Bielefeld zählt zu den Überraschungsteams Favoritenschreck zu Gast bei Fortuna

Düsseldorf · Arminia Bielefeld reist mit breiter Brust zum Spitzenreiter nach Düsseldorf. Die Ostwestfalen sind seit drei Auswärtsspielen ungeschlagenen und haben sich mittlerweile im oberen Tabellendrittel der 2. Bundesliga etabliert.

Fortuna Düsseldorf trainiert Spiel über die Flügel
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Fortuna trainiert Spiel über die Flügel

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Foto: Falk Janning

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Arminia Bielefeld als trauriges Beispiel eines Traditionsvereins, der schleichend vor die Hunde geht. Vor neun Jahren noch in der Bundesliga eingestuft, stürzten die Ostwestfalen in die Dritte Liga ab, kehrten zwar in die Zweitklassigkeit zurück, um dann nach nur einem Jahr 2014 wieder abzusteigen. Zudem verhob sich der Klub wirtschaftlich am Bau der neuen Gegengerade der Schüco-Arena und stand am Rande des Ruins. Erst ein Schuldenschnitt vor wenigen Monaten, bei dem diverse Gläubiger im Rahmen des "Bündnis Ostwestfalen" auf ihre Forderungen verzichteten, sicherte die Zukunft des Vereins.

Von all diesen Krisen ist der DSC Arminia aktuell weit entfernt. Die Blau-Schwarzen haben sich im oberen Tabellendrittel der 2. Bundesliga etabliert, gastieren am Freitag (18.30 Uhr) als Fünfter beim souveränen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. "Dazu kann man meinem Kollegen Jeff Saibene nur gratulieren", sagt Fortunas Trainer Friedhelm Funkel anerkennend. "Seit er das Ruder bei Arminia übernommen hat, ist es in Bielefeld nur noch aufwärts gegangen." Inzwischen sogar so weit, dass in Ostwestfalen zarte Aufstiegsträume gehegt werden.

Der Gegner ist einer der Gründe dafür, die für Fortuna die Partie so gefährlich machen. Für nähere Informationen frage man einfach mal beim 1. FC Nürnberg nach: Die Mittelfranken haben als Tabellenzweiter inzwischen fünf Punkte Rückstand auf die Düsseldorfer, und dafür ist nicht zuletzt Arminia Bielefeld verantwortlich. Die Saibene-Truppe gewann mit 2:1 und 1:0 beide Saisonspiele gegen Nürnberg. Zudem schlug der Favoritenschreck auch den Tabellenvierten Regensburg und nahm beim Sechsten MSV Duisburg mit 2:2 einen Punkt mit.

Der zweite Gefahrenpunkt für die Düsseldorfer ist die eigene Tabellensituation. Funkel versichert zwar: "Bei uns denkt niemand über die Tabelle nach." Doch auch er kann nicht verhindern, dass sich die Blicke der Spieler — so geerdet sie grundsätzlich auch sein mögen — hin und wieder auf das Klassement verirren. Dieses weist bei acht noch ausstehenden Spielen neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und sogar deren elf auf den vierten Rang auf. Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel im Jahr 1995 hatte nur Hertha BSC vor fünf Jahren nach 26 Spielen einen noch größeren Abstand zu Platz drei (13 Zähler), und selbst deutlich kleinere Polster haben stets zum Aufstieg gereicht.

Gar nicht so leicht also, das Thema aus den Köpfen zu verdammen. Bislang ist es Funkel und seinem Team gelungen. Sollte das auch gegen Bielefeld der Fall sein und Fortuna den dritten Sieg in Folge landen, würde die 24. Erstligasaison der Düsseldorfer immer greifbarer.

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