Türkischer Nationalspieler will Aufstieg Treueversprechen von Karaman an Fortuna

Analyse | Düsseldorf · Wenige Spieler polarisieren so sehr bei Fortuna wie der türkische Nationalspieler Kenan Karaman. Seit Monaten wurde über einen vorzeitigen Wechsel spekuliert. Nun meldet sich der 26-Jährige zu Wort und bekennt sich so deutlich wie selten zuvor zu seinem Arbeitgeber.

 Kenan Karaman im Trikot von Fortuna.

Kenan Karaman im Trikot von Fortuna.

Foto: Frederic Scheidemann

Nach dem peinlichen Pokal-Aus gegen Rot-Weiss Essen sahen sich viele in ihrer Einschätzung von Kenan Karaman bestätigt. Der 26-Jährige lieferte eine Leistung dicht an Arbeitsverweigerung ab. Man musste sich schon etwas verwundert die Augen reiben. Gegen den SC Paderborn stand im Duell der Bunderliga-Absteiger ein Zugang auf dem Feld. Er trug die Rückennummer 11. Es war tatsächlich Kenan Karaman.

Der Angreifer spielte wie der erste Winter-Transfer. Er war ständig präsent, total engagiert und belohnte sich mit einer Vorlage und einem Tor. Unsere Redaktion benotete seinen Auftritt mit sehr gut. Nach der Note 6 aus dem Pokal kommt das einer Entwicklung vom Sitzenbleiber zum Klassenstreber gleich.

Entsprechend emotional zeigte sich Karaman für seine Verhältnisse nach dem Spiel. Dabei schaffte er endlich Klarheit über seine Zukunftspläne. „Ich habe das klar signalisiert", sagte Karaman im Gespräch mit „Sky“. „Auch die Fans brauchen sich keine Sorgen machen. Ich will mit der Fortuna den Aufstieg schaffen." In den nächsten Monaten wolle er sich nur auf seine Aufgabe in Düsseldorf konzentrieren und große Ziele erreichen.

Das hörte sich in der Vergangenheit nicht immer so deutlich an. Karaman druckste herum, sein Berater hatte mindestens nichts dagegen, dass immer wieder Gerüchte aufkamen. Gefühlt hatte er schon bei 1895 Klubs in Italien, England und der Türkei ein neues Arbeitspapier unterschrieben.

Nach wie vor hält sich hartnäckig, Karaman habe sich zumindest mündlich mit Galatasaray Istanbul auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Gut möglich, dass sich das Projekt zerschlagen hat und er nun noch einmal Werbung in eigener Sache machen möchte. Zudem will er im Sommer mit der Türkei bei der Europameisterschaft dabei sein. Ein Aufstieg in die Bundesliga wäre da für die Bewerbungsmappe sicher nicht verkehrt.

Uwe Rösler war naturgemäß begeistert vom Auftritt seines Angreifers. „Ich möchte heute Kenan Karaman herausheben. Kenan wurde in Düsseldorf kritisiert, teilweise für mich nicht korrekt“, sagte der Cheftrainer. „Er hat heute gezeigt, was für ein Super-Typ er ist, wie wichtig er für die Mannschaft ist und wie motiviert er ist, alles für unsere Ziele zu geben.“

In der Form des Paderborn-Spiels wird er dafür sicher eine breite Zustimmung bekommen. Allerdings hat sich Karaman in der Saison auch schon ganz anders präsentiert – und wurde dafür dann auch kritisiert. Ein Widerspruch muss das nicht sein.

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