Virtuelle Trauerhalle von F95 Diese Fortunen sind gestorben
Wenn ein Verein eine so lange Tradition besitzt wie die Fortuna, musste er sich schon von sehr vielen Legenden verabschieden. Wir möchten ihr Andenken in unserer virtuellen Trauerhalle wahren – und beginnen mit der Meistermannschaft von 1933. Ganz wichtig: Unsere Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird stetig ergänzt.
Ein Mitglied der Meistermannschaft wurde später sogar deutscher Rekord-Nationalspieler: Paul Janes.

Sein Gemälde ist im Stadtarchiv zu sehen, zudem ist das Stadion am Flinger Broich nach ihm benannt.

Paul Janes machte 71 Länderspiele und starb 1987 im Alter von 75 Jahren in Monheim.
Gerd Zimmermann (rechts, mit Jan Mattsson) war als Vorstopper in den großen 1970er-Jahren ebenfalls absolut legendär.
Keiner seit Paul Janes schoss so hart wie „Zimbo“, hier rechts im Europapokalfinale von Basel 1979 gegen Juan Asensi vom FC Barcelona.

Anfang April 2022 starb Zimmermann, hier links mit seinem Weggefährten Dieter Brei im Jahr 2013, nach langer Krankheit im Alter von 72 Jahren.

Völlig unerwartet mussten sich die Fortunen vom früheren Sportvorstand Wolf Werner verabschieden, der 2018 im Urlaub verstarb.
Werner prägte eine Ära bei Fortuna, die eng mit dem Namen des Trainers Norbert Meier (re.) verbunden ist. Beide führten den Verein aus der Dritten Liga bis in die Bundesliga.
Deutlich früher, in den 1950ern, war Nationalspieler Hans Neuschäfer bei Fortuna. Im September 2020 starb er.

Peter Biesenkamp spulte in den 1970ern viele Kilometer im Mittelfeld ab...

...und wirkte sogar in den „Halbangst“-Filmen mit. Sein plötzlicher Tod im Dezember 2019 war ein echter Schock.
Einen Tag vor Biesenkamp verließ sein damaliger Teamkollege, Aufstiegsheld Lothar Weschke, diese Welt.

Dietrich Weise, auf unserem Foto links mit Pepi Hickersberger und Jörg Daniel, legte als Trainer den Grundstein für die großen Erfolge Ende der 1970er Jahre.

Kurz vor Weihnachten 2020 musste sich seine Familie von ihm verabschieden.
Eine absolute Legende auf der Trainerbank war Heinz Lucas, der 1973 und 1974 zweimal Bundesliga-Dritter mit Fortuna und von unseren Lesern zum besten F95-Trainer der Geschichte gewählt wurde.

Hier ist er mit seiner Aufstiegsmannschaft von 1971 zu sehen. Mit 95 Jahren starb er 2016 in Erkrath.

Fred Hesse war Heinz Lucas’ verlängerter Arm auf dem Platz, als langjähriger Kapitän und späterer Jugendtrainer ein „Leuchtturm“ in der Fortuna-Geschichte, wie Hans-Georg Noack einmal sagte.

Im Juni 2021 starb Hesse, hier mit „Kaiser“ Franz Beckenbauer bei einem Bundesligaduell mit den Bayern, nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren.

Werner Faßbender, hier ganz links mit seinen Vorstandskollegen Kurt Schneider, Hans-Georg Noack und Benno Beiroth nach dem Pokalsieg 1979...

...wurde ehrfurchtsvoll „Mister Fortuna“ genannt, weil er in verschiedenen Ämtern stets für den Verein da war.

Mit den Fortuna-Anhängern trauerte im Oktober 2017 auch sein alter Freund Günter Netzer um ihn.

Am 13. April 2021 ist nun auch Hans-Georg Noack gestorben.

Bis ins hohe Alter von 92 Jahren wirkte Noack, hier mit dem langjährigen Kapitän Oliver Fink, als Ehrenpräsident Fortunas.

Matthias Mauritz war nicht nur der älteste Debütant in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft...

...und auch nicht nur ein Fortune durch und durch, sondern ein sportliches Ausnahmetalent. Neben Fußball spielte er auch Tennis und Hockey auf höchstem Niveau.

Als „der Matthes“ im November 2016 starb, widmeten ihm die Fortuna-Ultras eine beeindruckende Choreo in der Arena.
Besonders tragisch war das Ende von Willi Pesch, Fortunas Meistertorhüter von 1933. Er verunglückte 1940 mit nur 32 Jahren tödlich, als er ohne eigenes Verschulden aus einer Straßenbahn stürzte.
Auch Reiner Geye, hier im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, war kein langes Leben vergönnt.

Er war der Torjäger des bärenstarken Teams nach dem Aufstieg 1971, hier links gegen Gladbachs Rainer Bonhof.

