagen die Rückenbeschwerden schon etwas länger. Wir müssen schauen, dass er am Wochenende bei 100 Prozent sein und unter der Woche trotzdem trainieren kann. Wenn er nach dem Nürnberg-Spiel wieder mehrere Tage Pause braucht, könnten wir uns gegen Regensburg über einen Wechsel im Tor unterhalten. Aber ich bin guter Dinge, dass die Schmerzen immer mehr abklingen.“

Und was erwartet er vom Gegner? „Auch ich habe letzte Woche gespannt nach Nürnberg geschaut und das Spiel gegen Kiel verfolgt. Ein neuer Trainer bedeutet immer neue Impulse und neues Selbstvertrauen für die Mannschaft – auch, wenn sie das Spiel in der zweiten Halbzeit noch verloren haben“, sagt er. „Vor der Saison habe ich die Nürnberger deutlich weiter oben gesehen. Es läuft derzeit noch nicht so rund. Wir schauen mit Respekt auf den Gegner, denn ich weiß, dass der Kader dem Kollegen Weinzierl viele Möglichkeiten gibt.“ So oder so. Thioune will seine Festung verteidigen.

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