Fortuna Düsseldorf Funkel freut sich auf "geile Atmosphäre"

Düsseldorf · Rund 2000 Fans reisen mit Fortuna Düsseldorf zum Top-Spiel der 2. Bundesliga nach Bielefeld. Trainer Friedhelm Funkel bremst die Euphorie mit Realismus, erwartet aber ein gutes Spiel vor großer Kulisse.

 Den Ball flach halten, so das Credo von Friedhelm Funkel vor dem Top-Spiel in Bielefeld.

Den Ball flach halten, so das Credo von Friedhelm Funkel vor dem Top-Spiel in Bielefeld.

Foto: dpa, rwe tba

Friedhelm Funkel wirkte ruhig zu Beginn dieser Pressekonferenz. Fortunas Trainer war vor allem um eines bemüht: die gegnerische Mannschaft in den höchsten Tönen zu loben. Statistiken und persönliche Bilanzen mochte er nur ungern hören. Etwa die, dass Funkel von seinen vergangenen 22 Spielen als Trainer gegen Bielefeld nur vier verloren hat. Alles Vergangenheit. Alles uninteressant. Hätte man ihm nur drei Worte gegeben, um die anstehende Zweitliga-Begegnung der Fortuna in Bielefeld (Samstag, 13 Uhr) einzuordnen, dann hätte er sicher folgende gewählt: interessant, schwer, lösbar.

Duell der Senkrechtstarter

Die einzige Parallele, die Funkel zum Spiel in der ersten Runde des DFB-Pokals zuließ, als Fortuna 3:1 nach Verlängerung gegen Bielefeld gewann: "Ich erwarte ein ähnlich hart umkämpftes Spiel." Obwohl er tief stapelt, gibt es reichlich Grund zur Vorfreude: Am Samstag trifft im Top-Spiel nämlich die effizienteste Mannschaft (Fortuna) auf die laufstärkste (Bielefeld) der Liga. Der Spitzenreiter reist zum Tabellenvierten. Ein Duell zweier Senkrechtstarter in Liga zwei. Und das lockt die Fans an. Bielefeld meldet mehr als 20.000 verkaufte Tickets und mit der Fortuna reisen rund 2000 rot-weiße Anhänger auf die Bielefelder Alm. Um die Stimmung zu beschreiben, brauchte Funkel dann sogar nur zwei Worte: impulsiv und intensiv. "Auf der Alm ist eine richtig geile Atmosphäre", sagte der 63-Jährige noch. Aber dem Hype um die eigene Bilanz setzt Funkel nach wie vor am liebsten seine trockene Sachlichkeit entgegen. Er werde das DFB-Pokalspiel und schon gar keine Statistik zu hoch bewerten. Sollte es Samstagnachmittag nach 90 Minuten Unentschieden stehen, so Funkel, dann sei er zufrieden.

Lob verteilte der Coach viel lieber an seinen Trainerkollegen. Unter Jeff Saibene habe sich Bielefeld zu einer beständigen Mannschaft entwickelt. "Seit Jeff da ist", so Funkel, sei die Arminia gefestigt und selbstbewusst. Sie stehe nicht umsonst im oberen Tabellendrittel, meint der Düsseldorfer Coach.

Den Titel "Aufstiegsfavorit" lässt Funkel aber für seine Mannschaft nicht zu. Und man glaubt zu wissen, wie seine Ansprache an die Mannschaft in der Kabine aussieht: Auf keinen Fall zu vergessen, wie viel Spielglück zuletzt dabei war, etwa beim 3:2-Sieg gegen Union Berlin. Es könnten zu diesem Zeitpunkt der Saison auch "locker fünf Punkte weniger" sein, sagte Funkel. Und es scheint, als liege selbst das Personalglück auf Seiten der Düsseldorfer.

Sobottka ist wieder fit

Anders als lange vermutet, wird Marcel Sobottka gegen Bielefeld im Kader stehen. "Sobottka ist zu hundert Prozent einsatzfähig", sagte Funkel ganz deutlich. Ob der Cheftrainer recht behält, wird sich erst nach dem Spiel zeigen. Immerhin hat das erst 23-jährige Talent mit Abstand die meisten Spielminuten aller Fortunen in den Beinen. Das hatte zuletzt zu muskulären Problemen geführt. Zu Beginn der Trainingswoche absolvierte Sobottka lediglich lockere Laufeinheiten. Doch Funkel weiß auch, wie wichtig der Defensivmann für die Stabilität der Abwehr ist. Die wird vor allem gegen Bielefeld gefragt sein — eine Mannschaft, die hoch steht, aggressiv presst und extrem viel läuft. Definitiv ausfallen werden hingegen Havard Nielsen mit Adduktorenproblemen und Stammtorhüter Michael Rensing. "Tim Wiesner ist gut, überhaupt keine Frage", sagte Funkel. "Aber Rapha Wolf hat sehr, sehr viel Erfahrung und für uns gute Leistungen gebracht." Deshalb werde der 29-Jährige auch am Samstag das Düsseldorfer Tor hüten.

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