„Zwote“ torlos gegen Gladbachs U23 Fortuna-Fans feiern Fink im letzten Spiel seiner Karriere

Düsseldorf · Stolze 13 Jahre lang trug Oliver Fink das Fortuna-Trikot – am Samstag zum letzten Mal. Knapp 2000 Zuschauer waren beim großen Karrierefinale des 39-Jährigen am Flinger Broich dabei. Sie sahen ein torloses Remis zwischen Fortunas Regionalliga-Mannschaft und der U23 von Borussia Mönchengladbach.

Oliver Fink.

Oliver Fink.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Die Suche nach der Zahl des Tages dauerte höchstens den Bruchteil einer Sekunde. Wo immer der Blick am Samstagnachmittag im Paul-Janes-Stadion hinfiel, sahen die Augen nur eines: eine Sieben. Auf einem großen Stoffstück, das die Ultras hinter dem Tor in die Höhe reckten. Auf unzähligen Trikots, die das Bild am Flinger Broich prägten. Und natürlich unten auf dem Rasen – dort prangte sie auf dem Rücken von Oliver Fink. Hauptsächlich seinetwegen waren 1995 Zuschauer zum letzten Saisonspiel von Fortunas Regionalliga-Fußballern gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach erschienen.

Denn die Partie war mehr als ein gewöhnlicher Kick: Sie war das große Finale von Finks eindrucksvoller Karriere. Stolze 13 Jahre trug der 39-Jährige das Fortuna-Trikot, absolvierte 273 Begegnungen für die Profis und – das Duell gegen die „Fohlen“ eingeschlossen – 57 Spiele für die „Zwote“. Nach einer kurzen Auszeit tritt der Routinier im Oktober seinen neuen Posten im Nachwuchsleistungszentrum an. Zum Abschied griffen alle Beteiligten noch einmal ins oberste Regal: Die Sonne strahlte über Flingern, die Stimmung war prächtig – nur das Ergebnis ausbaufähig. Am Ende prangte ein 0:0 auf der Anzeigetafel.

Schon in der ersten Hälfte hätte das Geschehen auf dem Feld attraktiver sein können. Die „Zwote“ trat gegen die vor dem Anpfiff noch abstiegsgefährdeten und tiefstehenden Gladbacher zwar dominant auf, erspielte sich aber kaum Chancen. Als dann doch mal Gefahr aufkam, leistete Daniel Ndouop einen entscheidenden Beitrag. Erst zappelte ein Schuss von ihm im Netz, doch Schiedsrichter Lars Aarts hatte zuvor ein Offensivfoul gesehen. Dann schlug der Rechtsverteidiger eine schöne Flanke vors Tor, die Fink nur knapp verpasste.

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Foto: dpa/Tom Weller

Einen deutlichen Schatten auf den ersten Abschnitt warf die verletzungsbedingte Auswechslung von Niko Vukancic. Der 20-Jährige war nach einer Ecke mit Borussia-Keeper Jonas Kersken zusammengeprallt und benötigte eine lange Behandlung. Bevor er im Kabinengang verschwand, zumindest eigenständig und nicht auf der herbeigebrachten Trage, deutete der Abwehrspieler im kurzen Gespräch mit Trainer Nico Michaty an seine Schläfe. Vukancic nicht wieder auf den Rasen zu schicken, war die einzig richtige Entscheidung.

Nach dem Seitenwechsel besaßen die Gäste die erste Chance. Per Lockl legte die Kugel quer auf den völlig freistehenden Jacob Italiano, der trat aber in den Rasen und vergab die Gelegenheit deshalb kläglich. Der nächste Versuch gehörte ebenfalls den Gladbachern: Mika Schroers fiel der Ball an der Strafraumkante unverhofft vor die Füße, sein Direktschuss strich knapp über die Latte.

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Foto: RPO/rpo, Falk Janning

Anschließend offenbarte Referee Arts ein besonderes Problem: Offenbar störte es ihn gewaltig, dass an diesem Nachmittag allein Fink im Mittelpunkt stand. Als zum wiederholten Male ein wenig Pyrotechnik im Fortuna-Block brannte, unterbrach Arts die Partie und flüchtete mit seinen Assistenten in die Kabine. Viel verkrampfter hätte man mit der Situation nicht umgehen können – sogar die Spieler beider Teams schimpften auf den Unparteiischen. Fast schon gnädigerweise pfiff er die Begegnung kurz darauf wieder an.

In der Folge kam auch die „Zwote“ zu ihrer bis dato besten Gelegenheit: Nicolas Hirschberger scheiterte per Freistoß an Borussia-Schlussmann Kersken. Um exakt 15.36 Uhr erhob sich dann das gesamte Stadion, als Fink den Platz verließ. Ein für alle Mal. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Resultat egal – am großen Tag der Sieben.

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