Fortuna scheitert „an einem unfassbaren Torwart“ Welchen Vorwurf Trainer Thioune seiner Mannschaft macht

Hannover · Fortuna hat nach vier Pflichtspiel-Siegen in Folge mal wieder verloren. Dabei war sie gegen Hannover 96 keineswegs die schlechtere Mannschaft. Die Düsseldorfer scheiterten viel mehr an den eigenen Fehlern – und an einem überragend aufgelegten Ron-Robert Zieler.

Fortuna Düsseldorf - Die Stimmen zum Spiel in Hannover
19 Bilder

Das sagen die Fortunen zur Pleite in Hannover

19 Bilder
Foto: dpa/Michael Matthey

Manchmal, da gibt es so Tage, da hat man im Fußball das Gefühl, eine Mannschaft könnte noch stundenlang weiterspielen und sie würde dennoch kein Tor mehr erzielen. Fortuna hatte am Dienstag in Hannover so einen Abend. Manchmal scheiterten die Spieler am eigenen Unvermögen, oftmals aber auch einfach an einem überragend aufgelegten gegnerischen Torhüter. Ron-Robert Zieler zeigte gegen Düsseldorf nicht zuletzt, warum er sich nicht nur Weltmeister von 2014 nennen darf, sondern auch, warum derzeit der FC Liverpool und Manager Jürgen Klopp an seinen Diensten gesteigertes Interesse zeigen.

War es zu Beginn noch Felix Klaus, der die beste Gelegenheit der ersten Hälfte hatte und eben auch am Hannoveraner Schlussmann scheiterte, entwickelte sich in der zweiten Hälfte eine Art Privatduell zwischen dem eingewechselten Emmanuel Iyoha und dem 33-jährigen Schlussmann. Fortunas Angreifer brachte zwar ordentlich Schwung in die Offensive, schlussendlich fand aber auch er an diesem Abend seinen Meister in Zieler. „Er hat alles gezeigt, was in ihm steckt“, sagte Iyoha nach der Partie. „Zieler hat es zwar super gemacht, aber wir waren vor dem Tor auch nicht konzentriert genug. So müssen wir uns geschlagen geben.“

Geschlagen geben deshalb, weil auch in der Defensive an diesem Abend zweimal erschreckend wenig zusammenging. Beim ersten Gegentreffer hebelte ein einfacher Einwurf die Staffelung der Düsseldorfer Defensive aus, wodurch Havard Nielsen frei zum Abschluss kommen konnte. Und beim zweiten und letzten Tor der Hannoveraner sahen sowohl Christoph Klarer, der im Aufbau einen Katastrophen-Fehlpass spielte, als auch Tim Oberdorf, der die falsche Entscheidung traf und den Ball mit dem Kopf klären wollte, ganz schlecht aus. „Wenn Nielsen nach einem Einwurf mit dem Fuß ein Tor schießt, dann kann irgendetwas nicht passen“, sagte Klarer. „Und beim zweiten Tor dann mein Ballverlust – das ist dann halt bitter. Auch, weil wir am eigenen Unvermögen und einem unfassbaren Torwart gescheitert sind.“

Fortuna Düsseldorf - Die Noten für das Spiel gegen Hannover 96
52 Bilder

Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

52 Bilder
Foto: dpa/Michael Matthey

Bitter war für Trainer Daniel Thioune neben der Tatsache, dass seine Mannschaft nach vier Pflichtspiel-Siegen in Folge mal wieder eine Partie verloren hat, vor allem die Entstehung des Hannoveraner Führungstreffers. Denn der hatte sich zu dieser Zeit, in der Fortuna eigentlich die bessere Mannschaft war, nicht wirklich angekündigt. „Dann sind aber die Momente passiert, bei denen ich meiner Mannschaft einen Vorwurf machen muss“, sagte er nach der Partie. „Wenn man einen Einwurf gegen sich bekommt, muss man ihn in der Luft verteidigen. Per Fuß darf das Tor nicht fallen. Da waren wir unsortiert.“

Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels​
20 Bilder

Hannover - Fortuna: die Bilder des Spiels

20 Bilder
Foto: dpa/Michael Matthey

Am Ende kann also konstatiert werden, dass Fortuna in Hannover gar nicht allzu viele Dinge falsch gemacht hat. Sie war die bessere Mannschaft. Sie hatte die besseren Chancen. Das allein ist im Fußball indes kein Allheilmittel. Am Ende geht es vor allem darum, weniger Fehler als der Gegner zu machen. Und das war an diesem Abend ein Satz mit X. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Aber davon können wir uns nichts kaufen“, sagte daher Marcel Sobottka völlig zurecht. „Fußball ist ein Fehlerspiel. Es fallen nur Tore, wenn jemand einen Fehler macht. Und dieses Mal waren wir die, die die Fehler gemacht haben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort