Fortunas Trainer Diesen Rekord hat Thioune bereits gebrochen

Düsseldorf · Noch kann niemand seriös voraussagen, auf welchem Platz und mit welchem Punktekonto Fortuna die Saison beenden wird. Mit der Bilanz aus seinen ersten vier Spielen hat Trainer Daniel Thioune allerdings einige Erwartungen geweckt. Welche Bestmarke er schon geknackt hat.

Fortuna Düsseldorf: das ist die Startbilanz der Vorgänger von Daniel Thioune
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Das ist die Startbilanz der Thioune-Vorgänger bei Fortuna

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Im Moment ist Daniel Thioune sicher nicht gerade zum Feiern zumute. Das Coronavirus hat auch Fortunas Trainer erwischt, so wie eine ganze Reihe seiner Spieler und auch Kollegen aus dem Funktionsteam. Häusliche Isolation ist absolut nicht das, was einem energiegeladenen Menschen wie dem 47-Jährigen aus Georgsmarienhütte entgegenkommt.

Immerhin darf Thioune aber auf einen äußerst erfolgreichen Start in seine Mission Klassenerhalt zurückblicken. Seit er das Amt von seinem glücklosen Vorgänger Christian Preußer übernommen hat, hat Fortuna zehn von zwölf möglichen Punkten geholt und dabei 8:2 Treffer erzielt. Damit ist der Chefcoach zwar noch nicht einmal hundertprozentig zufrieden, weil das in die drei Siege eingebettete 0:0 in Regensburg nach dem Spielverlauf enttäuschte; „das sind eher zwei verlorene Punkte“, hatte er nach der Partie gesagt.

Dennoch hat Thioune mit seiner Mannschaft eine besondere Marke gesetzt: Diese zehn Punkte und 8:2 Tore aus den ersten vier Spielen bedeuten Vereins-Startrekord für einen Fortuna-Trainer. Gemessen seit der Gründung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963, versteht sich. Damit hat der frühere Osnabrücker und Hamburger Coach also sehr namhafte Kollegen mit Legendenstatus übertroffen – wie etwa Aleksandar Ristic, der in der Saison 1987/88 in seinen ersten vier Ligaspielen als Fortuna-Trainer sieben Punkte und 9:5 Tore erreichte; natürlich umgerechnet aus der damals noch gültigen Zwei-Punkte-Regel.

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Das ist Daniel Thioune

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Foto: Christof Wolff

Im Vergleich mit seinen direkten Vorgängern schneidet Thioune sogar noch besser ab. Preußer schaffte mit Fortuna zu Beginn der laufenden Saison nur vier Zähler aus den ersten vier Spielen, bei 6:7 Toren. Und dessen Amtsvorgänger Uwe Rösler kam auf fünf Punkte und 5:6 Tore – allerdings eine Liga höher, im Abstiegskampf der Bundesliga. Friedhelm Funkel, 2016 wie jetzt Thioune in höchster Bedrängnis vor dem Sturz in die Dritte Liga gekommen, musste sich mit vier Punkten und 6:9 Toren zufriedengeben, bevor er die Wende doch noch schaffte.

Alle genannten kommen aber nicht für die Spitzenplätze in Sachen klubinterner Startrekord in Frage. Der Mann, den Thioune mit seiner Bilanz jetzt entthronte, hatte seinen persönlichen Auftakt als Fortuna-Trainer vor mehr als einem halben Jahrhundert: Heinz Lucas war das. Im Juli 1970 trat die absolute Trainerlegende ihren Job an, der später zum Bundesliga-Aufstieg und zwei dritten Plätzen im deutschen Oberhaus führte. In seinen ersten vier Spielen verbuchte Lucas in der Regionalliga West wie Thioune zehn Punkte, die Tordifferenz seines Teams daraus war mit 11:7 aber einen Hauch schlechter als die aus dem aktuellen Spielequartett (8:2).

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Foto: Frederic Scheidemann

Platz drei bei den Startrekorden belegt Norbert Meier. Im Januar 2008 wurde er Chefcoach in Düsseldorf, ab Februar verbuchte die in der damals drittklassigen Regionalliga eingestufte Mannschaft zwar ebenfalls 8:2 Tore, aber „nur“ neun Punkte.

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Foto: Horstmüller

Bleibt noch eine Frage offen: Welcher Fortuna-Trainer kam eigentlich am schlechtesten aus den Startlöchern? Kandidaten gibt es da einige, wenn man nur an die Abstiegsjahre denkt. Den schlechtesten Start hatte dennoch ein Trainer, der weit über die Stadtgrenzen und auch über seinen Tod hinaus hohes Ansehen genoss. Der große Dietrich Weise musste in der Saison 1976/77 einen deprimierenden Vier-Spiele-Auftakt mit null Punkten und 5:12 Toren hinnehmen.

Den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffte Fortuna mit Weise dennoch. Was kann man demnach erst von Thiounes weiterer Zukunft erwarten? Zum Vergleich: Lucas stieg mit den Düssseldorfern 1970/71 auf, Meier 2007/08 ganz knapp noch nicht. Aber beide hatten ihre Arbeit ja auch nicht mitten im Abstiegskampf aufgenommen.

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