Fünf Lehren aus dem Stuttgart-Spiel Fortuna ist auswärts zu Hause

Düsseldorf · Vieles war gut beim 0:0 in Stuttgart, manches aber auch schlecht. Wir haben fünf Lehren aus der Partie zusammengestellt.

VfB Stuttgart - Fortuna Düsseldorf: Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Marijan Murat

Ein Punkt auswärts ist für einen Aufsteiger generell nicht schlecht. Beim 0:0 am Freitagabend wäre für Fortuna Düsseldorf aber mehr drin gewesen. Die fünf Lehren aus dem Spiel in Stuttgart:

1. Flexibilität ist Trumpf

4-2-3-1, 3-5-2, 5-3-2, 4-3-3, 4-1-4-1 - Friedhelm Funkel gibt das System vor, und das Team gehorcht. In vier Partien sah die Grundausrichtung bei Fortuna immer anders aus. Die Spieler setzten alle Ideen und Vorgaben des Trainerteams über weite Strecken hervorragend um. So früh in der Saison zu wissen, dass der Kader diese Flexibiliät besitzt, ist ein echter Trumpf für Funkel. So kann der Coach auch auf Spielstände während einer Begegnung reagieren.

2. Mehr Konzentration ist gefragt

So wach die Mannschaft sich im Defensivverhalten präsentiert, so ärgerlich waren die Ungenauigkeiten bei den Kontermöglichkeiten im Schwabenland. Bei etwas höherer Konzentration im entscheidenden Moment wären drei Punkte möglich gewesen – wie bereits in Leipzig. Besonders eklatant war der von Marvin Ducksch exzellent eingeleitete Gegenstoß, den Jean Zimmer aber mit einem unpräzisen Abspiel zunichte machte. Wenn die Mannschaft in diesen Situationen in Zukunft kühleren Kopf bewahrt, ist Fortuna für jedes Team eine Gefahr.

3. Die Chance auf den Klassenerhalt ist größer als erwartet

Vor der Saison stand Fortuna zusammen mit dem 1. FC Nürnberg für viele Experten als Absteiger quasi fest. Beim Blick auf die Budgets der beiden Klubs war diese Prognose auch nicht schwer. Doch nach vier Spielen ist klar: Die Chance auf den Klassenerhalt ist größer als erwartet. Die Kaderplaner um Robert Palikuca und Uwe Klein haben wieder einen hervorragenden Job gemacht und aus den vorhandenen Möglichkeiten einen Kader zusammengestellt, der zu harmonieren scheint und auch in der Breite viele Optionen bietet. Fünf Punkte aus drei Spielen gegen die letztjährigen Tabellendritten, -fünften und -siebten sprechen eine deutliche Sprache. Zumal zwei der Partien auf fremdem Platz stattfanden.

4. Auswärts zu Hause

Die Spielanlage der Fortuna überrascht nicht: Defensiv gut stehen und nach Ballgewinn schnell nach vorne spielen. Die ersten Spiele haben gezeigt, dass diese Marschrichtung dem Kader auf den Leib geschneidert scheint. Gerade in der Fremde können die Düsseldorfer abwarten, was der mehr unter Druck stehende Gegner so anstellt. Denn: Die Fans der 17 anderen Bundesligavereine erwarten nicht weniger als einen Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf. Das ist die Chance, um mit geordneter Defensive für Unruhe im Stadion zu sorgen und dann im richtigen Moment den Gegner eiskalt auszukontern. Deshalb ist es gut möglich, dass Fortuna die entscheidenden Punkte für den Klassenerhalt eher auf fremden Plätzen sammeln wird.

5. Bodzek hat es noch drauf

Adam Bodzek in der Bundesliga? Das reicht doch nie und nimmer mehr! So oder so ähnlich dachten viele im Umfeld der Fortuna. Friedhelm Funkel betonte aber immer wieder, welchen Wert „Bodze“ und auch der derzeit verletzte Kapitän Oliver Fink (36) für den Kader haben. Nun hat der 33-jährige Bodzek stellvertretend für die beiden dienstältesten Fortunen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Bodzek agierte zunächst mit viel Übersicht in der Abwehr gegen Hoffenheim und nun ebenso souverän als Abräumer im defensiven Mittelfeld. Mit solchen Leistungen rechtfertigt er das Vertrauen des Trainers und zeigt es allen Kritikern.

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