Fortunas André Hoffmann "Die Sperre gegen Hannover tut weh"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf muss gegen Hannover 96 auf André Hoffmann verzichten. Dass der Innenverteidiger ausgerechnet im Duell mit seinem Ex-Klub fehlen wird, ist bitter.

Fortuna Düsseldorf: Adam Bodzek und André Hoffmann fliegen vom Platz
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Bodzek und Hoffmann fliegen vom Platz

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Foto: Falk Janning

Hoffmann ging gegen den FC St. Pauli volles Risiko. Als Cenk Sahin nach 82 Minuten auf das Tor von Fortuna Düsseldorf zusteuerte, rutschte der Innenverteidigung Richtung Ball. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als das Risiko einzugehen. Es stand 1:1. Ein Gegentor wäre fatal gewesen. Hoffmann verfehlte das Leder um Zentimeter, traf dafür als letzter Mann den Gegenspieler, sah die Rote Karte. Und weil gerade alles gegen die Düsseldorfer lief, versenkte Christopher Buchtmann auch den fälligen Freistoß. St. Pauli ging als Sieger vom Platz.

"Es war eine Instinkt-Grätsche. Das hohe Risiko war es mir wert, es hat nur wenig gefehlt. So war es eine klare Entscheidung, eine Rote Karte, mit der ich leben muss", sagt der Innenverteidiger zu der Szene. Positiv: Der DFB sperrte ihn nur für ein Spiel. "Darüber bin ich natürlich froh", betont Hoffmann, der mit den Gedanken derzeit aber nicht nur bei sich, sondern auch bei Kevin Akpoguma ist. Sein Nebenmann brach sich gegen St. Pauli den ersten Halswirbel.

Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings fehlt immer noch
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Hennings fehlt immer noch

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Foto: Falk Janning

"Ich habe relativ schnell gemerkt, dass es etwas Schwerwiegenderes sein muss. Am Gesichtsausdruck hat man gemerkt, dass es etwas Schlimmeres ist. Das war kein schöner Anblick, weil er wirklich Schmerzen hatte und man seine Angst erkennen konnte", erklärt Hoffmann, der seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 dem Kollegen widmete. Fußballerisch war da die Welt noch in Ordnung. Kurz darauf flog der Innenverteidiger vom Platz. "Ich schieße lieber kein Tor und hole am Ende Punkte. Von daher konnte ich mich nur wenig darüber freuen", sagt er.

Hoffmann fährt privat nach Hannover

Ärgerlich ist zudem, dass der Abwehrmann genau dann gesperrt ist, wenn es gegen den Ex-Verein geht. Im Winter hatte er sich der Fortuna angeschlossen, weil in Hannover unter Trainer Daniel Stendel die Zukunft verbaut schien. Nun steht beim Aufstiegsaspiranten mit André Breitenreiter ein neuer Coach an der Seitenlinie. Ob er da vielleicht bessere Karten gehabt hätte? Die Überlegung ist müßig. Es schmerzt, dass es ein Wiedersehen mit den Ex-Kollegen am Sonntag maximal in den Stadionkatakomben geben wird.

"Es tut schon weh, dass ich ausgerechnet gegen Hannover 96 fehle. Auf das Spiel und die alten Kollegen habe ich mich natürlich besonders gefreut. Ich kann es nicht ändern und hoffe, dass die Mannschaft das Bestmögliche mit nach Hause nimmt", sagt Hoffmann, der sich privat auf den Weg machen will.

"Wir sind etwas gehandicapt, viele Jungs fehlen. Aber das ist natürlich eine Chance für die anderen", meint der 24-Jährige: "Es geht darum, den Hannoveranern den Schneid abzukaufen. Die werden zu Hause mit Sicherheit das Spiel machen und sehr dominant auftreten. In der Außenseiterrolle liegt aber auch eine kleine Chance, die wir nutzen müssen." Wie das geht, habe Erzgebirge Aue zuletzt beim 2:2 vorgemacht. "Wir sollten vielleicht weniger schön, aber dafür erfolgreich spielen."

Im Abstiegskampf stärkt Hoffmann Trainer Friedhelm Funkel den Rücken. "Er ist die Ruhe in Person und überträgt das auf die Mannschaft", lobt der Verteidiger: "Wenn es am Sonntag losgeht, ist es aber mit der Ruhe vorbei, dann müssen alle Spieler brennen." Den einen oder anderen Tipp hat er für die Kollegen sicher parat. "Zu meinen ehemaligen Mitspielern hatte ich noch keinen Kontakt, aber das wird sich wahrscheinlich im Laufe der Woche ändern", sagt Hoffmann.

(jado)
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