Nach Niederlage in Wolfsburg Fortuna-Trainer Funkel kritisiert seine Spieler

Wolfsburg · Fortuna Düsseldorf hat bei der 2:5-Niederlage beim VfL Wolfsburg keine reife Leistung gezeigt. Trainer Friedhelm Funkel platzte anschließend der Kragen. Diese Faktoren waren auf dem Weg zur Niederlage entscheidend.

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: dpa/Uwe Anspach

1. Schiedsrichter entscheidet trotz Handspiel auf Tor

Fortuna hat einfach kein Glück mit den Handspielen im Strafraum. „Ich kann das Thema nicht mehr hören“, sagte Trainer Friedhelm Funkel nach der Partie. „Aber Tatsache ist, dass wir erneut benachteiligt wurden.“ Vor dem Treffer zum 1:1 hatte sich Wout Weghorst nach einem Fehler von Dodi Lukebakio im Zweikampf gegen Kaan Ayhan durchgesetzt. Dabei war ihm der Ball an die Hand gesprungen. Admir Mehmedi hatte den abprallenden Ball dann zum 1:1 versenkt. Schiedsrichter Bastian Dankert überprüfte das Ausgleichstor mit Hilfe des Videobeweises, entschied aber nach dem Studium der Fernsehbilder, dass Weghorsts Handspiel nicht absichtlich war. „Das kann man so oder so sehen. Tatsache ist, dass Wolfsburg durch das Handspiel einen Vorteil hatte “, meint Funkel. „Wäre uns das passiert, wäre das Tor mit Sicherheit aberkannt worden. Von Woche zu Woche werden diese Dinger immer gegen uns entschieden.“ Wäre das 1:1 nicht schon vor der Pause gefallen, hätte die Partie womöglich einen anderen Verlauf genommen.

VfL Wolfsburg - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Peter Steffen

2. Fortuna leistet sich fünf vogelwilde Minuten

Durchgang zwei begannen die Wolfsburger rasant und die Düsseldorfer für fünf Minuten mit einem kompletten Blackout. Innerhalb von nur fünf Minuten stellten die Gastgeber von 1:1 auf 4:1. Weghorst (54./59.) und Knoche (57.) trafen. Sie nutzten drei Fehler der Fortunen gnadenlos zu drei Treffern. Jeder Schuss war ein Tor.

3. Fortuna war überheblich

Das gab es in dieser Saison noch nicht. Fortuna-Coach Friedhelm Funkel kritisierte seine Mannschaft nach dem Schlusspfiff für ihre Überheblichkeit und machte die Gegentore an zwei Spielern fest. Bislang hatten die Auftritte der Düsseldorfer keinen Anlass gegeben, sie als überheblich zu bezeichnen. Doch der Auftritt in der Wolfsburger Arena ließ diesmal keine andere Betrachtungsweise zu. „Wir waren zehn Minuten lang überheblich, desaströs und körperlos. Das war eine ganz, ganz schlechte Leistung von unseren Innenverteidigern“, sagte Funkel. „Vielleicht waren einige Spieler mit dem Kopf schon bei der Nationalmannschaft.“ Er sprach damit ganz deutlich Kaan Ayhan und Marcin Kaminski an, die bei den Gegentoren sehr unglücklich agierten.

VfL Wolfsburg - Fortuna Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: Falk Janning

4. Rensing leistet sich Torwartfehler

So unnötig der Gegentreffer zum 1:1 war, so vermeidbar war auch der zum 1:2. Dabei machte Torwart Michael Rensing erneut keinen sicheren Eindruck. Er ließ den Ball beim Gegentor zum 1:2 nach vorne klatschen, gleich vor die Füße von Weghorst, der keine Mühe hatte, den Ball im Düsseldorfer Kasten zu versenken. Es war das erste von den drei Gegentoren innerhalb von fünf Minuten.

VfL Wolfsburg - Fortuna: Stimmen zum Spiel
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Foto: Falk Janning

5. Fortuna hat kein Schussglück

Fortuna scheiterte in Wolfsburg aber nicht nur wegen der Lücken in der Defensive. Auf der anderen Seite hätte sie drei, vier Tore mehr erzielen können und das Spiel auch nach dem 1:4-Rückstand noch drehen können. Nach der 1:0-Führung waren die Fortunen nicht zielsicher genug, um den Vorsprung zu vergrößern: Gleich zweimal hätten sie das 2:0 erzielen müssen. Doch Rouwen Hennings vergab nach knapp einer halben Stunde und nach sehenswertem Zuspiel von Dodi Lukebakio leichtfertig, als er VfL-Torhüter Koen Casteels mit einem Heber überlisten wollte. Nur zwei Minuten später war es wieder Hennings, der den Ball nach Flanke von Benito Raman neben das Tor köpfte. Nach dem Wolfsburger Treffer zum 1:2 verpasste Lukebakio die schnelle Antwort der Fortuna zum 2:2. Im Anschluss drohten die Rot-Weißen unter die Räder zu geraten. Fortuna versuchte nach dem 1:4 weiterhin die Wende. Und sie besaß auch weitere Möglichkeiten, doch auch da hatte sie nicht das nötige Schussglück. Hennings besaß noch zwei weitere große Möglichkeiten zum 3:4, scheiterte aber jeweils knapp.

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