0:0 beim VfL Bochum Fortuna nimmt Punkt aus Bochum mit

Bochum · Die Siegesserie ist gerissen: Mit einem torlosen Remis endete die Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Bochum. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das furios begann und ebenso endete.

Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum: Bilder des Spiels
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Friedhelm Funkel ist 63 Jahre alt und seit 44 Jahren im Profi-Fußball. Der Mann hat fast alles erlebt. Trotzdem kann er noch nicht davon lassen, ist begeistert vom Spiel, gefesselt von der Atmosphäre. "Es ist geil, wenn ich dort vor der Bank stehe und rechts die rot-weiße Kurve sehe", sagte er vor dem Spiel in Bochum. Über 5000 Düsseldorfer machten sich dort lautstark bemerkbar — ausverkauftes Haus, Flutlicht, Gänsehautatmosphäre.

Funkel konnte den Abend genießen, weil seine Mannschaft nach fünf Siegen in Folge beim 0:0 einen Punkt entführte. Damit hat der Spitzenreiter der 2. Bundesliga sieben Zähler Vorsprung auf den Dritten Nürnberg — ein schönes Polster. Die Punkteteilung war durchaus gerecht. Wenngleich die Fortuna die spielerisch bessere, abgeklärtere Mannschaft war und nach der Pause deutlich überlegen war, so gab es doch auf beiden Seiten gute Tormöglichkeiten.

Auch im 14. Pflichtspiel bot Funkel eine andere Startformation auf als in der Begegnung zuvor. Diesmal veränderte er seine Elf auf drei Positionen: Der im Pokalspiel gegen Mönchengladbach gesperrte Kaan Ayhan komplettierte wieder die Viererkette, für ihn musste Andre Hoffmann weichen; im Mittelfeld ersetzte Adam Bodzek den wegen Adduktorenproblemen pausierenden Kapitän Oliver Fink. Diese beiden Umstellungen waren so erwartet worden. Überraschend hingegen die dritte Änderung, denn für den zuletzt gleichermaßen starken wie quirligen Benito Raman durfte diesmal Takashi Usami ran. Die Idee kam Funkel erst kurz vor dem Spiel. "Oft habe ich die Aufstellung schon ein paar Tage vor dem Spiel im Kopf, aber diesmal war es ganz anders", sagte Funkel. "Da wusste ich es wirklich lange Zeit nicht." Bereits in den ersten vier Minuten hatten die Gastgeber, die hinter den Erwartungen deutlich hinterherhinken und entsprechend in Zugzwang waren, zwei gute Möglichkeiten.

Zunächst zupfte Robin Bormuth am Trikot von Diamantakos, was zwar nicht für einen Strafstoß ausreichte, den Stürmer aber aus dem Konzept brachte. Und dann rettete Florian Neuhaus nach einer Ecke und einem Schuss von Bastians auf der Linie. Glück für die Fortuna, dass der Ball die Linie wohl nicht in vollem Umfang überschritten hatte. Nach diesen turbulenten Sekunden atmete Funkel tief durch. Anschließend ging seine Taktik auf.

Schiedsrichter übersieht Tätlichkeit

Die Gäste gestatteten dem VfL vor der Pause nur noch einen einzigen Schuss durch Eisfeld aufs Tor, den der ansonsten beschäftigungslose Torhüter Raphael Wolf parierte. Wenngleich die Fortuna in dem kampfbetonten Spiel nicht immer souverän wirkte, so hatte sie die Partie doch über weite Strecken im Griff. Ein Kopfball von Niko Gießelmann sowie einer von Rouwen Hennings waren ihre besten Möglichkeiten vor dem Wechsel. Dass die Bochumer auch die zweite Halbzeit vollzählig bestreiten konnten, war der Tatsache zu verdanken, dass Schiedsrichter Benjamin Cartus einen üblen Ellenbogen-Schlag von Kevin Stöger gegen Adam Bodzek nicht gesehen hatte. Nach dem Wechsel agierten die Düsseldorfer noch dominanter und drängten auf ein Tor.

Funkel wollte mehr als nur den einen Punkt und brachte den wendigen Raman. Doch ein Treffer blieb den Düsseldorfern verwehrt. Unzufrieden waren die 5000 Fans keineswegs, denn die Fortuna hatte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugt. Die beiden Innenverteidiger Ayhan und Robin Bormuth sowie der mit großer Übersicht glänzende Florian Neuhaus und der agile Jean Zimmer ragten dabei heraus. Lukas Hinterseer foulte kurz vor Abpfiff noch Düsseldorfs Torwart Wolf und flog dafür mit Gelb-Rot vom Platz.

(ths)
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