Geye wurde nur 52 Jahre alt.

Wer kennt ihn nicht – Anton „Toni“ Turek, Fußballgott, Teufelskerl und Torhüter der deutschen Mannschaft beim Wunder von Bern 1954.

Hier sehen wir ihn mit Kapitän Fritz Walter und Bundestrainer Sepp Herberger (v. re.) bei der Siegerehrung im Wankdorf-Stadion.

Auch ihm widmeten die Fortuna-Anhänger eine Choreo, einige Jahre nach seinem Tod im Jahr 1984.
Vor der Arena steht ein Denkmal, dass an Toni Turek erinnert.

Wolfgang Fahrian, hier rechts mit dem späteren Bundestrainer Helmut Schön, war der deutsche Torhüter bei der WM 1962 in Chile. Bei Fortuna stand er von 1967 bis 1969 im Kasten.

Am 13. April 2022 starb Fahrian, hier auf einem Foto von 2011, im Alter von 80 Jahren.

Atli Edvaldsson, hier rechts bei einem PR-Termin mit Boxlegende Muhammad Ali, wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen.

Der sympathische isländische Nationalstürmer war bei seinem Tod im September 2019 erst 62 Jahre alt.

Hans Meck war der erste und bis heute neben Gerd Zewe einzige Ehrenspielführer Fortunas. Das ganz Besondere: Nur ein Jahr nach seinem Karriereende 1932 verlieh ihm der Verein diese Würde. 1949 starb Meck mit nur 53 Jahren.

Bis ins hohe Alter hinein und trotz schwerer Krankheit verfolgte Jakob „Knöd“ Bender (Mitte) die Fortuna-Spiele im Stadion, so lange es irgend ging. Der Meisterspieler von 1933 wurde zu einer absoluten Legende und starb 1981.
Wie Bender war auch Erich „Hammer“ Juskowiak Nationalspieler, nahm unter anderem 1958 an der WM teil. Er machte mehr als 200 Spiele für die Düsseldorfer und starb 1983 mit gerade 56 Jahren.

Der erste Nationalspieler in der Vereinsgeschichte war indes Ernst Albrecht (links).

Am 15. April 1928 debütierte Albrecht gegen die Schweiz; das Trikot der Fortuna trug er bis 1941, 35 Jahre vor seinem Tod.
Ende September 2021 ist Günter Sehl mit 86 Jahren gestorben, hier rechts im Oberligaspiel gegen Oberhausens Torwart Gärtner 1959.
Sehl war nach dem Tod von Matthes Mauritz im November 2016 fast fünf Jahre lang der älteste noch lebende Fortuna-Spieler gewesen.
Auch er wurde Meister mit Fortuna: Stanislaus „Tau“ Kobierski. Der gebürtige Küppersteger starb 1972 in Düsseldorf.
Jupp Derwall machte gleich zwei große Karrieren. Als Spielmacher Fortunas in den 1950er-Jahren...

...und als Bundestrainer. 1980 wurde er mit der DFB-Auswahl um den begnadeten Techniker Bernd Schuster (links) Europameister. Im Alter von 80 Jahren starb Derwall 2007 in St. Ingbert.
Natürlich sind auch viele Vorstandsmitglieder Fortunas inzwischen nicht mehr am Leben. Alle können wir an dieser Stelle nicht würdigen, ihn aber auf jeden Fall: Der große Matthias Bakkers war Mitbegründer der Vereins und führte ihn in großen wie schweren Zeiten.

Mit schweren Zeiten kannte sich auch Karl-Heinz „Charly“ Meyer zur Genüge aus. Er war als Vorsitzender für den Verein da, als sich die meisten nach dem Abstieg in die Viertklassigkeit 2002 abgewendet hatten...
...und brachte ihn gemeinsam mit Helmut Pöstges (Foto) und Werner Sesterhenn wieder in ruhigeres Fahrwasser. Meyer starb 2012 mit 68 Jahren, Pöstges ein Jahr später mit 67.
Er war Präsident zur Zeit der Bundesliga-Rückkehr in den 1960er und 70er-Jahren und prägte eine Ära: der spätere Bürgermeister Bruno Recht (rechts, mit Heinz Lucas). 1998 ist er gestorben.

Auf diesem Foto sind die drei Fortunen zu sehen, die 1956 mit der deutschen Auswahl zu den Olympischen Spielen nach Melbourne fuhren (v. li.): „Kalli“ Hoffmann, Matthias Mauritz und Günter Jäger. Von ihnen ist nur noch Jäger am Leben – Hoffmann starb im März 2020 mit 84 Jahren.
Auch Werner Lungwitz (rechts) ist seit dem 12. Januar 2021 nicht mehr unter uns. Er war der Libero der Mannschaft, die 1971 in die Bundesliga stürmte.
Hans Müller, von jedermann nur „Hänschen“ genannt, ist mit 101 Treffern der Rekordtorschütze Fortunas zu Zeiten der Oberliga West (bis 1962). Im Jahr 2002 ist er gestorben.

