Fortuna ist zu brav Funkel fordert mehr Zweikampfhärte

Düsseldorf · In dieser Saison wurde noch kein einziger Düsseldorfer Bundesliga-Spieler des Feldes verwiesen. Für den Trainer nicht zwingend ein Grund, zu jubeln.

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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Eigentlich liest sich die Statistik doch positiv. Fortuna ist einer der vier Vereine neben Borussia Mönchengladbach, dem VfL Wolfsburg und dem FSV Mainz 05, der es geschafft hat, 32 Spiele in dieser Fußball-Bundesliga-Saison zu absolvieren, ohne dass auch nur ein einziger Spieler des Feldes verwiesen wurde. Fortunas Trainer liest in dieser Fairness-Tabelle aber auch Optimierungsbedarf für die kommende Spielzeit ab. „In Zweikämpfen sind wir hart, aber manchmal noch zu fair“, sagt Friedhelm Funkel. „Manchmal hätte ich mir schon noch mehr Zweikampfhärte gewünscht. Ob das dann zu einer Gelb-Roten oder Roten Karte geführt hätte, weiß ich nicht.“

Funkel hat zuletzt immer häufiger betont, dass das Abwehrverhalten seiner gesamten Mannschaft einer der Hauptpunkte sein wird, an dem es vor der kommenden Saison zu arbeiten gilt. „Wir sind in einigen Situationen zu langsam in die Zweikämpfe gekommen. Sonst hätten wir nicht so viele Gegentore bekommen. Wir haben über 60 Gegentore. Das ist einfach zu viel“, sagt der Coach. „Wir sind im Defensivverhalten ab und an zu brav. Das müssen wir deutlich besser machen, ohne dann gleich Gelb-Rot oder Rot zu bekommen. Das kann aber trotzdem immer mal passieren.“

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Foto: dpa/Tim Rehbein

Was die Zweikämpfe angeht, sieht Funkel somit Optimierungsbedarf. Lobend äußert sich der 65-Jährige hingegen zum Reifeprozess seiner Heißsporne im Kader. „Die Mannschaft ist sehr diszipliniert. Wir haben schon einige Fehlentscheidungen gegen uns hinnehmen müssen“, betont Funkel. „Zu meiner Anfangszeit hier in Düsseldorf ist noch der ein oder andere Spieler des Feldes verwiesen worden, weil er zu hektisch reklamiert oder den Gegenspieler dann weggeschubst hat.“

Auch wenn Funkel Namen nicht nennen will, Kaan Ayhan wird sich sicherlich angesprochen fühlen. Noch in der vergangenen Zweitliga-Saison flog der türkische Nationalspieler zweimal vom Platz, weil er sich gegen Heidenheim und Bochum mit gegnerischen Spielern angelegt hatte. „Diese Spieler sind reifer geworden und meckern nicht mehr in dem Maße, dass der Schiedsrichter gezwungen ist, die Gelb-Rote-Karte zu zücken“, sagt Funkel.

Am Rande einer Gelb-Roten Karte wanderte Ayhan in dieser Saison bereits neun Mal, ihm droht also bei einer weiteren Gelben Karte bei Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) schon die zweite Gelbsperre in dieser Spielzeit. Somit ist auch Ayhan mitverantwortlich, warum es für Fortuna trotz der fehlenden Roten Karten nicht zu einem Spitzenplatz in der Fairness-Tabelle reicht. 65 Gelbe Karten (die zweitmeisten) sorgen für Platz 13. Die fairste Mannschaft sind die Gladbacher mit nur 40 Verwarnungen. Am Ende der Rangliste steht Schalke 04. Neben 70 Gelben Karten haben die Gelsenkirchener auch eine Gelb-Rote und vier Rote Karten gesammelt.

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