Ex-Profi nennt Traum-Szenario So schätzt Rouwen Hennings die Aufstiegschancen von Fortuna ein
Düsseldorf · Bei Fortuna hat Rouwen Hennings immer noch ein hohes Ansehen. Gleichzeitig hat der ehemalige Stürmer der Düsseldorfer seinen früheren Klub bestens im Blick. Wie er die Chancen der Rot-Weißen einschätzt. Was sein Aufstiegswunsch ist.
Rouwen Hennings macht es sich gemütlich und lächelt freundlich in die Kamera. Im Hintergrund fällt nicht wirklich auf, in welchem Raum seiner vier Wände sich der ehemalige Stürmer von Fortuna aufhält. Dann löst der 37-Jährige das Rätsel auf, es ist das Zimmer seiner Tochter, die den Raum künstlerisch aufgewertet hat. Denn hinter Hennings hängt eine aufgemalte Collage mit den Wappen seiner Ex-Vereine an der Wand.
„So schön kann ich nicht malen, das war meine Tochter“, sagt Hennings mit einem Lächeln beim Sky-Format „HvK & Tusche – Dein Zweitligatalk“ mit Moderator Hartmut von Kameke und Experte Torsten Mattuschka angesprochen auf die Collage. Auf dieser ist sein Jugendverein VfL Oldesloe verewigt, genauso wie unter anderem der Karlsruher SC – aber natürlich auch Fortuna.
Die Rheinländer stehen in der Zweiten Liga aktuell nach sechs Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Ein Umstand, der Hennings nach den Veränderungen im Kader wie den Abgängen von Yannik Engelhardt, Christos Tzolis und Ao Tanaka während der Transferperiode schwer beeindruckt. „Sie haben eine schlagkräftige Truppe hingestellt und auch die Leistungsträger, die gegangen sind, wurden jetzt nach und nach ordentlich ersetzt. Das muss man erst einmal auffangen, aber das haben sie bisher gut gemacht“, meint Hennings.
Der Familienvater ist sich auch sicher, dass manch einer nach dem hartem Rückschlag und dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga an Fortuna gezweifelt hat. „Ich glaube, viele haben damit gerechnet, dass der Saisonstart holprig wird durch das traurige Erlebnis in der Relegation. Dann muss man das erst einmal verdauen und hat eine kürzere Vorbereitung", sagt Hennings und ergänzt: „Das alles so wegzustecken und dann so zu starten, wenn man das Pokalspiel mal ausklammert, da machen sie ihre Sache in der Liga wirklich gut.“
Angesichts der positiven sportlichen Realität fragen ihn seine beiden Gesprächspartner, was er den Düsseldorfern in dieser Saison zutraut. „Sehr, sehr viel“, verdeutlicht der Angreifer und nennt die allgemeine Formel zum Aufstieg: „Man braucht eine gewisse Qualität. Was auch wichtig ist, ist so eine mannschaftliche Geschlossenheit, wenn eine Mannschaft über einen gewissen Zeitraum in einem Fundament schon länger zusammenspielt.“
Dabei erinnert sich Hennings zurück an seine aktive Zeit bei der Fortuna, mit der er auch erfolgreich war. Damals war der Stürmer mit den Rheinländern in der Zweiten Liga ebenfalls auf einem guten Weg: „Als wir in der Saison 17/18 waren, wurden wir wöchentlich gefragt, ob wir aufsteigen wollen. Natürlich wollen alle aufsteigen und gewinnen. Es ist aber ganz wichtig, dass man sich auf das Tagesgeschäft und den nächsten Gegner konzentriert und nicht den Rechenschieber herausholt.“
Großes Rechnen ist bei den Rot-Weißen nach sechs Partien natürlich noch nicht angesagt. Träumen dürften die Fans dennoch von einer Rückkehr in die Bundesliga, auch Hennings träumt davon: „Wenn ich die Entwicklung bei der Fortuna sehe, wie sie sich stetig weiterentwickelt und in der Tabelle immer klettert, dann würde es reichen.“
Wenn sich Hennings aussuchen dürfte, welche Mannschaften den Schritt ins Oberhaus machen, dann fällt seine Wahl ohne zu zögern auf zwei seiner ehemaligen Verein: Spitzenreiter Fortuna und Verfolger Karlsruher SC, beide Klubs führen die Liga an. Geht es nach Hennings, sollte sich an dieser Situation nichts mehr ändern: „Wenn es so bleiben würde, wäre das natürlich überragend, weil es für mich zwei sehr spezielle Vereine sind.“ Wie speziell sie für ihn sind, das beweist die aufgemalte Collage im Zimmer seiner Tochter.