75. Geburtstag Fortuna feiert ihre Legende Egon Köhnen

Düsseldorf · Eine Vereinslegende der Fortuna feiert am Donnerstag 75. Geburtstag: Egon Köhnen, ein wichtiger Eckpfeiler der Mannschaft aus den großen 1970er-Jahren. Doch ein ewig Gestriger ist er ganz sicher nicht, sondern bis heute ein wohlwollender, aber auch kritischer Begleiter des modernen Fußballs.

 Egon Köhnen beim Redaktionsbesuch mit dem langjährigen Fan Ulli Becker und seinem Teamkollegen aus den 1970ern, Wilfried Woyke (v. li.).

Egon Köhnen beim Redaktionsbesuch mit dem langjährigen Fan Ulli Becker und seinem Teamkollegen aus den 1970ern, Wilfried Woyke (v. li.).

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Welcher Fortune, der schon ein paar Jahrzehnte länger dabei ist, kennt sie nicht – die langgezogenen „Eeegooon“-Rufe, die 15 Jahre lang durch den Flinger Broich oder das Rheinstadion hallten? Damit war kein anderer Spieler gemeint als das Fortuna-Original Egon Köhnen. Der Mann mit der auffällig hohen Stirn, die er selbst gern einmal despektierlich „Platte“ nannte, feiert am Donnerstag seinen 75. Geburtstag. Die besten Wünsche der gesamten Fortuna-Gemeinschaft sind ihm gewiss, denn kaum ein Spieler war quer durch die gesamte Fan-Schar so beliebt wie der große Kämpfer Köhnen.

Noch mit voller Haarpracht wechselte er 1966 aus dem ostwestfälischen Versmold zur Fortuna und zahlte zunächst Lehrgeld, in dem er zu Beginn seiner Karriere eher selten zum Einsatz kam. Doch „der Egon“, wie er allseits nur gerufen wurde, biss sich an seiner neuen Herausforderung fest und wuchs in den nächsten Jahren zum festen Bestandteil der Fortuna heran.

In den großen 1970er-Jahren des Vereins war er absolute Stammkraft. 1979 und 1980 stand er in den Mannschaften, die den DFB-Pokal nach Düsseldorf holten, und er vertrat Fortunas Farben auch am 16. Mai 1979 im vielleicht größten Moment der Vereinsgeschichte: beim 3:4 nach Verlängerung im Europapokalfinale von Basel gegen den FC Barcelona. Zwischenzeitlich war Köhnen sogar der Rekordspieler der Fortuna, doch diesen Titel nahm ihm in späteren Jahren Ehrenspielführer Gerd Zewe wieder weg.

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Egon Köhnen gehört zur Fortuna wie der Rhein zu Düsseldorf. Und er gehört zu den Stammbesuchern bei den Heimspielen der aktuellen Fortuna, gern zusammen mit seinem alten Kumpel Wilfried Woyke. Dabei macht er kein Hehl aus seiner nach wie vor großen Verbundenheit zum Verein, aber auch aus seiner durchaus kritischen Haltung zum modernen Geschäft.

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Foto: dpa/Swen Pförtner

So äußerte sich der Jubilar in einem Gespräch mit unserer Redaktion erst kürzlich sehr kritisch über die Arbeit der Videoschiedsrichter. „Es hat insofern gar nichts gebracht, weil die Diskussionen bleiben“, sagte Köhnen da. „Die gravierenden, objektiv prüfbaren Fehler hätte man ja korrigieren können durch technische Hilfe: ob ein Ball im Tor war oder nicht, ob er vorher im Aus war und so etwas. Aber nicht Dinge wie Fouls oder Handspiele.“

Köhnen bleibt dem Fußball verbunden. Mit 75, und bestimmt auch noch eine ganze Weile darüber hinaus.

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