Erste Wochen in Belgien Welche Hürden Ex-Fortuna-Profi Christos Tzolis beim FC Brügge überwand
Brügge/Düsseldorf · Der ehemalige Düsseldorfer spielt mit dem FC Brügge nun in der Champions League.
Wer etwas Gutes tut, der bleibt bei alten Weggefährten häufig in bester Erinnerung. Dieser Fall trifft auch auf Christos Tzolis zu. Der Grieche hat während seines einjährigen Engagements bei Fortuna in der Saison 2023/24 sehr viel richtig gemacht. Seine Auftritte und Verdienste in dieser kurzen Zeit steigerten im Rheinland auf Anhieb dessen Standing innerhalb des Teams.
Die rasche positive Entwicklung zum Unterschiedsspieler machte ihn nahezu unverzichtbar für die Düsseldorfer, was den Fußballer in der Folge für andere Vereine attraktiv machte. Der FC Brügge klopfte beim 22-Jährigen an, den Fortuna nach der einjährigen Leihe von Norwich City zunächst fest verpflichtete und ihn dann aufgrund einer festgeschriebenen Ausstiegsklausel in diesem Sommer an die Belgier verlor.
„Er ist jederzeit in Düsseldorf willkommen“, ließ Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs in der damaligen Pressemitteilung der Rot-Weißen in Bezug auf den scheidenden Tzolis verlauten. Dass der Offensivspieler jederzeit beim Zweitligisten willkommen sei, das hat er jüngst bewiesen.
Der 15-malige Nationalspieler Griechenlands besuchte seine alten Mitspieler im August während eines Trainings und sorgte alleine mit seiner Anwesenheit an der Arena für strahlende Gesichter in den Reihen der Düsseldorfer.
Tzolis begründet Brügge-Entscheidung
Die MAnnschaft von Daniel Thioune muss allerdings in dieser Saison ohne die Dienste von Tzolis auskommen. Statt in der Zweiten Liga in Deutschland, geht der Mann aus Thessaloniki nun woanders auf Torejagd – in Belgiens Oberhaus. Nämlich beim dortigen amtierenden Meister FC Brügge, der Tzolis über einen längeren Zeitraum nicht mehr aus den Augen ließ. „Ich schätze sehr, dass sie drei Jahre an mir drangeblieben sind. Sie wollten mich schon seit drei Saisons. Das war auch ein großer Teil meiner Entscheidung“, erklärt der Linksaußen gegenüber Vereinsmedien.
In der neuen Spielklasse musste er allerdings erst einmal zurechtkommen. Denn manches ist im belgischen Oberhaus eben anders als in Deutschlands Zweiter Liga. Im direkten Vergleich macht Tzolis „Unterschiede im Tempo und der Geschwindigkeit des Balles und die Art und Weise, wie die Teams gegen den Ball vorgehen“ aus.
Dies bekam er auch im ersten Pflichtspiel mit Brügge zu spüren. Tzolis stand in der Startelf und traf zwar bei seinem Debüt zum Endstand, doch der Supercup-Titel ging trotzdem nach Brügges 1:2-Niederlage an Union Saint-Gilloise. Die Chance auf den ersten Triumph bei seiner neuen Station war also futsch. Und auch in der Liga lief es in der Frühphase der Saison für Spieler und Verein nicht rund.
1:1 gegen KV Mechelen und 0:1 gegen Standard Lüttich mit Tzolis in der Anfangsformation sowie ein 2:3 bei KRC Genk, als der Grieche von der Bank kam, machten den schlechten Start in die Saison perfekt. Doch nach dieser dürftigen Ausbeute und dem zwischenzeitlichen drittletzten Tabellenplatz kam Brügge so langsam ins Rollen. Es folgte ein 1:0-Erfolg über Royal Antwerpen – und auch Tzolis performte anschließend.
Beim 1,79-Meter-Mann platzte der Knoten und er erzielte jeweils einen Treffer beim 2:1 über FCV Dender EH sowie im Derby gegen Cercle Brügge (3:0). Dank dieses Aufwärtstrends ist Tzolis, der am Dienstagabend bei Griechenlands 2:0-Sieg gegen Irland in der Nations League (Liga B, Gruppe 2) zum Endstand traf, mit seinem neuen Klub aktuell Tabellendritter.
Lust auf Champions-League-Hymne
Neben den Ambitionen auf die Meisterschaft schielt Tzolis auch auf einen anderen internationalen Wettbewerb. „Ich freue mich darauf, die Champions-League-Hymne zu hören. Und nachdem mir klar geworden ist, dass ich Champions League spiele, ist es für mich eine große Errungenschaft“, sagt der Nationalspieler und fügt an: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich dieses Jahr eine Gelegenheit dazu habe.“
In diesem Wettbewerb trifft Tzolis mit Brügge auf Borussia Dortmund, Sturm Graz, AC Mailand, Aston Villa, Celtic Glasgow, Sporting Lissabon, Juventus Turin und Manchester City. Große Namen also, gegen die sich der ehemalige Fortuna-Akteur auf der größten Bühne des europäischen Vereinsfußballs beweisen darf.