Fortuna Düsseldorf Fortunas Stürmer hängen in der Luft

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf verliert in Heidenheim erstmals in dieser Saison ein Pflichtspiel. Deshalb ist Zeit für eine Phrase: Wer keine Tore schießt, ist selbst Schuld. Auch wenn zwei individuelle Fehler in der Defensive die Partie entscheiden. Gegen Bochum ist die Offensivabteilung gefragt.

Fortuna Düsseldorf: Özkan Yildirim trainiert schon mit der Mannschaft
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Yildirim trainiert schon mit der Mannschaft

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Foto: Falk Janning

Die Fortuna hat in fünf Zweitliga-Spielen viermal das Tor getroffen. Nur Kaiserslautern und Karlsruhe ließen ihre Fans seltener jubeln. In den Aufeinandertreffen mit Lautern (0:0), Fürth (1:1) und Heidenheim (0:2) gelang zuletzt nur ein einziger Treffer durch Oliver Fink. Und der kam aus dem Nichts, wie man so schön sagt.

Böse Zungen behaupten: Seit Neu-Angreifer Rouwen Hennings mitspielt, läuft es vorne nicht so richtig. Doch damit tut man dem Mittelstürmer Unrecht: Denn wenn einer im Strafraum der Gegner für Unruhe sorgt, dann er. Und Trainer Friedhelm Funkel betont immer wieder: "Er muss sich die Spielpraxis über Einsätze holen." Also bekommt er Zeit und Vertrauen. Emmanuel Iyoha und Maecky Ngombo haben das Nachsehen. Außerdem: Die Angriffsmaschine läuft schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr auf Hochtouren, weil die Stürmer in der Luft hängen.

Fortunen kombinieren nur um die gegnerische Formation herum

Die Düsseldorfer spielten sich auch in Heidenheim die eine oder andere Chance heraus. Aber die Tormöglichkeiten waren halbgar, nicht zwingend. Hoffnung machten sich Fans nach den Anfangsminuten, als sich Ihlas Bebou mit gleich zwei Versuchen dem Tor der Gastgeber annäherte. Danach beauftragte der 1. FC Heidenheim die Düsseldorfer zwar mit der Spielgestaltung, doch die Fortunen kombinierten eigentlich nur um die gegnerische Formation herum — in den ungefährlichen Zonen. Wenn mal etwas Gefahr aufflammte, dann durch Hereingaben über die linke Angriffsseite.

Es mangelt an kreativen Ideen hinter der Spitze. Fink beispielsweise ist kein Zehner, sondern gehört auf die Doppel-Sechs. Immerhin trainierte der seit der Begegnung in Sandhausen verletzte Özkan Yildirim, der das Problem lösen könnte, am Sonntag teilweise mit der Mannschaft. Dazu ist Flügelstürmer Arianit Ferati endlich wieder fit. Funkel sagte zuletzt, er habe noch Offensivpotenzial in der Hinterhand. Und es braucht einen Spieler, der sich ins Eins-gegen-Eins traut, der dynamisch Richtung Tor zieht. Einer, bei dem der Knoten platzt.

Irgendwie ist es bittere Ironie, dass das derzeit woanders passiert. Dass etwa mit Collin Quaner ein gebürtiger Düsseldorfer mit fünf Treffern für Union Berlin überraschend die Torschützenliste der 2. Bundesliga anführt. Auch in der Bundesliga gelingt einem Ex-Düsseldorfer alles. Joel Pohjanpalo traf für den Zweitligisten keinen Blumentopf mehr. In Leverkusen kommt er bislang auf vier Tore in 30 Spielminuten. Sogar Fortunas Kultfigur Andreas "Lumpi" Lambertz war für Dynamo Dresen zweimal im Fußball-Unterhaus erfolgreich.

Wer Bochum besiegen will, muss viele Tore schießen können

Die Offensive der Rheinländer muss schleunigst in Schwung kommen. Am Dienstag ist der VfL Bochum in der Esprit-Arena zu Gast. Und wer den VfL besiegen will, muss derzeit viele Tore schießen. Die Bochumer haben mehr als doppelt so viele Treffer wie die Rheinländer auf dem Konto (9). Wie geschmiert lief es für die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek offensiv aber auch erst am 5. Spieltag: Beim 5:4-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg stand es schon nach sieben Minuten 2:0. Gut, da patzte die Abwehr der Nürnberger. Aber dass das passiert, ist ja auch bei der Fortuna, die vor der Begegnung in Heidenheim noch defensiv stabil wirkte, nicht ausgeschlossen.

(jado)
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