Letztes Spiel des Jahres Für Fortuna ist gegen Union Berlin verlieren verboten

Düsseldorf · Gegen Union Berlin muss am Sonntag unbedingt ein Sieg her. Ansonsten könnte das Weihnachtsfest ungemütlich werden. Dafür fordert Trainer Friedhelm Funkel den unbedingten Willen seiner Spieler.

 Fortunas Trainer Friedhelm Funkel.

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: dpa/Tom Weller

Es ist eines dieser berühmt-berüchtigten Sechs-Punkte-Spiele. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) empfängt Fortuna den 1. FC Union Berlin. Für die Düsseldorfer waren die vergangenen Wochen ein einziger Albtraum. Nicht nur, weil man selbst keines der letzten sechs Spiele gewinnen konnte und vier deftige Niederlagen (0:4 gegen den FC Bayern, 0:5 in Dortmund, 0:3 gegen Leipzig und 0:3 in Augsburg) hinnehmen musste. Auch, weil die Mitkonkurrenten aus Köln, Mainz und Berlin fleißig punkteten.

Und so ist es nicht sonderlich überraschend, dass die Landeshauptstädter sich mittlerweile auf einem Abstiegsplatz wiederfinden. Auch wenn Trainer Friedhelm Funkel sagt, dass es kein Endspiel ist – verlieren ist gegen Union eigentlich verboten. Schließlich drohen die Rheinländer den Anschluss an das rettende Ufer zu verlieren.

Im schlimmsten Fall könnte Fortuna bereits mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz Weihnachten verbringen. Dieses Szenario will der Klub dringend vermeiden. „Es ist ein eminent wichtiges Spiel“, sagte Funkel am Freitag im Zuge der Pressekonferenz vor dem Spiel auch deshalb. „Ich weiß, dass die Mannschaft die Fähigkeiten hat, in einem solchen Spiel alles zu geben und sich über das Normale zu zerreißen.“

Dafür benötigt der Trainer solche Spieler, die in diesen Partien über das Maximum hinausgehen. Sogenannte „Mentalitätsspieler“ sind gefragt. Die Routiniers Adam Bodzek und Oliver Fink werden wohl von Beginn an auflaufen. Und auch Matthias Zimmermann, der sich am Dienstag in Augsburg einen Mittelhandbruch zuzog, könnte mit einer Spezialschiene auflaufen. Funkel fordert jedenfalls von seinen Spielern, gegen den Aufsteiger aus Berlin den Willen zu zeigen, die drei Punkte in Düsseldorf zu behalten. „Wir brauchen Spieler, die unbedingt für diesen Verein spielen und siegen wollen.“

Der Trainer hofft zudem, dass die Fortuna-Fans die Mannschaft weiterhin so vorbildlich unterstützen. Ungefähr 45.000 Zuschauer werden am Sonntag erwartet. Trotz des tollen Supports der eigenen Anhängerschaft fordert der 66-Jährige aber auch, die Erwartungshaltung etwas zurückzufahren. „Wir müssen das vergangene Jahr vergessen. Das bringt uns nichts mehr. Es ist keine Selbstverständlichkeit für uns, diese Liga zu halten. Wir müssen uns alles jeden Tag erarbeiten. Das geht nur gemeinsam – mit allen.“ Dennoch häufen sich die kritischen Stimmen im Düsseldorfer Umfeld. Konträr dazu will der Klub die Zusammenarbeit mit Funkel weiter ausdehnen. Eine Vertragsverlängerung steht dem Vernehmen nach unmittelbar bevor. Noch vor Weihnachten soll der neue Kontrakt ausgehandelt werden.

Der Coach selbst kann die Kritik am Trainerteam indes nicht nachvollziehen. „Ich hätte null Verständnis dafür, wenn irgendjemand am Trainerteam zweifeln sollte oder sogar etwas verändern will“, sagte er. Auch den Vorwurf, dass seine Spieler nicht alles geben würden, kann Funkel nicht verstehen. „Nur das Trainerteam kann das richtig einschätzen. Nicht, weil wir alles wissen und die anderen keine Ahnung haben. Aber wir sind die Einzigen, die jeden Tag mit der Mannschaft arbeiten.“

Und so ist die Rechnung für die letzten Tage dieses Jahrzehnts wohl recht einfach aufgestellt. Gewinnt Fortuna, kann Weihnachten ruhig und besinnlich gefeiert werden. Bei einem anderen Ausgang der Partie am Sonntag stehen den Düsseldorfern durchaus ungemütliche Feiertage ins Haus.

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