„Augsburg hat nicht Wort gehalten“ Ex-Fortune Danso wehrt sich nach Streik-Vorwürfen

Ex-Fortune Kevin Danso hat sich mit Vorwürfen gegen die Verantwortlichen des FC Augsburg aus der Bundesliga nach Frankreich verabschiedet. Was vorgefallen ist und was er den Augsburgern konkret vorwirft.

 Ex-Fortune Kevin Danso.

Ex-Fortune Kevin Danso.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Fortunas ehemaliger Innenverteidiger hatte in den vergangenen Wochen einige Negativschlagzeilen gemacht. Der Österreicher fühlte sich von seinem Arbeitgeber FC Augsburg nicht ausreichend gewertschätzt und wollte sich daraufhin zum RC Lens nach Frankreich streiken. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter anschließend der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“.

Danso hatte den Augsburger Verantwortlichen mitgeteilt, dass er wechseln wolle und sich daher nicht mehr im Stande sehe, mit der FCA-Mannschaft zu trainieren. Der Wechsel nach Lens wurde dann auch einige Tage später realisiert. Nun hat sich auch Danso selbst zu Wort gemeldet und heftige Kritik an den bayerischen Schwaben geübt. Im Interview mit dem „Kicker“ warf der 22-Jährige den Augsburgern Vertrauensbruch vor. „Ich habe gefragt: Muss ich erst schwach trainieren oder reagieren, wie andere Spieler in der Vergangenheit, bevor ihr versteht, dass ich einen Neustart will?“

Inzwischen hat Danso in Lens einen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Die Ablöse soll sich auf 5,5 Millionen Euro belaufen, weitere zwei Millionen Euro sollen durch Boni möglich sein. Auch das Wechseltheater kann er nicht nachvollziehen: „Ich bin keiner, der einfach sagt: Ich habe keine Lust mehr. Ich hatte dem FCA oft genug mitgeteilt, dass ich den Verein verlassen möchte, weil ich keine Perspektive sehe, regelmäßig zu spielen.“

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Es habe dann immer geheißen, „dass ich nicht innerhalb der Bundesliga wechseln könne, sondern nur ins Ausland. Und dass der Verein sich dann mit einem Transfer beschäftigen wird, sollten diese Voraussetzungen passen“. Dann sei ein Angebot gekommen, „aber Augsburg hat sich nicht damit beschäftigt. Der FCA hat sein Wort nicht gehalten. Das war für mich als Spieler schwer zu verstehen und eine schwere mentale Belastung“, unterstrich Danso.

Den Vorwurf, er habe nicht um einen Stammplatz kämpfen wollen, entgegnete der Profi: „Ich liebe Konkurrenzkampf, deshalb bin ich Profi geworden. Aber ich will einen fairen Konkurrenzkampf, in dem ich die Chance habe, die Nummer eins oder zwei in der Innenverteidigung zu werden. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Möglichkeit dazu woanders größer ist, dann möchte ich diese Chance ergreifen.“

Reuter versicherte, man habe Danso „in unserem Team viel zugetraut“ und betonte in einer Vereinsmitteilung: „Durch unser konsequentes Handeln im Trainingslager haben wir dokumentiert, was wir von dem Weg halten, mit dem ein Wechsel von Kevin Danso durchgebracht werden sollte. Für uns stand aufgrund dieses Verhaltens fest, dass ein Wechsel nur zustande kommt, wenn die Rahmenbedingungen für uns passen.“

(pab/sid)
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