Fortunas Hinrunden-Statistik Dodi Lukebakio trifft nur gegen die Großen

Düsseldorf · Fortuna punktet am besten, wenn es gegen die Großen der Liga geht. Dodi Lukebakio ist die Symbolfigur des Trends, der am Samstag enden soll - denn dann tritt Düsseldorf gegen Keller-Konkurrent Hannover 96 an.

 Wenn es gegen Klasseleute wie den Dortmunder Abdou Diallo geht, dreht Dodi Lukebakio (vorne) erst richtig auf.

Wenn es gegen Klasseleute wie den Dortmunder Abdou Diallo geht, dreht Dodi Lukebakio (vorne) erst richtig auf.

Foto: AP/Martin Meissner

Fortunas Hinrundenbilanz ist paradox. Vier Siege hat der Bundesliga-Aufsteiger bislang eingefahren – und nur einer davon gelang gegen einen Kontrahenten, den man vorab in etwa zur gleichen Kragenweite wie die Düsseldorfer gezählt hätte. Gegen den SC Freiburg war das, als man am vergangenen Samstag einen 2:0-Erfolg verbuchte.

Die übrigen „Dreier“ fuhr die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel gegen größere Hausnummern ein: 2:1 gegen Champions-League-Teilnehmer 1899 Hoffenheim, 4:1 gegen Hertha BSC, das als Tabellenachter seinerzeit nur vier Punkte Rückstand auf Rang zwei hatte, und zuletzt 2:1 gegen den einsamen Spitzenreiter Borussia Dortmund.

Fortuna Düsseldorf: So feiern die Fortunen den Sieg gegen Borussia Dortmund
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So feiern die Fortunen den Sieg gegen Dortmund

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Foto: REUTERS/THILO SCHMUELGEN

Hinzu kommen spektakuläre Auswärtspunkte bei den Top-Teams Leipzig (1:1) und Bayern München (3:3). Es liegt den Düsseldorfern eben, wenn sie nicht selbst das Spiel machen müssen, sondern aus einer stabilen Deckung heraus ihre Gegenangriffe starten können. Früher nannte man das Kontern, wenn man heutzutage als toller Hecht gelten möchte, muss man es Umschaltspiel nennen.

Die Kehrseite der im Grunde durchaus glänzenden Medaille ist, dass die Ausbeute gegen die vermeintlich Kleinen der Branche ausgesprochen mäßig ist. Sieht man einmal von Freiburg ab, erspielte Funkels Team nur beim VfB Stuttgart (0:0) einen Punkt und enttäuschte vor allem beim 0:3 bei Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg krass.

Symbolfigur dieses Trends ist Dodi Lukebakio. Der junge Belgier entfachte mit seinem Dreierpack gegen Nationalkeeper Manuel Neuer beim 3:3 in München einen ungeheuren Hype.Die Journaille der bayerischen Metropole inszenierte die Leihgabe des Premier-League-Klubs FC Watford schon zum kommenden Weltstar. Insgesamt hat der 21-Jährige bisher sieben Bundesligatreffer erzielt: drei gegen die Bayern und je einen gegen Hoffenheim, Frankfurt und Dortmund – drei Champions-League- und ein Europa-League-Teilnehmer. Aus der Reihe tanzt lediglich Lukebakios Elfmetertor bei Werder Bremen.

Bayern München - Fortuna: So emotional feierte Dodi Lukebakio seine Tore
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So emotional feierte Dodi Lukebakio seine Tore

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Foto: dpa/Matthias Balk

Im Vorfeld des Bundesliga-Kellerduells bei Hannover 96 am Samstag (15.30 Uhr) ist das keine besonders ermutigende Statistik. Trainer Funkel liegt es deshalb sehr am Herzen, eine Trendwende zu schaffen, auch wenn er Fortunas Probleme gar nicht so sehr am Gegner festmachen will. „Wenn wir die Spiele in München und in Leipzig einmal beiseite nehmen, sehe ich bei allen Auswärtsspielen Verbesserungsbedarf“, erklärt der 65-Jährige. „In fremden Stadien treten wir einfach nicht so auf wie zu Hause mit unseren 30- bis 40.000 Fans im Rücken. Ein Erfolgserlebnis würde da sehr helfen, und ich möchte am liebsten in Hannover damit anfangen.“

Unerwähnt lässt er dabei, dass die Teilerfolge in Leipzig und München auch ohne die Unterstützung von 40.000 Anhängern gelangen; also ist das Spielsystem des Gegners offenbar doch nicht so unerheblich. Mut machen sollte den 2500 Düsseldorfern, die das Team am Samstag nach Niedersachsen begleiten, dass der Vorletzte Hannover unbedingt gewinnen muss, wenn er den Graben zum rettenden Ufer verkleinern will. Deshalb rechnet auch Funkel mit einem „sehr aktiven 96-Team, das früh angreift und uns nicht Fußball spielen lassen will“. Fortuna könnte das nur recht sein.

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