Wir blicken noch einmal zurück auf die Meistermannschaft von 1933: Theo Breuer, der hier den Siegerkranz erhält, war ihr Kapitän. Er wurde 71 Jahre alt.

...und wenn der Kapitän genannt wird, darf der Trainer nicht fehlen: Heinrich Körner führte Fortuna zum Meistertitel.

Gerd Strack hat zwar den größten Teil seiner Profikarriere beim 1. FC Köln verbracht, doch der Nationalspieler verteidigte auch für die Fortuna. Im Mai 2020 erlag er mit nur 64 Jahren einem Herzinfarkt.
Um diese beiden Spieler, die hier im Bundesligaspiel 1966 den Nürnberger Ferdinand Wenauer einrahmen, musste Fortuna bereits trauern: Horst Häfner (li.) starb 2020 mit 79, Werner Biskup 2014 mit 72.

Der gebürtige Krefelder „Jupp“ Wolfframm schoss in 170 Spielen zwischen 1957 und 1964 stolze 75 Tore für Fortuna. Am 3. Juli 2015 ist er im Alter von 80 Jahren gestorben.

Hans-Dieter Tippenhauer, 1943 - 2021.

Im Alter von 77 Jahren ist der ehemalige Fortuna-Trainer Hans-Dieter Tippenhauer gestorben. Er erreichte mit seiner Mannschaft 1979 das Europacupfinale der Pokalsieger gegen den FC Barcelona in Basel.

Auf einer Bank nun im Fortuna-Himmel wieder vereint: Dietrich Weise, Hans-Dieter Tippenhauer und Werner Faßbender.
Auf diese Ehrenbank gehört auch Kuno Klötzer, der Fortuna als Trainer 1966 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga führte...

..und hier in einer Limousine die Triumphfahrt durch Düsseldorf absolviert. Am 6. August 2011 ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.
Willi Marzok gehörte zur Aufstiegsmannschaft 1966...
...und war als Außenstürmer sehr erfolgreich. Im Mai 2021 starb er, ganz kurz vor seinem 75. Geburtstag.

Im Jahr 2022 verstorben: Manni Krafft.

Er war im Vorstand von Fortuna in der turbulenten Zeit um die Jahrtausendwende: Heinz Hessling verstarb im August 2022.

Hier an der Seite seiner Frau Martina – der Mutter von FDP-Politiker Christian Lindner.
Am 12. April 2023 verstorben: Fortunas langjähriger Stadionsprecher Dieter Bierbaum.

Nach dem Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga 1971 hatte der Niedersachse, geboren in Osterode am Harz, das Amt übernommen.
34 Jahre lang hörten Fortunas Anhänger bei mehr als 600 Pflichtspielen seine markante Stimme im Rheinstadion. Er war einer der Dienstältesten im Kreis der Erst- und Zweitligasprecher.

Seine Verbundenheit zum Verein machte allein schon deutlich, dass er mehr als 67 Jahre lang Mitglied der Fortuna war. Zuletzt gehörte er dem Ehrenrat an und war auch Ehrenmitglied der Flingerner. Er wurde von seinem Klub mit der Goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet.
Herbert Gronen war 1969 mit Alemannia Aachen deutscher Vizemeister geworden und wechselte dann zwei Jahre später zur soeben in die Bundesliga aufgestiegenen Fortuna.
Für die Düsseldorfer machte der Angreifer 20 Bundesligaspiele, doch bereits nach Saisonende zog es ihn nach Österreich zu Schwarz-Weiß Bregenz und Rapid Wien. Im April 2023 starb Gronen im Alter von 79 Jahren.
Und auch seine Geschichte gehört unbedingt in diese virtuelle Halle. Der Zahnarzt Waldemar Spier gehörte dem Spielausschuss Fortunas an und war dabei einer der Wegbereiter der deutschen Meisterschaft 1933. Die Nationalsozialisten verfolgten ihn jedoch wegen seiner Konfession: Spier war Jude (im Bild ist seine Kennkarte von 1939 zu sehen). Im März 1944 wurde er verhaftet und ins KZ Auschwitz transportiert. Am Ende seines Leidenswegs verstarb er am 2. März 1945 – nur wenige Wochen nach der Befreiung des Konzentrationslagers durch die Rote Armee am 27. Januar - an den Folgen der unmenschlichen Haftbedingungen.

Wer die Zahlen prägte Fortunas Trikotnummern und ihre berühmten Vorgänger

Kontrollorgan von F95 Diese Personen sitzen in Fortunas Aufsichtsrat
