Video für erkrankten Mitarbeiter Diese Grußbotschaft der Fortuna rührt die Fußball-Szene

Update | Offenbach/Düsseldorf · Auch in Offenbach hat Fortuna an einem Ritual festgehalten. Nach dem Erfolg im Pokal bei den Kickers hat das Team mit einem Fan-Banner posiert mit einer Botschaft für einen erkrankten Mitarbeiter. Eine Geste, die über die Grenzen von Düsseldorf hinaus für Rührung sorgt.

Mannschaft und Staff mit dem Plakat vor dem Gästeblock in Offenbach.

Mannschaft und Staff mit dem Plakat vor dem Gästeblock in Offenbach.

Foto: Christof Wolff

Es war eine hitzige Atmosphäre auf dem Bieberer Berg. Die Fanszene von Fortunas Pokal-Gastgeber Kickers ist eben nicht die eines klassischen Viertligisten; die hessische Stadt hat weit besseren Fußball erlebt vor vielen Jahren, in der Tradition des OFC sind große Emotionen tief verwurzelt. Und so kochte die Stimmung beim 4:1-Sieg der favorisierten Düsseldorfer manches Mal hoch, flogen Gegenstände auf den Platz, und es wurde mächtig gepöbelt.

Eine Aktion Fortunas berührte dann allerdings auch viele der ansonsten so heißblütigen Offenbacher Fans. Und nachdem sich der Hintergrund herumgesprochen hatte, erntete der Gästetross auch eine Menge Zustimmung dafür. Nach dem Abpfiff stellte Sportdirektor Christian Weber wieder alle Spieler des Kaders plus den kompletten Staff für ein Foto und ein Video zusammen, die er anschließend einem schwer erkrankten Betreuer zusendete, der nicht dabei sein konnte.

Grundsätzlich die gleiche Aktion, die die Fortunen bereits nach ihren Ligasiegen in Magdeburg und gegen Paderborn (2:1) gemacht hatten, fast schon ein kleines Ritual. Eines war diesmal allerdings anders: Die Gruppe posierte mit einem großen Transparent, das die Aufschrift trug: „Nichts kriegt Nils klein.“ Vor dem dicht gefüllten Gästeblock, so dass Mannschaft und Fans damit den Vornamen des Erkrankten outeten, den bislang alle (auch die eingeweihte Medienszene) unter Verschluss gehalten hatten.

Dies hat auch den erfreulichen Hintergrund, dass es Nils (und bei der Nennung des Vornamens wollen wir es dann auch belassen) offenbar deutlich besser geht und er auf einem guten Weg zur Genesung ist. Vielleicht ja auch wegen solcher Solidarität des gesamten Vereins, die inzwischen selbst den Respekt der Gegner und ihrer Fans hervorruft.

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Foto: Christof Wolff

Anfangs hatten alle noch gedacht, die Aufstellung zum Foto sei nur ein kleiner Jux, um Siege besonders zu feiern. Trainer Daniel Thioune hatte aber wegen der schweren Erkrankung des Zeugwarts, der deshalb noch eine ganze Weile fehlen wird, vorgeschlagen, ihm doch nach dem Auftaktsieg in Magdeburg als Aufmunterung noch auf dem Spielfeld eine kurze Botschaft zu schicken.

Und auch gegen Paderborn versammelten sich alle. „Es geht gar nicht darum, dass wir uns feiern lassen wollen für irgendeinen Sieg“, stellte der 48-Jährige klar. „Es waren die gleichen Grüße, an die gleiche Person, die uns auch letzte Woche schon gefehlt hat. Ich glaube, dass es sehr, sehr wichtig sein wird in diesem Jahr, dass wir zusammenstehen, dass wir ein Team sind.“

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Foto: Christof Wolff

Fortuna bat seinerzeit darum, den Namen des Betreuers zunächst nicht zu nennen. Doch mittlerweile habe etliche Spieler und nun auch die Fanszene den Vornamen publik gemacht. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, es aus Gründen der Privatsphäre dabei zu belassen. Wir bleiben bei unseren Genesungswünschen. Das Leben ist deutlich wichtiger als Punkte.

(gic/jol)
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