Fortunas Japaner geht Der leise Abschied des Takashi Usami

Düsseldorf · Die Rückkehr von Takashi Usami zum FC Augsburg bedeutet, dass Fortuna keinen Japaner mehr im Kader hat. Das soll sich nach Möglichkeit ändern.

 Ganz wichtiges Saisontor: Takashi Usami (li.) und Rouwen Hennings jubeln, nachdem der Japaner das 1:0 gegen Hertha am 11. Spieltag erzielt hat.

Ganz wichtiges Saisontor: Takashi Usami (li.) und Rouwen Hennings jubeln, nachdem der Japaner das 1:0 gegen Hertha am 11. Spieltag erzielt hat.

Foto: dpa/Marius Becker

49 Bundesliga-Minuten sind vorbei an diesem kalten Novembertag im vergangenen Jahr. Dann spielt Adam Bodzek einen seiner perfekt getimten Diagonalbälle von der rechten auf die linke Seite. Niko Gießelmann leitet den Ball direkt auf Takashi Usami weiter. Der Japaner legt sich den Ball mit einem technisch versierten ersten Kontakt vor und hämmert ihn mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuß ins Gehäuse. Das 1:0 ist der Dosenöffner beim 4:1 gegen Hertha BSC, das nach sechs Niederlagen in Folge die Wende für Fortuna bedeutet. Trainer Funkel sagt rückblickend zu diesem Führungstreffer: „Das war mit der wichtigste Moment in dieser Saison.“ Für Usami war es das letzte Tor im Fortuna-Trikot. Nach einer Rückrunde zum Vergessen nimmt der Japaner nun Abschied von Düsseldorf – ganz so wie es zu seinem Charakter passt: still und leise.

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Usami kommt schon in der Hinserie der abgelaufenen Bundesliga-Saison nie über die Rolle des Teilzeitarbeiters hinaus. Doch er ist an den wohl mitentscheidenden Toren für den Klassenerhalt beteiligt. Neben dem Treffer gegen Hertha erzielt Kaan Ayhan wenige Wochen später beide Tore beim 2:0 gegen Freiburg nach Usami-Ecken. Wäre dieses Spiel verlorengegangen – so munkelt man – wäre Coach Funkel möglicherweise entlassen worden.

In der Rückrunde spielt die 27-jährige Leihgabe von Ligakonkurrent Augsburg dann nur noch die ersten beiden Partien von Beginn an. Nach dem 0:4 gegen Leipzig im Januar kommt Usami nur noch zu insgesamt 69 Minuten Spielzeit bei fünf Kurzeinsätzen. Und so endet das Kapitel Fortuna für den Flügelstürmer in diesem Sommer.

Es ist auch ein Anzeichen dafür, dass die Ansprüche bei Fortuna gestiegen sind. Usami kommt vor der Saison 2017/18 bereits auf Leihbasis aus Augsburg zur Fortuna. Am Aufstieg der Düsseldorfer hat er dann großen Anteil. In 28 Zweitligaspielen steuert er acht Tore und drei Vorlagen bei – sechs Treffer und alle drei Vorbereitungen in der Rückrunde. Usamis Leistungen explodieren, als in der Winterpause in Genki Haraguchi (Leihgabe von Hertha BSC) ein weiterer Japaner verpflichtet wird.

Doch Haraguchi verläst die Fortuna nach einem starken Halbjahr wieder und wechselt zu Hannover 96. Fortuna will Usami aber unbedingt halten und vereinbart mit dem FCA eine weitere Leihe für ein Jahr. Ob der anschließende Leistungsabfall bei Usami mit dem Abgang seines Kumpels zu tun hat, ist reine Spekulation. Fest steht: Der Japaner hat keine Zukunft bei Fortuna.

Fest steht damit auch: Fortuna hat keinen Japaner mehr im Kader. Durch die große japanische Gemeinde in der Landeshauptstadt haben die Düsseldorfer Verantwortlichen aber naturgemäß ein Interesse daran, das wieder zu ändern. „Japanische Spieler sind immer ein Thema für Fortuna. Aber die Qualität muss natürlich stimmen“, sagt Sportvorstand Lutz Pfannenstiel. „Wir schauen uns den japanischen Markt intensiv an und sind ständig in Kontakt mit Beratern von japanischen Spielern.“

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