Expertenmeinung von Ex-Fortune Für Pino Canale ist Benito Raman „ein toller Typ“

Düsseldorf · Fortunas ehemaliger Mittelfeldspieler Giuseppe „Pino“ Canale hat für uns die offensiven Außenspieler beurteilt. Sein besonderes Interesse gilt dabei seinen belgischen Landsleuten Benito Raman und Dodi Lukebakio.

 Giuseppe „Pino“ Canale (rechts) im März 2007 im Fortuna-Dress.

Giuseppe „Pino“ Canale (rechts) im März 2007 im Fortuna-Dress.

Foto: Benedikt Jerusalem

Ich habe meinen Freund Uwe Klein, der jetzt Leiter von Fortunas Scouting-Abteilung ist, schon vor ein paar Jahren wegen Benito Raman angerufen. Benito spielte als ganz junger Kerl in Belgien, und da ich wieder in meinem Heimatland lebe, halte ich hier immer die Augen für Fortuna auf. Er war damals schon ein toller Typ, ein positiver Typ – und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Kostenpflichtiger Inhalt Benito hat sich in der zweiten Liga anpassen können und schließlich auch in der Bundesliga durchgesetzt. Das freut mich wahnsinnig, denn es gab bei uns in Belgien viele Zweifler – weil Raman wie ich ein eher kleiner Spieler ist, und dann hast du es bei uns schwerer. In Belgien ist es wichtig, groß und stark zu sein, doch Benito hat gezeigt, dass man sich in Deutschland auch als kleinerer Stürmer durchsetzen kann. Und das in einer Liga, die sechsmal stärker ist als die belgische.

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Foto: dpa/Matthias Balk

Außerdem hat er bewiesen, dass er gar nicht so ein schwieriger Charakter ist, wie ihm in Belgien so häufig nachgesagt wurde. Natürlich hat Benito dabei auch seine Hochzeit gut getan, er ist einfach im besten Sinne erwachsen geworden.

Im Falle von Dodi Lukebakio hat man wieder einmal gesehen, wie wichtig Uwe Klein für Fortuna ist, weil er ein solches Talent gefunden hat. Sicher gibt es ein paar Punkte, in denen sich mein Landsmann noch verbessern kann, aber Dodi ist ja auch noch jung genug dafür. Wie Benito und später Dawid Kownacki hat er sehr dazu beigetragen, dass Fortuna eine so großartige Saison gespielt hat. Wenn ich Dodi einen Rat geben dürfte, dann wäre das, dass er noch ein Jahr bei Fortuna bleiben sollte. Sicher kann er in Düsseldorf nicht so viel Geld verdienen wie anderswo, aber ein weiteres Jahr mit Trainer Friedhelm Funkel und in dieser tollen Mannschaft wäre sehr gut für seine Entwicklung.

Für Dawid Kownacki gilt das ebenso. Vier Treffer in zehn Spielen – diese starke Quote sagt alles über ihn. Wenn er in der nächsten Saison richtig fit ist, kann er für Fortuna noch wichtiger werden. Schade, dass Takashi Usami den starken Trend der übrigen offensiven Außenspieler nicht mitmachen konnte. Vielleicht hat ihm wirklich sein japanischer Landsmann Genki Haraguchi gefehlt, mit dem er in der Saison zuvor ein starkes Tandem gebildet hat und der dann leider zu Hannover 96 gewechselt ist.

Der ganzen Düsseldorfer Mannschaft möchte ich aber meinen allergrößten Respekt ausdrücken. Ich habe Fortuna jedes Wochenende intensiv verfolgt und bin begeistert von ihren Leistungen. Ich bin sehr stolz, einmal für diesen Verein gespielt zu haben und bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an die Stadt und an dieses Stadion denke.

Unser Autor Giuseppe „Pino“
Canale
spielte von 2005 bis 2007 im Mittelfeld von Fortunas Profiteam.

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