Stürmer meldet sich zurück Dieses Ziel hat sich Iyoha bei Fortuna gesetzt

Düsseldorf · Der gebürtige Düsseldorfer meldet sich nach seinen vielen verletzungsbedingten Rückschlägen endlich wieder einsatzbereit. Wie er durch die für ihn nicht leichte Zeit gekommen ist. Welche Erwartungen er an die Zukunft bei Fortuna hat. Was er sich in Paris angesehen hat.

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Foto: Christof Wolff

Emmanuel Iyoha steht an diesem Vormittag da und lächelt, als gäbe es kein Morgen mehr. „Ca va“ – alles klar. Am vergangenen Wochenende war er in Paris. Das volle Touri-Program von Eiffelturm bis Louvre. Aber dazwischen auch viel kleine und große Beobachtungen, die Iyoha zur Feststellung berufen, ein ganz spezielles Gefühl in der französischen Metropole erlebt zu haben. Für ihn war es vor allem eine willkommene und wichtige Abwechslung vom Berufsalltag. Allzu viele Möglichkeiten ergeben sich im Kalender nicht, um auch einfach mal für zwei Tage abzuschalten.

Nach drei Ausleihen ist Iyoha zurück in Düsseldorf, seit Sommer 2020 ist er wieder Fortune. Gesehen hat man von dem Hoffnungsträger seitdem noch nicht viel, geschuldet seinen etlichen Verletzungen. Jetzt ist Iyoha wieder fit und will angreifen.

Zwei Muskelfaserrisse, Pfeiffersches Drüsenfieber, Innenbandriss im Knie, und, und, und. Die Verletzungshistorie von Emmanuel Iyoha ist lang, dabei ist der Düsseldorfer erst 24 Jahre alt. „Natürlich gibt es Momente, in denen man an allem zweifelt und alles in Frage stellt. Ich glaube es ist wichtig, dass man auch mal einen Tag hat, an dem man sich so down fühlt“, sagt Iyoha. „Man darf dann aber nicht darin versinken und muss gucken, dass man die Welt schnell wieder ein Stück positiver sieht.“ Mit Rückschlägen kennt er sich aus.

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Foto: Christof Wolff/Wolff, Christof

Iyoha hat viel gelernt. Über sich. Hat sich ein „Mindset“, wie er sagt, zugelegt, wie eine Art Handwerkskoffer, aus dem er für jede Situation quasi die richtigen Instrumente ziehen kann. Dabei hat er immer versucht, die Dinge für sich zu betrachten und überlegt, was er dann brauchte, um so schnell und so nachhaltig wie möglich wieder auf den Platz zu kommen. Keine dunkle Mächten zu fürchten, die ihm Schlechtes wollen. Mit den Verletzungen zu hadern, bringe einen nicht weiter und mache nur anfälliger, sagt er.

Besonders schwer sei die Zeit kurz nach einer Verletzung. „Dann ist man gefrustet und wütend auf sich und die Welt.“ In dem Zusammenhang lobt „Emma“ auch Fortunas Mentaltrainer Axel Zehle: „Er sucht das Gespräch, auch in Situationen, in denen es für ihn schwierig ist. Gerade nach einer frischen Verletzung gibt es nicht die richtigen Worte. Da hat er, glaube ich, ein gutes Fingerspitzengefühl, dass er einem die Hand reicht, aber einen gleichzeitig nicht unterdrückt.“

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Foto: Horstmüller

Er selbst setze auf eine Kombination aus Mentalcoach und eigenem Umgang. „Ich nehme da ganz gerne Sachen von ihm mit, aber versuche natürlich auch, viel mit mir auszumachen und für mich ein klares Mindset zu haben.“

Dieses Mindset hat sich ausgezahlt. Nach mehr als zwei Monaten Pause und neun verpassten Spielen wurde Kostenpflichtiger Inhalt Iyoha beim Heimspiel gegen Hannover eingewechselt. Dennoch war er mit dem Ausgang des Spiels nicht zufrieden: „Das Spiel hätten wir sicherlich gewinnen können, wenn nicht sogar müssen.“ Wichtig sei seiner Meinung nach der Testspielsieg gegen Heracles Almelo gewesen, bei dem er selbst sehenswert per Kopf zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung traf. „Natürlich war das für mich eine super Geschichte: knapp 80 Minuten gespielt, komplett durchgehalten. Und dann so ein Tor auch noch mit dem Kopf, was, glaube ich, in den letzten Jahren immer ein kleiner Kritikpunkt war. Dass ich da noch Ausbaumöglichkeiten habe, ist für mich natürlich umso schöner.“

Er sei zwar noch nicht bei hundert Prozent, möchte aber für das nächste Spiel gegen Dresden so fit wie möglich sein: „Ich gebe alles im Training und versuche mich da so gut es geht auszupowern.“ Ob es dann ein Kurz- oder Startelfeinsatz wird, sei die Entscheidung des Trainers. In Dresden wolle man auf jeden Fall gewinnen, gibt Iyoha optimistisch zu Protokoll. Er selbst fiebert nach seinem Tor im Geister-Testspiel auf seinen ersten Pflichtspieltreffer für Fortunas erste Mannschaft hin.

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