„Nicht die Zeit, um zu jammern“ Funkel fordert straffen Zeitplan - und will auf Gehalt verzichten

Düsseldorf · Die Corona-Krise legt seit Wochen den Fußball lahm. Mittlerweile solidarisieren sich viele Profis und verzichten auf Teile ihres Gehalts. Auch die Spieler von Fortuna Düsseldorf möchten dies tun - und haben mit ihrem Ex-Trainer einen Unterstützer.

 Friedhelm Funkel.

Friedhelm Funkel.

Foto: dpa/Marius Becker

Ab Mittwoch kommt bei Fortuna Düsseldorf ein Wort ins Spiel, über das man vor wenigen Wochen nicht nachdenken musste: Kurzarbeit. Um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter von Fortuna für die Zukunft zu sichern, hat der Vorstand in der vergangenen Woche mit den Mitarbeitern, deren Einsatzmöglichkeiten derzeit begrenzt sind, Kurzarbeit vereinbart. Diese gilt ab der ersten April-Woche.

Ein weiterer Aspekt um Geld zu sparen, könnte ein Gehaltsverzicht der Profimannschaft sein. Schätzungen zufolge könnte der Klub bei einem Teilverzicht der gesamten Lizenzmannschaft, also inklusive Trainer- und Funktionsteam, von 20 Prozent um die 500.000 Euro im Monat sparen. Die Spieler sind gewillt, diesen Dienst an Fortuna zu leisten. Die Kostensenkung würde dem Verein schließlich helfen, in dieser Krise stabil zu bleiben.

Neben den Spielern hat der Vorstand bereits angekündigt, auf Gehalt zu verzichten. Und auch Friedhelm Funkel, der zwar seit Januar von seinen Diensten als Trainer freigestellt wurde, aber weiterhin sein Gehalt kassiert, möchte seinen Teil dazu beitragen, die Liquidität des Vereins zu sichern. „Natürlich verzichte ich auf Gehalt. Ein Anruf, dann ist das Thema erledigt“, sagt Funkel der „Bild“. „Ich habe ein besonderes Verhältnis zum Verein, zur Geschäftsstelle, enge Beziehungen zu den Menschen dort. Wenn ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass niemand entlassen werden muss, ist das eine Selbstverständlichkeit für mich. Das bin ich allen bei Fortuna schuldig.“

Funkel will in dieser schwierigen Zeit als gutes Beispiel vorangehen. Denn ein Ende der Krise ist für den 66-Jährigen noch nicht in Sicht. „Ich denke nicht, dass vor Juni wieder gespielt werden kann“, sagt er dem „Express“. Dadurch könnte der Fall eintreten, dass es viele Englische Wochen am Stück gibt, um die Saison zu einem schnellen Ende zu bringen. Als problematisch sieht Funkel dies nicht an. „Wo ist das Problem, fünf englische Wochen am Stück zu spielen? Ich musste 1986 mit Uerdingen mal 16 Spiele in 40 Tagen absolvieren, also alle zweieinhalb Tage ein Spiel“, sagt er und ergänzt: „Jetzt ist nicht mehr die Zeit, um zu jammern. Jetzt geht es darum, die Vereine am Leben zu halten.“

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