Fortuna-Trainer Funkel über mögliche Wintertransfers „Ein Spieler wie Modeste wäre eine Super-Verstärkung!“

Düsseldorf · Fortunas Trainer Friedhelm Funkel ist in Bezug auf Winterzugänge nicht besonders zuversichtlich. Der 64-Jährige hätte gerne einen Neuen in der Kategorie Anthony Modeste.

 Hofft auf einen Top-Zugang in der Winterpause: Fortunas Trainer Friedhelm Funkel.

Hofft auf einen Top-Zugang in der Winterpause: Fortunas Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: AP/Martin Meissner

Die Ansage von Reinhold Ernst ist unmissverständlich: Der neue Sportvorstand – ob er nun Lutz Pfannenstiel heißen wird oder nicht – darf auf Shoppingtour gehen. „Wir haben Finanzreserven“, sagte Fortunas Aufsichtsrats-Chef im Gespräch mit unserer Redaktion. Für das Wintertransferfenster, das am 1. Januar öffnet und am 31. Januar schließt, wird also frisches Geld bereitgestellt, um den Kader im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga noch einmal zu verstärken.

Friedhelm Funkel hat zu diesem Thema – wie zu eigentlich allen Themen – eine klare Meinung: „Es kommt ja darauf an, wie groß die Finanzreserven sind“, sagt der Trainer am Mittwoch. „Wenn wir einen Spieler wie Anthony Modeste bekommen hätten, wäre das natürlich eine Super-Verstärkung gewesen. Aber wenn ich mit diesem Vorschlag zum Aufsichtsrat gegangen wäre, hätten die mich gefragt: ,Herr Funkel, geht es Ihnen noch gut?’“ Modeste war nach einem Intermezzo in China zuletzt zum 1.FC Köln zurückgekehrt. Der Marktwert des Stürmers liegt bei etwa 15 Millionen Euro. In diesen Preisregionen wird Fortuna nicht mitspielen können.

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Die Modeste-Anspielung kann dennoch so gewertet werden, dass sich Funkel noch einen Angreifer der Extraklasse wünscht. „Was ich damit sagen will, ist, dass wir eine Top-Verstärkung brauchen. Wir brauchen keine Verpflichtung, nur um irgendjemand zu holen oder um das Umfeld ruhig zu stellen“, erklärt Funkel. „Es ist im Winter unheimlich schwer, sich zu verstärken.“

Der Trainer zieht die Parallele zum vergangenen Jahr, als der Klub erst am 23. Januar Genki Haraguchi auf Leihbasis von Hertha BSC zur Fortuna holte. „Wir haben in der vergangenen Saison lange gewartet und haben dann die richtige Verpflichtung gemacht. Das war mit-entscheidend für den Aufstieg.“

Haraguchi war in 13 Spielen für Fortuna am Ball, machte ein Tor und bereitete vier weitere vor. Und allein seine Präsenz half vor allem dabei, dass sein japanischer Landsmann Takashi Usami endlich richtig im Fortuna-Trikot aufblühte. „Aber da gab es günstige Konstellationen. Da waren wir auch noch in der zweiten Liga“, sagte Funkel. „Ob wir jetzt von Bundesliga-Konkurrenten Spieler ausleihen können, ist fraglich. Das erschwert es uns nochmal mehr.“

Funkel und die Scouting-Abteilung um Lizenzspieler-Manager Robert Palikuca und Kaderplaner Uwe Klein werden also in den kommenden Wochen ausgiebig mit dem neuen Sportvorstand diskutieren, um auch nicht zu riskieren, dass das Teamgefüge durch unnötige Transfers gestört wird. „Wir haben Augen und Ohren offen, aber es ist im Winter schwer, Transfers zu tätigen, die machbar sind und uns verstärken“, betont Funkel. „Wir werden alles versuchen, aber ich habe auch gesagt: Ich vertraue meiner Mannschaft, weil ich weiß, welche Charaktere wir haben. Sie werden versuchen, alles abzurufen. Und: Wir lernen ja auch aus den Spielen. Es kommen also in der Rückrunde Erfahrungswerte hinzu.“

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