Fortunas Ex-Trainer im Gespräch Diesem Klub hat Funkel einen Korb gegeben

Düsseldorf · Er hat sich eigentlich in den Ruhestand verabschiedet, doch danach sieht es für Friedhelm Funkel noch lange nicht aus. Der 67-Jährige kann sich über mangelnde Job-Angebote jedenfalls nicht beklagen. Nun hatte er eine Offerte eines Konkurrenten von Fortuna auf dem Tisch. Warum er abgesagt hat.

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Foto: rp/Schirner Pressebild

Auf der Suche nach einem Nachfolger für den beurlaubten Jan Zimmermann kann Fußball-Zweitligist Hannover 96 einen Trainer von der Liste streichen. „Wir haben Kontakt gehabt, aber er will nicht. Denen geht es allen wirtschaftlich gut. Und es ist auch immer eine Drecksarbeit - mit hohem Druck und Erwartungen“, verkündete 96-Klubboss Martin Kind im Gespräch mit der „Neuen Presse“.

Ganz so engagiert soll das Bemühen allerdings nach Informationen unserer Redaktion dann auch nicht gewesen sein. Demnach hatte Funkel am Sonntagabend nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub einen Anruf eines sehr guten Freundes bekommen. Der soll bestens bei den Niedersachsen vernetzt sein. Einen direkten Kontakt zu Kind gab es demnach nicht.

Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt Funkel: „Ja, es gab eine Anfrage. Aber das war für mich von Anfang an kein Thema. Nicht, weil ich es als Drecksarbeit empfinden würde oder ich satt wäre – als Trainer arbeiten zu dürfen ist eine großartige Aufgabe und weit davon entfernt, eine Belastung für mich zu sein. Es hatte alleine private Gründe, warum ich weitere Gespräche abgelehnt habe.“

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Foto: dpa/Christophe Gateau

Nach dem Aus im Januar 2020 hatte Funkel seine Trainerkarriere eigentlich beendet. Doch das Wort „eigentlich“ spielt bei Funkel eine durchaus zentrale Rolle. Denn eigentlich hat er überhaupt keine Lust, zu machen, was andere von ihm erwarten. Für ihn ist eine Art Nachspielzeit angebrochen – komplett ohne taktische Zwänge und Druck.

Er wollte eigentlich auf eine Weltreise gehen, Tennis mit Freunden spielen, wieder mehr Skitouren machen. Doch Corona hatte ihn ausgebremst. Und nur zu Hause sitzen wollte er nicht. Zumal seine Frau Anja eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist, unter anderem die Geschicke der Stiftung der Spieleragentur „Sports Total“ leitet.

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Foto: Christof Wolff

Im April 2021 ereilte ihn der Anruf, ob er „nicht noch schnell den 1. FC Köln retten wolle“ („Süddeutsche Zeitung“). Er wollte und es kam, wie es kommen musste – er hatte allen gezeigt, zu was er immer noch in der Lage ist: den Glauben vermitteln, gemeinsam etwas Großes zu erreichen. Es war für ihn auch ganz persönlich eine Genugtuung, auf großer Bühne es allen zu zeigen, die möglicherweise Zweifel an seiner Reputation gehabt haben sollten.

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