Von Krüssenberg bis Kastenmeier Diese großen Torhüterduelle gab es schon bei Fortuna
Die Torhüterdiskussion bei Fortuna flammt immer wieder auf: Soll Florian Kastenmeier (rechts) spielen oder Raphael Wolf...
...oder vielleicht sogar Dennis Gorka?
Meist läuft die Debatte im Verein und im Umfeld nur um die beiden etwas routinierteren Keeper, aber...
...der junge Gorka, der meist in der U23 spielt, aber mit der ersten Mannschaft trainiert, hat immerhin einen Keeper verdrängt, der heute ein gefragter Mann in der niederländischen Eredivisie ist:
Maduka Okoye. Und wen die sportliche Leitung für stärker als diesen hält...
...der sollte doch zu mehr nutze sein als nur Taschen zu schleppen.
Doch die Frage, ob nun Gorka oder eben doch Kastenmeier (li.) oder Wolf im Fortuna-Kasten stehen soll, hat in Düsseldorf prominente Vorgänger. Blicken wir doch einmal ein Jahrzehnt zurück...
Damals stritten sich Michael Melka (vorn) und Michael Ratajczak um den Platz im Tor. Beides fraglos starke Torhüter, die wechselweise die Nase vorn hatten. Es gab nur ein Problem:
Melka (ganz links) und Ratajczak (2. v. li., im Gespräch mit dem dritten Keeper Max Schulze Niehues) waren sich so sympathisch, dass sie einander nicht einmal die Tageszeit sagten. Da konnte auch Torwarttrainer Michael Stahl (re.) nichts machen.
Melka, hier bei seinem Abschied von der Fortuna, war lange die Nummer eins.
Ratajczak aber stand in der Saison 2011/12 im Tor und hatte Melka verdrängt, wird damit immer als Aufstiegsheld in Erinnerung bleiben. Trotzdem nervte das schlechte Verhältnis der beiden jeden...
...und das ist nun etwas, was man bei aller Diskussion weder Kastenmeier...
...noch Wolf auch nur ansatzweise nachsagen kann.
Doch gehen wir in der Geschichte von Fortunas Torhüterduellen ruhig noch etwas weiter zurück. Ins erste Bundesligajahr 1966/67 zum Beispiel. Da gewann Dirk Krüssenberg am Ende den Zweikampf um den Kasten.
Durchaus überraschend, denn zuvor war eigentlich Helmar Schwarzbach als Nummer eins gehandelt worden, der die Saison auch begann.
Auch beim nächsten Bundesliga-Aufstieg 1971 war die Torhüterfrage keineswegs klar. Schließlich gab es da bei Fortuna ein aufstrebendes Talent namens Bernd Franke, hier unten als Dritter von rechts...
...der allerdings den großen Wilfried Woyke (ganz links) nicht verdrängen konnte...
...und deshalb nach Braunschweig wechselte, wo er sogar zum Nationalspieler wurde. Woyke blieb über Jahre der sichere Rückhalt Fortunas...
...bis er sich einem neuen Konkurrenten stellen musste: Jörg Daniel, hier mit „Pepi“ Hickersberger und Trainer Dietrich Weise.
Woyke gegen Daniel – das war vielleicht das größte Torhüterduell bei Fortuna. Zwei glänzende Keeper und Menschen, die einander voll respektierten. Wobei Daniel dann im Europapokalfinale gegen den FC Barcelona spielen durfte (untere Reihe Mitte)...
...und zweimal den DFB-Pokal gewann, hier mit Trainer Hans-Dieter Tippenhauer und Reinhold Fanz 1979.
Dem Legendenstatus Wilfried Woykes (hier mit Klaus Allofs und Egon Köhnen/v. re.) tat das allerdings keinen Abbruch.
Doch es gab natürlich in der langen Geschichte der Fortuna noch weitere Duelle um die Nummer eins. Nicht einmal er durfte sich seiner Sache ganz sicher sein: Toni Turek, der Fußballgott von Bern 1954 (ganz rechts mit Fritz Walter und Sepp Herberger).
Denn im Verein gab es schließlich den jungen, aufstrebenden Heinz Klose, und der lief dem Toni schließlich den Rang ab.
Völlig zu Recht jedoch ziert die Arena ein Denkmal Tureks. Es kann eben nur einen Toni geben...
Springen wir aber mal ein bisschen auf dem Zeitstrahl: Michael Rensing erlebte als Torhüter Fortunas große Momente, wie hier nach dem 3:3 in München 2018 mit Robin Bormuth.
Doch bevor es dazu kam, musste er sich 2013 dem Duell mit Fabian Giefer (links) stellen...
...und Rensing verlor es. In der Saison 2013/14 stand Giefer im Düsseldorfer Gehäuse.
Michael Rensing aber gab nicht auf, blieb bei Fortuna und wurde lange deren Nummer eins.
Ein denkwürdiges Duell wollen wir hier aber keinesfalls verschweigen: Georg Koch (li.) gegen Pierre Esser. Die beiden waren dicke Freunde, machten mit Fortuna 1995 den Durchmarsch von der Oberliga in die Bundesliga perfekt und konnten feiern...
Esser hatte absolut das Zeug zur Nummer eins, hatte aber eben immer Georg Koch vor sich – einen der wohl besten Torhüter der Fortuna-Geschichte.
Ein Duell haben wir aber noch. Schließlich muss hier auch Jörg Schmadtke unterkommen, der sich in seiner Fortuna-Endphase schon mit dem jungen Koch maß, vorher aber...
...als junger Kerl ein Torhütergespann mit dem Ex-HSVer Rudi Kargus bildete. Aber der (siehe Foto) hielt ja sogar mal für den Effzeh in Köln. Und deshalb sollten wir an diesem Punkt unsere Bilderstrecke auch beenden. Vorerst zumindest...