Fortunas junger Belgier mit gebrauchtem Tag Lukebakio auf dem Boden der Tatsachen

Nürnberg · Beim 2:1 gegen Hoffenheim war Dodi Lukebakio als Schütze des Siegtores noch Fortunas Held. Beim 0:3 in Nürnberg erlebt der 20-Jährige die Schattenseiten des Jobs.

 Frustverarbeitung mit geschlossenen Augen: Fortunas Dodi Lukebakio nach der vergebenen hundertprozentigen Chance, die das 1:1 bedeutet hätte.

Frustverarbeitung mit geschlossenen Augen: Fortunas Dodi Lukebakio nach der vergebenen hundertprozentigen Chance, die das 1:1 bedeutet hätte.

Foto: Christof Wolff

Manchmal ist es ein kurzer Weg vom Helden zum Deppen. Kleiner Trost für Dodi Lukebakio: Der 20-jährige Angreifer war beileibe nicht der einzige Fortuna-Spieler, der am Samstag weit neben der gewohnten Spur fuhr. Festzuhalten bleibt indes, dass der Belgier mit zwei kapitalen Schnitzern maßgeblich zur bitteren 0:3-Niederlage bei Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg beitrug.

„Ich sag’ Dodi mal, dass er besser vom eigenen Strafraum wegbleiben soll“, kommentierte Torhüter Michael Rensing nach der Partie – allerdings mit einem nachsichtigen Augenzwinkern. Gemünzt war diese Bemerkung auf Lukebakios folgenschweren Aussetzer in der 28. Minute, als er sich vom Nürnberger Tim Leibold ausspielen ließ und diesen dann im Strafraum ebenso dumm wie auffällig zu Fall brachte. „Das war natürlich eine geschickte Bewegung vom Leibold“, sagte Fortunas Linksverteidiger Niko Gießelmann anerkennend. „Aber Dodi hätte ihn dann doch besser laufen lassen sollen, statt ihn zu foulen. Wie sagt man so schön: Offensivspieler am eigenen Strafraum...“

Wie Rensing war es aber auch Gießelmann wichtig, die Kritik nicht allein auf Lukebakio zu konzentrieren. Auch wenn die Leihgabe des FC Watford nur fünf Minuten nach Hanno Behrens’ Elfmetertreffer ihren gebrauchten Tag komplett machte, indem Lukebakio allein auf FCN-Torhüter Fabian Bredlow zulief, diesem aber direkt auf den Körper schoss. „Vielleicht wäre das Spiel in unsere Richtung gelaufen, wenn er getroffen hätte“, meinte Gießelmann, „aber es war Dodis erstes Spiel von Anfang an, das sollte man nicht vergessen.“

Die Erfahrung von Nürnberg war für den hochtalentierten Belgier umso bitterer, als er erst zwei Wochen zuvor auf der Sonnenseite des Jobs gestanden hatte: Da verwandelte er drei Minuten vor Schluss den Elfmeter zum 2:1-Sieg gegen Hoffenheim. Gegen einen deutlich schwächeren Gegner, als es die Kraichgauer warnen, glückte ihm nun – wie auch seinen Kollegen – wenig bis gar nichts. „Es kann gut sein, dass uns Mannschaften besser liegen, die selbst das Spiel machen wollen und sich nicht wie Nürnberg im eigenen Stadion nur hinten reinstellen“, sagte Gießelmann. „Aber irgendwo kann man das schon verstehen nach deren 0:7 in Dortmund.“

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Foto: falk janning

Für Fortuna dürfte die Nürnberger Mauertaktik, so erfolgreich sie auch war, am Samstag gegen den FC Schalke dennoch keine Option sein. Muss es ja auch nicht, wie Trainer Friedhelm Funkel betonte: „Wir werden das jetzt gründlich analysieren, dann abhaken und weiterarbeiten. Und dann müssen wir Schalke am Samstag niederfighten.“ Klingt nach einem Plan.

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