Fortunas Edgar Prib „Ich bin glücklich, dass ich meinen Beruf ausüben darf“
Als früherer Hannoveraner sieht Edgar Prib Fortunas Partie am Montag bei Eintracht Braunschweig als etwas ganz Besonderes an. Doch ein anderes Derby trägt der 31-Jährige sogar noch mehr im Herzen. Und er weiß, wie privilegiert sein Berufsstand in diesen Zeiten ist.
Edgar Prib ist wieder ganz der Alte. Die Muskelverletzung, die Fortunas Regisseur zu Saisonbeginn immer wieder zurückgeworfen hat, ist überstanden, und der 31-Jährige stellt fest: „Es ist jetzt, da der Tank wieder voll ist, ein ganz anderes Gefühl.“ Nach fünf Siegen in Folge ohnehin, und so gesteht der Mittelfeldspieler auch gern ein, dass das Training in dieser Situation deutlich mehr Spaß mache als in der holprigen Anfangsphase der Saison.
Vor dem Spiel am Montag (20.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig sagt Prib Folgendes über...
...die hohe Belastung mit sechs Spielen im Januar: „Durch Corona bleibt alles ungewöhnlich, alles merkwürdig. Aber da müssen alle durch. Der Trainer wird die Belastung dosieren und sicher auch mich einmal herausnehmen. Früher hätte mich das richtig aufgeregt, aber mit den Jahren lernt man dazu.“
...die letzte halbe Stunde beim 2:1 gegen Paderborn: „Es war gut, dass wir da noch einmal in Schwierigkeiten gekommen sind. So wissen alle, dass man in dieser Liga keine Sekunde nachlassen darf. Wenn wir nur ein Prozent weggeben, wird es sofort gefährlich.“
...seine Rolle im zentralen Mittelfeld: „Sie passt gut zu mir. Vor meinen beiden Kreuzbandrissen war ich ein paar km/h schneller. Während meiner Zwangspause habe ich mir von vielen Spielern etwas abgeschaut, um mein Spiel umzustellen. Das war nicht so doof von mir.“
...sein Zusammenspiel mit Alfredo Morales: „Mit Alfie und mir haben sich zwei gefunden, auf und neben dem Platz. Ich sehe es allerdings nicht so, dass er der Schlächter ist und ich der Filigrane bin. Ich kann auch mal böse sein.“
...das Braunschweig-Spiel: „Ich habe lange in Hannover gespielt, es bleibt für mich ein Derby gegen die Eintracht. Allerdings nicht in dem Maße, wie das Frankenderby in mir steckt. Ich trage zwar das Fürther Kleeblatt nicht mehr auf der Brust, aber deshalb werden Spiele gegen den 1. FC Nürnberg immer etwas ganz Besonderes für mich sein. Egal, mit welchem Klub.“
...das Leben zu Corona-Zeiten: „Ich bin unheimlich glücklich, dass ich meinen Beruf ausüben darf. Und ich bin den Menschen dankbar, dass sie uns in diesen schweren Zeiten zuschauen und uns unterstützen. Wir alle sind genervt von der Situation, aber zum Schutz der Menschen müssen wir uns an alle Maßnahmen halten. Wir dürfen unser großes Ziel, Menschenleben zu schützen, nicht in Gefahr bringen.“
...das, worauf er sich nach Ende der Pandemie am meisten freut: „Einfach mal wieder in ein schönes Restaurant zu gehen, mit meiner Verlobten und Freunden. Und darauf, am Rhein zu sitzen und einen Kaffee zu trinken.“