Comeback gegen Bochum Fortuna dreht erstmals seit zwei Jahren ein Spiel

Düsseldorf · Mit dem 2:1 in Bochum beendet Fortuna Düsseldorf mehrere Negativ-Serien. Ein Spiel zu drehen, ist den Rot-Weißen seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gelungen. Kein Wunder, dass Spieler und Fans aus dem Häuschen waren.

Bochum - Fortuna: Reaktionen
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Foto: Falk Janning

Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, sich in ein Spiel zurückzukämpfen und es am Ende auch noch zu gewinnen. Ein Gefühl, dass die Profis von Fortuna Düsseldorf lange nicht mehr hatten. Am 1. März 2015, also vor ziemlich genau zwei Jahren, gelang es dem Zweitligisten zuletzt, ein 0:1 in ein 2:1 zu verwandeln. Damals sorgten Axel Bellinghausen und Oliver Fink beim FC Heidenheim mit ihren Toren für die Wende.

Die Begegnung im Schwabenland war aber bei weitem nicht so spektakulär wie der Last-Minute-Sieg in Bochum. Immerhin gelang Bellinghausen schon nach 61 Minuten das 2:1. Und nicht erst in der Nachspielzeit, völlig überraschend, als einige Zuschauer schon auf dem Weg Richtung Tribünentreppe waren, um nach dem Schlusspfiff sofort Richtung Parkplatz zu verschwinden. So wie in Bochum.

Zuschauer erleben einen historischen Moment

Dass Fortuna wie in Bochum einen Pausenrückstand umbiegen konnte, ist sogar noch viel länger her: Am 7. Oktober 2013 war das beim 2:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth. Charlison Benschop, dem einige Düsseldorfer Fans immer noch hinterhertrauern, entschied die Partie mit einem Doppelpack. Insofern haben die Zuschauer im Ruhrstadion am Freitagabend einen historischen Moment erlebt.

Fortuna Düsseldorf: Fortunen feiern ausgelassen den Sieg
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Fortunen feiern ausgelassen den Sieg

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Historisch wäre es auch gewesen, wenn die Rot-Weißen zum zehnten Mal in Folge ohne Sieg geblieben wären. Denn in der 2. Bundesliga war das nur einmal der Fall: in der hundsmiserablen Spielzeit 1998/99, als Trainer Klaus Allofs an der Seitenlinie stand. Am Ende mussten die Flingerner den bitteren Gang in die Regionalliga antreten.

Für Fortuna geht's in der Tabelle aufwärts

Mit den drei Zählern aus Bochum hat sich Fortuna nun wieder etwas Luft verschafft. Die 30-Punkte-Marke, von Trainer Friedhelm Funkel als erstes Rückrundenziel ausgerufen, ist erreicht. Bevor es am 24. Spieltag gegen Spitzenteam Eintracht Braunschweig geht, ist Durchatmen angesagt. "Der Sieg war natürlich enorm wichtig für uns. Jetzt haben wir den Bock umgeschmissen", sagte Angreifer Rouwen Hennings hoffnungsfroh.

"Es war einer der schönsten Siege, seit ich mit der Fortuna unterwegs bin", erklärte Lukas Schmitz. Losgelöst feierten die Fortunen den Erfolg vor dem Gästeblock. Axel Bellinghausen, der gerade mal zehn Minuten spielen durfte, reckte die Fäuste in den Himmel. Jerome Kiesewetter, den Funkel gar nicht brachte, dirigierte ebenso wie der introvertierte Christian Gartner die beschwingten Fortuna-Fans auf der Tribüne.

Es ist schon ein besonderes Gefühl, ein Spiel zu drehen. Das nächste Etappenziel sind 40 Punkte. Um die Nerven weiter zu beruhigen, darf Fortuna gerne mal wieder in Führung gehen. Auch wenn die Party dann möglicherweise nicht so überraschend kommt.

(jado)
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