Seit fast 14 Jahren Dieser Magdeburger hat noch eine Rechnung mit Fortunas „Zimbo“ offen

Düsseldorf · Luc Castaignos ist ein Weltenbummler des Fußballs. In der Winterpause heuerte der niederländische Stürmer nun beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg an, der am Freitag Gast der Fortuna ist. Mit deren Defensivspieler Matthias Zimmermann verbindet den 30-Jährigen eine ganz besondere Geschichte.

Matthias Zimmermann im Portrait
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Das ist Matthias Zimmermann

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Foto: Christof Wolff

So ganz fremd ist Luc Castaignos der deutsche Fußball nicht. Einmal in seiner bewegten Karriere, vom 1. Juli 2015 bis zum 28. August 2016, schnürte der niederländische Stürmer seine Schuhe auch für einen deutschen Klub – und zwar den Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Und als er ein Jahr später für elf Monate an Vitesse Arnheim ausgeliehen war, hätte er vom Trainingsplatz aus zu Fuß über die deutsche Grenze spazieren können.

Ansonsten aber verdiente sich Castaignos, der jetzt in der Winterpause beim Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg anheuerte, das Prädikat „Weltenbummler“ redlich. Feyenoord Rotterdam, Inter Mailand, FC Twente Enschede, Sporting Lissabon, OFI Kreta und als Krönung des Ganzen der Gyeongnam FC aus Südkorea – diese Vita liest sich schon sehr interessant.

Seit seinem Vertragsende auf Kreta im Juli 2022 war der Stürmer vereinslos, bis sich nun Magdeburg an ihn erinnerte. Und so kommt es, dass sein erstes Pflichtspiel seit dem 8. Januar 2022 Luc Castaignos ausgerechnet in die Düsseldorfer Arena führt – sofern ihn sein neuer Trainer Christian Titz denn am Freitag zur Zweitligapartie bei der Fortuna in den Kader beruft. Und danach klang es zuletzt auf jeden Fall. „Mit Luc haben wir einen Spieler verpflichten können, der in der Vergangenheit seine Qualitäten bereits nachgewiesen hat und auch hier bei uns in den vergangenen zwei Wochen einen guten Eindruck hinterlassen hat“, sagte Titz.

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Foto: Fortuna Blues

Sollte der Stürmer spielen, kommt es zu einem Wiedersehen der besonderen Art. Hintergrund: Castaignos hat seit mehr als 13 Jahren, genau gesagt seit dem 18. Mai 2009, mit einem aktuellen Profi der Fortuna eine Rechnung offen. Damals spielten Castaignos und Matthias Zimmermann gegeneinander – Ersterer im Dress der niederländischen U17-Nationalmannschaft, Zweiterer für die deutsche U17-Auswahl. Es war das Finale der U17-Europameisterschaft, und Castaignos hatte den besseren Start: Er erzielte bereits in der siebten Minute mit seinem dritten Turniertreffer das 1:0 für Oranje.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Am Ende jedoch durfte „Zimbo“ jubeln, denn die DFB-Truppe drehte durch Tore des späteren Bremers und St. Paulianers Lennart Thy sowie von Florian Trinks (unter anderem Bremen und Fürth) das Spiel zum 2:1-Sieg nach Verlängerung. Zimmermann, heute wie Castaignos 30 Jahre alt, stand damals einen Monat vor seinem 17. Geburtstag, aber der Europameister-Titel ist noch immer eine großartige Erinnerung. An seiner Seite standen im Endspiel heute so prominente Größen wie Marc-André ter Stegen, Shkodran Mustafi oder Mario Götze.

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Foto: Moritz Mueller

„Ich kenne Luc noch gut“, berichtet Zimmermann. „Er hat bei den Holländern vorne drin gespielt und hat das 1:0 gemacht, aber dann konnten wir das Ding 2:1 ziehen mit dem geilen Freistoßtor von Trinks. Ich hoffe, dass uns das am Freitag auch so gelingt.“ Castaignos‘ Qualitäten bringt der 30-Jährige durchaus Respekt entgegen: „Er ist ein Wandspieler, ein großer Mann, der vorn die Bälle halten kann, ein Zielspieler auch für Flanken. Magdeburg hat so ein Typ schon gefehlt, er gibt ihnen eine Facette mehr. Luc ist ein ähnlicher Typ wie Daniel Ginczek bei uns, aber ich glaube, Ginni ist noch eine Schippe besser.“

Das Finale hatte übrigens einen Austragungsort, der bestens in die Geschichte passt: die MDCC-Arena von Magdeburg. Nur hatte Luc Castaignos seinerzeit ganz sicher nicht Vorstellung, einmal das Trikot des dort heimischen Klubs aus Sachsen-Anhalt zu tragen.

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