Fortuna-Trainer Funkel mahnt nach Sieg „Wir sind noch nicht durch“

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat in der Fußball-Bundesliga 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg gewonnen. Trainer Friedhelm Funkel wertet den Sieg als wichtigen Erfolg, aber nicht mehr. Hier gibt es die Fakten zum Spiel.

 Friedhelm Funkel vor der Partie gegen Nürnberg.

Friedhelm Funkel vor der Partie gegen Nürnberg.

Foto: dpa/Marius Becker

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Fortunen am Samstagabend gegen den 1. FC Nürnberg. Hier kommt alles Wichtige zum 2:1-Erfolg am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga:

Spielverlauf

Fortuna begann in einem 4-4-2, in dem Winter-Zugang Dawid Kownacki in der Spitze sein Startelf-Debüt gab. Nürnberg wollte sich unter Interims-Coach Boris Schommers in einem 4-5-1 versuchen. Das wurde durch die Rote Karte gegen Matheus Pereira wegen einer Tätlichkeit an Niko Gießelmann nach nicht einmal fünf Minuten aber schnell zu einem 4-4-1. Die Gäste stellten sich fortan für die gesamte Spielzeit hinten rein. Fortuna versuchte das Bollwerk zu durchbrechen, scheiterte aber daran. Die Spieler fanden keine Lücken und die Flanken waren zu unpräzise. Mit dem einzigen echten Schussversuch in der ersten Hälfte gingen die Franken dann kurz vor der Halbzeit durch Eduard Löwen (41.) völlig überraschend in Führung. Fortuna rannte auch im zweiten Durchgang weiter an. Eine Flanke von Dodi Lukebakio verlängerte dann Nürnbergs brasilianischer Verteidiger Ewerton mit dem Kopf ins eigene Tor (62.). Doch auch danach kämpfte der Club leidenschaftlich um den einen Punkt, ohne dabei selbst Akzente nach vorne zu setzen. Es brauchte schließlich eine Standardsituation, um das Spiel zu Gunsten der Fortuna zu entscheiden: Kevin Stöger flankte scharf auf den ersten Pfosten und Kaan Ayhan verwandelte per Kopf ins kurze Eck – 2:1 (83.).

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Nürnberg: Bilder des Spiels
60 Bilder

Fortuna - Nürnberg: Bilder des Spiels

60 Bilder
Foto: Rheinische Post/Falk Janning

Szene des Spiels

Da gibt es keine zwei Meinungen: Die Rote Karte gegen Matheus Pereira nach vier Minuten durch Videobeweis. Der Nürnberger schlug Niko Gießelmann in den Bereich, in dem es bei Männern besonders wehtut. Schiedsrichter Sascha Stegemann blieb keine andere Wahl, als die Rote Karte zu zücken. Gießelmann, ein ehemaliger Fürther Spieler, hatte sich kurz zuvor nach etwas über einer Spielminute ein Wortgefecht mit dem Brasilianer geliefert, nachdem der Fortune dem Nürnberger in einem Zweikampf den Ellbogen an den Kopf gerammt hatte.

Stimmen der Trainer

Friedhelm Funkel: „Ich freue mich über den verdienten Sieg. Aber Kompliment auch an Nürnberg. Sie haben leidenschaftlich gekämpft, die Räume geschlossen und uns das Leben sehr schwer gemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit teilweise den Ball zu langsam laufen gelassen und die Seiten zu wenig verlagert. Zudem kamen schlechte Flanken sowohl von links als auch von rechts. In der Halbzeit habe ich gesagt, dass wir Geduld haben müssen, aber auch schneller spielen müssen. Man hat gesehen, dass wir spielerisch nicht die Mittel haben, um so ein Bollwerk zu durchbrechen. Zum Glück kam das Eigentor und die eingeübte Standardsituation. Es war ein wichtiger Schritt, aber wir sind noch nicht durch, der Klassenerhalt ist noch nicht gesichert.“
Boris Schommers: „Es war ein hochverdienter Sieg, der spät zustande gekommen ist. Unser Matchplan war aufgrund der Roten Karte direkt hin. Es war eine dumme Handlung meines Spielers, der sich mehr im Zaum hätte halten müssen. Das Team hat dann sehr leidenschaftlich gegen den Ball gearbeitet. Das 1:0 hat der Mannschaft noch einmal das Selbstvertrauen gegeben, weiter so zu arbeiten. Doch wir hatten keine Entlastung mehr mit Ball.“

Schiedsrichter

Sascha Stegemann machte einen guten Job, hatte eine klare Linie in der Auslegung bei Foulspielen. Er ließ viel laufen, unterbrach nur bei klaren Regelübertretungen. Gut funktionierte auch das Zusammenspiel mit Videoschiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die Stegemann den Hinweis gab, sich die Tätlichkeit von Matheus Pereira noch einmal auf dem Bildschirm anzuschauen und ihm auch das Signal gab, dass er keinen Handelfmeter gegen Nürnberg geben muss.

Besonderheit

Alfredo Morales sah seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison, was er launig kommentierte: „Ich habe dem Schiedsrichter für das freie kommende Wochenende gedankt.“ Auf Schalke, das nun fünf Punkte hinter Fortuna in der Tabelle liegt, am Samstag (15.30 Uhr) muss der Mittelfeldspieler also pausieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort