Senf-drupp-Spezial - die F95-Kolumne „Die Vereinspolitik von Fortuna hat sich verändert“
Meinung | Düsseldorf · Bei Fortuna geben immer viele ihren Senf dazu – jetzt auch bei uns in unserer Kolumne „Senf drupp“. Wir haben unsere Autoren gebeten, auf ihr ganz persönliches Fortuna-Jahr zurückzublicken. Diesmal ist Claudia Monreal an der Reihe, seit Mitte der 90er Moderatorin bei Antenne Düsseldorf.
Ich blende jetzt mal die Corona bedingten Umstände dieses so völlig verkorksten Jahres aus und stelle eine These auf: Das Jahr hat Fortuna gut getan! Die ist ja schön bekloppt, werden jetzt viele denken. Aber erinnern wir uns. Kurz vor Weihnachten 2019 schoss Erik Thommy in der Nachspielzeit das Siegtor gegen Union Berlin. Die Arena tobte - das Fest war gerettet.
Und natürlich hatten alle die Hoffnung, dass Friedhelm Funkel wieder das gleiche gelingen würde, wie schon im Jahr zuvor. Doch nach zwei Niederlagen im Januar war dann Ende. Die Art und Weise, wie die Trainer-Legende dabei in die Pfanne gehauen wurde hatte keinen Stil.
Keine Frage. Die Entlassung mag sportlich begründet gewesen sein, menschlich war sie unsäglich. Mit etwas mehr Engagement hätte die Mannschaft den Klassenerhalt vielleicht ja auch geschafft.
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Ok. Aber was dann? Mit der Personalpolitik, die Fortuna in den vergangenen Jahren betrieben hat wären wir heute vermutlich wieder im Keller der 1.Liga. Mit Verträgen auf Leihbasis und kruden Ausstiegsklauseln ist man von Beratern abhängig. Das mag für kurzfristige Erfolge mal ein Konzept sein. Aber es ist keine Strategie mit der Fortuna endlich aus diesem Auf- und Abstiegs -Fahrstuhl aussteigen kann.
Und deshalb noch mal zur These, dass der Abstieg gut getan hat. Es konnte Ballast abgeworfen werden. Und nach einem holprigen Start scheint die Rechnung aufzugehen. Die neue sportliche Leitung Allofs/Klein hat im Fall Uwe Rösler Ruhe bewahrt. Die Vertragspolitik hat sich geändert. Fortuna hat weniger Leihspieler, dafür wird der Nachwuchs gefördert und darf auch spielen.
Und vor allem: Die Ergebnisse stimmen allmählich. Der steinige Weg durch die 2.Liga war also vermutlich richtig. Auch wenn es im Sommer sehr weh getan hat.
Ich habe wieder Hoffnung. Das ist doch immerhin für mich eine beruhigende Erkenntnis.
