Schmerzhafte Niederlage Fünf Dinge, die Fortuna aus Nürnberg mitnehmen kann

Düsseldorf · Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel hat das Duell der Aufsteiger beim 1. FC Nürnberg sang- und klanglos 0:3 verloren. Die Fortuna kann einige Erkenntnisse daraus ziehen.

Bundesliga 18/19: Nürnberg - Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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Nürnberg - Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Timm Schamberger

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der ersten schwachen Partie in der Bundesliga in dieser Saison.

Fortuna darf nicht die Geduld verlieren

Der 1. FC Nürnberg versuchte es gegen die Düsseldorfer mit einer für eine Heimmannschaft außergewöhnlichen Taktik: Trainer Michael Köllner formierte sein Team eng um den eigenen Strafraum herum, Stürmer Mikael Ishak erwartete Fortunas Angriffe als vorderster Verteidiger noch in der eigenen Hälfte. Es war die Folge aus dem vorangegangenen 0:7-Debakel des „Club“ in Dortmund und auch aus dem Düsseldorfer 3:2-Sieg im Max-Morlock-Stadion im Mai. Fortuna übernahm die Initiative, rückte immer weiter vor und suchte die Lücke im Abwehrriegel – im Nachhinein die falsche Lösung, denn Nürnberg hätte diese Mauertaktik kaum 90 Minuten durchziehen können, wäre sicher irgendwann von den eigenen Fans ausgepfiffen worden. So machte Fortuna die Fehler, auf die der Mitaufsteiger gehofft hatte. Künftig ist mehr Geduld gefragt.

Ballbesitz ist nicht Fortunas Sache

Die Statistik der Partie wies am Ende 62 Prozent Ballbesitz für die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel aus. Ein klarer Vorteil? Nur auf dem Papier. Ebenso wie Mitaufsteiger Nürnberg liegt es Fortuna weitaus mehr, den Gegner kommen zu lassen. Sie verfügt über schnelle Spieler, die gefährliche Konter fahren können – auch wenn diese längst nicht immer zum Erfolg führen. Diese Tempofußballer wie Dodi Lukebakio, Takashi Usami oder auch Davor Lovren helfen dem Team weitaus weniger, wenn es selbst das Spiel machen soll, und dazu zwang „Club“-Trainer Köllner die Gäste.

Auch Riesentalente brauchen Zeit

Es kann keinen Zweifel daran geben, dass Lukebakio und auch Lovren das Zeug zu sehr guten Fußballern haben. Das Nürnberg-Spiel jedoch hat gezeigt, dass man beiden noch Zeit geben muss. Es ist eine Sache, dank guter technischer Fähigkeiten und Schnelligkeit spektakuläre Offensivaktionen zu kreieren, aber eine andere Sache, der Mannschaft durch diszipliniertes und konzentriertes Spiel zu helfen. Vor allem Lukebakio muss noch lernen, wie man sich als Außenspieler in der Defensive verhält, wenn man nicht so dumme Elfmeter produzieren will wie beim FCN.

Ein Spiel ist kein Weltuntergang

Wie oft hat Fortuna in dieser Bundesligasaison schon enttäuscht? Richtig: einmal. Bei aller berechtigten und wichtigen Kritik nach dem Totalschaden im Morlock-Stadion wäre es völlig fehl am Platze, die gesamte Entwicklung des Teams in Frage zu stellen. Funkel ist erfahren genug, die richtigen Schlüsse aus diesem einen sehr schwachen Spiel zu ziehen und seinen Spielern diese auch zu vermitteln.

Schwächere Gegner sind nicht leichter zu schlagen

Der 1. FC Nürnberg war kein guter Gegner, aber er hat dennoch verdient gewonnen. War Fortuna deshalb die schwächere Mannschaft? Spielerisch gesehen nicht, was auch Linksverteidiger Niko Gießelmann herausstellte: „Man hat trotz allem gesehen, dass wir spielerisch normalerweise die bessere Mannschaft sind, aber wir haben nicht zu unserer Leistung gefunden.“ Korrekt – und deshalb muss es für die Düsseldorfer gar kein Nachteil sein, auf Mannschaften wie Hoffenheim (siehe den 2:1-Sieg vor zwei Wochen) oder am Samstag Schalke zu treffen. Natürlich sind diese Teams nominell besser als Funkels Elf, aber sie geben dieser durch ihre offensive Einstellung mehr Raum und mehr Möglichkeiten, erfolgreich zu reagieren. Natürlich kann das nur mit einer nahezu perfekt funktionierenden Defensive gelingen – aber diese war in Nürnberg trotz der drei Gegentreffer, die allesamt aus individuellen Fehlern resultierten, noch das geringste Problem.

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