Fünf Lehren aus dem Schalke-Spiel Mut ist Trumpf bei Fortuna

Düsseldorf · Fortuna verdient sich nach dreimaligem Rückstand einen Punkt. Das muss Mut und Selbstvertrauen für die nächsten harten Aufgaben geben.

 Kann doch nicht wahr sein: Schalkes Ex-Fortuna Benito Raman (re.) ärgert sich über eine vergebene Torchance. Adam Bodzek beäugt die Situation mit kritischem Blick.

Kann doch nicht wahr sein: Schalkes Ex-Fortuna Benito Raman (re.) ärgert sich über eine vergebene Torchance. Adam Bodzek beäugt die Situation mit kritischem Blick.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Drei Mal lag Fortuna auf Schalke zurück, drei Mal kam die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel durch Tore von Rouwen Hennings wieder zurück und belohnte sich beim 3:3 mit einem Punkt. Alle waren sich einig, dass dieses Erfolgserlebnis einen Schub im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga geben müsste. Hier sind fünf Lehren aus dem Spiel:

1. Mut ist Trumpf In der ersten Hälfte reagierte Fortuna eigentlich nur. Vor allem bis zum Rückstand durch das Tor von Daniel Caligiuri konzentrierten sich die Düsseldorfer nur auf eine stabile Defensive. Das gelang zwar weitgehend, doch dadurch verpasste man es, schon in den ersten 45 Minuten die Schwachpunkte der Schalker Defensivarbeit auf die Probe zu stellen. Nach dem Seitenwechsel agierte Fortuna mehr, spielte mit dem geforderten Mut nach vorne. So muss das immer aussehen.

2. Hennings ist Vorbild für Kownacki Rouwen Hennings ist zweifelsohne der Spieler der bisherigen Saison bei Fortuna. „Das liegt auch daran, dass Rouwen, seit er bei uns ist, nie verletzt war. Er hat auch in dieser Saison jede Trainingseinheit mitgemacht. Das Resultat sieht man jetzt“, erklärt Funkel. Und damit liefert der Coach im Prinzip auch die Erklärung, warum es bei Dawid Kownacki noch nicht läuft. Denn eigentlich ruhten die Offensivhoffnungen vor allem auf dem teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte. Doch der 22-jährige Pole stand auch auf Schalke klar im Schatten des Neun-Tore-Stürmers – auch wenn Kownacki seinen Anteil an der Vorarbeit zum 2:2 hatte. Die Hoffnung ruht darauf, dass Kownacki nun endlich mal über einen längeren Zeitraum gesund und von Muskelverletzungen verschont bleibt. Dann kann auch er ins Rollen kommen.

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3. Gegen die Großen ist was drin Einige Beobachter unkten, dass Fortuna in den Wochen nach dem Derbysieg gegen Köln bis in den Dezember gar keine Punkte mehr holen würde. Zu stark seien die kommenden Gegner. Nun hat Fortuna bereits im ersten Spiel auf Schalke gepunktet. Das sollte das Team darin bestätigen, dass sie – genau wie im vergangenen Jahr – in der  Lage sind, auch gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte zu punkten. Nun stehen die Duelle mit dem FC Bayern, der TSG Hoffenheim, Borussia Dortmund und RB Leipzig an. Gegen jeden dieser Klubs hat Fortuna in der Saison 2018/19 Punkte geholt. Die Leistung auf Schalke zeigt, dass das wiederholbar ist.

4. Kleine Fehler werden bestraft Es war wahrlich nicht der Tag von Innenverteidiger Kasim Adams. Beim ersten Tor war er zu weit aufgerückt, kam, als Andre Hoffmann in die Bresche zu springen versuchte, zu spät. Beim 1:2 verlor der Ghanaer das Kopfballduell mit Ozan Kabak – zugegeben: der Türke kam auch mit viel Wucht angeflogen. Und beim 2:3, das Hoffmann später als „Slapstick“ bezeichnete, misslang Adams erst ein Klärungsversuch, ehe er den Ball beim Schuss von Suat Serdar auch noch unhaltbar für Torhüter Zack Steffen abfälschte. Das alles waren Belege dafür, dass in der Bundesliga die kleinsten Fehler knallhart bestraft werden. Es heißt also, die Konzentration weiter zu schärfen.

5. Das Selbstvertrauen wächst Es ist schwer vorstellbar, dass Fortuna dieser Punktgewinn in Gelsenkirchen Mitte Oktober auch schon gelungen wäre. Denn nach dem 1:3 bei Hertha BSC hatten die Düsseldorfer ihre Selbstsicherheit etwas verloren. Doch die Heimsiege gegen Mainz (1:0) und vor allem im Derby gegen Köln (2:0) ließen die Brust nun wieder breiter werden. „Diese Erfolge haben uns gutgetan. Ich denke, das hat man heute auch gesehen“, sagte Adam Bodzek. Zweifelsohne: Auf Schalke kam die Mannschaft drei Mal ins Spiel zurück, weil sie wieder auf ihre Stärken vertraute.

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