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Fortunas Erik Thommy vor dem Köln-Spiel „Unsere Fans werden mir am Sonntag fehlen“

Düsseldorf · Fortunas Angreifer ist mit seinem herrlichen Treffer im Hinspiel zum Köln-Schreck geworden. Auch ohne Zuschauer erwartet er am Sonntag ein echtes Derby, aber das Pushen aus dem Gästeblock werde er vermissen.

 Erik Thommy (re.) und Andre Hoffmann feiern den Treffer zum 2:0 gegen den 1. FC Köln im Hinspiel.

Erik Thommy (re.) und Andre Hoffmann feiern den Treffer zum 2:0 gegen den 1. FC Köln im Hinspiel.

Foto: Falk Janning

Es ist vielleicht der elektrisierendste Moment in Fortunas Hinrunde. Im ersten Bundesliga-Derby gegen den 1. FC Köln seit 22 Jahren läuft die 60. Minute, die Düsseldorfer führen durch einen Elfmetertreffer von Rouwen Hennings 1:0, die Angriffe des FC werden langsam verzweifelt. Ein Eckstoß soll endlich eine Ausgleichschance bringen, doch er wird zum Bumerang: Der Ball kommt zu Kaan Ayhan, und dessen 50-Meter-Pass – von dem Ayhan später beteuert, er sei genau gezielt gewesen – landet auf dem Fuß von Erik Thommy. Ein schneller Sprint, ein Haken, der Abwehrspieler Kingsley Schindler ins Leere laufen lässt, ein Schlenzer an Torhüter Timo Horn vorbei ins Netz. 2:0, Derbysieg.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Scorerliste 2021/22
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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Mehr als ein halbes Jahr ist seitdem ins Land gegangen, doch die Erinnerung ist bei Thommy absolut präsent. „Ein Derby ist nun mal was Besonderes, und daher sind es Derbytore auch“, versichert der gebürtige Ulmer, der vor dem Rückspiel am Sonntag um 18 Uhr bescheiden unterschlägt, dass für ihn auch Vergleiche mit dem 1. FC Köln offenbar etwas ganz Besonderes sind: Im März 2018 gewann er mit dem VfB Stuttgart, von dem er für diese Saison an Fortuna ausgeliehen ist, in der Domstadt 3:2 – und Thommy bereitete alle Treffer der Schwaben vor.

Sein daraus resultierender Ruf als „Köln-Schreck“ ist ihm allerdings ziemlich wurscht. „Ziel ist allein, das Spiel am Sonntag zu gewinnen. Wenn es mir gelänge, dazu ein Tor oder eine Vorlage beizusteuern, dann würde ich mich natürlich freuen, aber Priorität hat das nicht.“ Zumal da die Kölner spätestens nach ihrer Videoanalyse sicherlich vorgewarnt seien. Dabei wird der FC auch ausgemacht haben, dass das Toreschießen nicht zu Fortunas Kernkompetenzen gehört. Das sieht Thommy ebenfalls so: „Unser Fokus in der Trainingswoche lag ganz klar auf den Abschlusssituationen. Wir waren beim 0:0 gegen Paderborn die bessere Mannschaft, aber eben nicht effizient genug. Da müssen wir uns verbessern.“

Fortuna Düsseldorf gegen 1. FC Köln: die Bilder des Spiels
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Fortuna - Köln: die Bilder des Spiels

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Foto: Falk Janning/Falk janning

Die Motivation der Düsseldorfer wird zweifellos groß sein, möglicherweise sogar einen Tick größer als die des FC, den nicht nur Erik Thommy inzwischen außerhalb jeder Abstiegsgefahr sieht. „Ich glaube aber nicht, dass die Kölner deshalb unmotiviert sein werden. Sie haben was gutzumachen aus dem Hinspiel, das steckt bei jedem im Hinterkopf.“

Er liebe solche Spiele, betont der 25-Jährige, „aber es ist schade, dass es ohne die zugehörige Atmosphäre ablaufen wird. Dennoch wird der Derbycharakter in der Luft sein.“ Darin, dass der FC diesmal nicht die Unterstützung seiner Fans genießt, sieht der Angreifer keinen Vorteil für Fortuna: „Gerade bei solchen Spielen fahren immer extrem viele Düsseldorfer mit. Da weiß man genau, dass man eine Wand hinter sich hat, die einen pusht, den zwölften Mann bildet. Das wird mir am Sonntag fehlen, die Motivation muss von innen kommen.“

Thommys persönliche richtet sich ausschließlich auf den Klassenverbleib, versichert er, nicht auf seine berufliche Zukunft. Ende Juni läuft sein Leihvertrag aus, die Kaufoption liegt bei drei Millionen Euro. „Ich fühle mich hier sehr wohl, die Mannschaft ist gut, der Trainer macht einen Superjob. Das sind ganz wichtige Faktoren, die für mich eine Rolle spielen. Aber es gibt zurzeit so viele offene Frage im Fußball, da steht die Personalie Erik Thommy hinten an.“ Und seine Prognose für den Abstiegskampf? „Wir werden nicht nach links und rechts schauen und das Ding rocken.“

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