Fortuna-Trainer Funkel verlängert Der Burgfrieden von Düsseldorf

Düsseldorf · Die Posse um die Zukunft von Friedhelm Funkel hat ihr Happy End. Fortunas Trainer unterschreibt einen neuen Einjahresvertrag für die Bundesliga.

Fans feiern Vertragsverlängerung von Funkel
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Foto: dpa/Marius Becker

Fast exakt 100 Stunden dauert die Posse um die Vertragsverlängerung von Friedhelm Funkel. Dann steigt am Dienstag um 16.30 Uhr sprichwörtlich weißer Rauch über der Düsseldorfer Arena auf. Etwa anderthalb Stunden haben der Fortuna-Trainer, Vorstandsboss Robert Schäfer, Sportvorstand Lutz Pfannenstiel und Funkel-Berater Joachim Rain zusammengesessen, um die Rahmenbedingungen des neuen Kontrakts festzulegen. Mündlich vereinbart wird schließlich ein Einjahresvertrag, der nur gültig ist, falls Funkel mit seinem Team in der Fußball-Bundesliga bleibt. Dieser Vertrag soll nun am Mittwoch schriftlich fixiert werden. Doch hinter den Kulissen wird die Eskalation von Marbella die Gremien weiter beschäftigen.

Vor dem Neujahrsempfang am Dienstagabend stehen Funkel und Schäfer vor zahlreichen Journalisten und schildern ihre Sicht der Dinge – genau wie am vergangenen Freitag im Teamhotel während des Trainingslagers in Südspanien. Der Unterschied: Diesmal sind beide einer Meinung. Der Tenor ist, dass die Unruhe im und um den Verein nun endlich ein Ende haben muss. „Ich schaue wirklich nicht mehr zurück jetzt“, sagt Funkel im Arena-Hotel Tulip Inn. „Mir ging es immer nur darum, mit der Mannschaft und meinem Funktionsteam in Ruhe weiterarbeiten zu können.“ Der Vorstands-Chef sagt, dass er nicht nachtragend sei und wiederholt seine Kernaussage im Verlauf des Abends mehrfach: „Die anderen Vereine, die geglaubt hatten, dass es bei uns mit der Unruhe so weitergeht, muss ich enttäuschen. Ab heute kehrt hier wieder Ruhe ein.“ Weiter nimmt Schäfer die gesamte Schuld der geplatzten ersten Verhandlungsphase auf sich.

Friedhelm Funkel bei Fortuna Düsseldorf - Meilensteine in Bildern
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Meilensteine von Friedhelm Funkel bei Fortuna

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Pfannenstiel nimmt eher den sachlichen Part ein: „Wir sind froh, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Friedhelm Funkel über den Sommer hinaus ihre Fortsetzung findet. Nun konzentrieren wir uns alle auf unser großes Ziel: den Klassenerhalt.“

Es sind sich alle Beteiligten einig, dass das Augenmerk von nun an wieder auf den sportlichen Bereich gelenkt werden soll. Das sieht im Grunde auch der Aufsichtsratsvorsitzende so. Doch der erklärt auch, dass die Posse für den ein oder anderen ein Nachspiel haben könnte. „Wir sagen sicher nicht, Deckel drauf und ab nach vorne. Sie können davon ausgehen, dass wir diese Themen intern nochmal aufarbeiten werden“, sagt Ernst und betont auch nochmal, dass er von der Dynamik und den Entwicklungen am Freitag überrascht worden ist und sich vom Vorstand nicht ausreichend informiert gefühlt hat: „Die Verhandlungslinie war natürlich intern bekannt, aber normalerweise macht man eine Pause, wenn es nicht klappt, überlegt und hält vielleicht nochmal Rücksprache. Aber aus welchen Gründen auch immer, kam es auf einmal zum Knall. So war es natürlich auch überraschend für uns als Aufsichtsrat.“ Somit dürfte klar sein, dass der Burgfrieden zunächst nur eine begrenzte Halbwertszeit hat.

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Die Posse um die Vertragsverlängerung hatte am Freitag ihren Anfang genommen. Zum Abschluss des Trainingslagers war es zu einer denkwürdigen Medienrunde gekommen. Dort wurde der Abschied von Funkel zum Saisonende verkündet, weil der Trainer eine Entscheidung über seine Vertragsverlängerung vor dem Rückrundenstart am kommenden Samstag in Augsburg gefordert hatte. Der Verein wollte seinerseits noch warten. Es folgte eine öffentliche Sympathiewelle für Funkel und heftiger öffentlicher Gegenwind für Schäfer und Pfannenstiel und anschließend die schon jetzt legendäre Nacht von Marbella, in der Ernst und Pfannenstiel versuchten, die zerstrittenen Schäfer und Funkel zum Wohle des Vereins wieder an einen Tisch zu bringen.

Nach dem Frühstück am Samstagmorgen war die Rolle rückwärts perfekt. Man einigte sich auf weitere Gespräche. Am Dienstag folgte nun der vorläufige Burgfrieden.

(erer)
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