Fortuna Düsseldorf Eine Wundertüte namens Fortuna

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf startet am Sonntag in die neue Saison in der 2. Bundesliga. Der Umbruch ist vorangetrieben worden. Doch derzeit ist nur klar, dass nichts klar ist. Dessen ist sich auch Frank Kramer bewusst.

Der Neustart musste gar nicht kommuniziert werden. Es wurde schon vor der ersten Pressekonferenz der Saison 15/16 deutlich, dass sich einiges zur vergangenen Saison geändert hatte. "Also da saß eigentlich immer Helmut Schulte", so ein Journalist zu Rachid Azzouzi, der nach dem richtigen Platz suchte. "Ich setze mich dahin", so der neue Sportdirektor und setzte sich auf die andere Seite des Tisches. "Dann setze ich mich hierhin", konterte Kramer und nahm den Platz gegenüber und nicht am Kopf des Tisches ein.

Wer nochmal einen Beweis gebraucht hatte, bekam ihn live und in Farbe: Bei der Fortuna hat sich in den vergangenen Monaten einiges geändert: neue Spieler, neue Trainer und eine neuer Sportdirektor. Es ist passend, dass die Platzsuche von Azzouzi und Kramer mit Gelächter begleitet wurde. Denn die Aufbruchstimmung wird mit viel guter Laune und Euphorie begleitet.

"Wie reagieren wir? Was wird passieren?"

Das Neue hilft, das Alte zu vergessen. Die katastrophale Rückrunde scheint schon ganz weit weg zu sein. "Ich freue mich total auf die Stimmung. Das ist ja schon etwas anders, als in der Vorbereitung. Und ich freue mich darauf, uns als Mannschaft im Ernstfall zu sehen", erklärte Kramer auf der Pressekonferenz.

Nun geht der Blick also nach vorne. Allzu viel Konkretes, das muss auch der Cheftrainer eingestehen, sieht man da aber nicht. "Wie reagieren wir? Was wird passieren? Was kommt von den Sachen an, die wir trainiert haben?", fragt sich auch der Coach höchstpersönlich. Die neue Fortuna, obwohl gespickt mit spielstarken Zugängen, ist derzeit eine Wundertüte.

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Dessen ist sich Kramer natürlich bewusst. Seinen Fokus setzt er in den ersten Wochen der Saison bewusst nicht auf das Spielerische: "Die Basis für einen guten Start ist die Leidenschaft. Du musst zeigen, dass du unbedingt das Spiel gewinnen willst. Wenn wir das beibehalten, dann werden die Siege kommen. Ob sich der Erfolg sofort einstellt, wissen wir nicht."

Mit Union Berlin erwischt die Fortuna auch gleich einen starken Auftaktgegner. "Das ist ja direkt ein toller Gradmesser. Da müssen wir alles geben, was wir im Tank haben", freut sich Kramer dennoch: "Und wir hoffen natürlich, dass wir als Sieger den Platz verlassen."

"Bolly ist ein Kandidat für die Startelf"

Über personelle Aspekte wollte der Coach fast gar nicht sprechen. Die beiden letzten Trainingseinheiten lässt er unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten. Ob Mathis Bolly denn spielen werde? "Es wird sich zeigen, ob es Sinn macht, ihn aufzustellen. Wir haben versucht, ihn an die Belastungszeiten heranzuführen. Es sah sehr stabil aus. Deswegen ist er natürlich auch ein Kandidat für die Startelf."

Auch bei der Taktik wollte Kramer nicht alle Karten auf den Tisch legen und erklärte, dass Fortuna mit einer 4-4-2-Formation starten werden, aber "wie wie wir das dann variieren, ist noch offen." Was die Fans also schließlich am Sonntag sehen werden, ist derzeit noch in fast allen Belangen offen. Kramer sieht darin kein Problem: "Eigentlich ist das jetzt auch egal. Fast jeder Mannschaft ergeht das ja so."

(cfk)
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