Fortuna Düsseldorf "Wir müssen aufpassen"

Düsseldorf · Fortunas 1:1 bei Dynamo Dresden wertete jeder im Düsseldorfer Tross als gefühlte Niederlage. Der Abstiegskampf hat sich verschärft – so paradox es nach der starken Vorstellung des Zweitligisten in Sachsen auch ist.

Fortuna Düsseldorf: Oliver Fink setzt den Ball an die Latte
8 Bilder

Fink setzt den Ball an die Latte

8 Bilder
Foto: Falk Janning

Fortunas 1:1 bei Dynamo Dresden wertete jeder im Düsseldorfer Tross als gefühlte Niederlage. Der Abstiegskampf hat sich verschärft — so paradox es nach der starken Vorstellung des Zweitligisten in Sachsen auch ist.

Im Grunde stimmte alles an Fortunas Darbietung bei Dynamo Dresden. Bis auf das Ergebnis. Nur 1:1 nach 90 Minuten, in denen die Düsseldorfer so dominiert hatten wie seit Jahren nicht mehr in einem Auswärtsspiel - das war entschieden zu wenig, und das bestritt nach dem Abpfiff auch niemand. "Das sind zwei verlorene Punkte, nicht ein gewonnener", sagte Kapitän Oliver Fink. "Im Vorfeld wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, jetzt kann ich es nicht mehr sein. Wenn man unsere mangelhafte Chancenverwertung betrachtet, haben wir aber wohl nicht mehr als diesen Punkt verdient."

Natürlich spukte dem 34-Jährigen wie wohl jedem im Gästetross die Zweitligatabelle im Kopf herum. Hätte Fortuna auch nur eine weitere ihrer neun Großchancen zu einem Tor genutzt, hätte sie jetzt 37 Punkte auf dem Konto. Die Abstiegsgefahr wäre bei noch ausstehenden fünf Partien nur noch theoretischer Natur - jetzt hingegen ist sie mit 35 sehr real. Vor allem, wenn man bedenkt, dass am Freitag das Heimspiel gegen Mitkonkurrent FC St. Pauli ansteht. "Das wird jetzt ein richtig interessantes Spiel", betonte Fink. "Pauli ist uns wie einige andere dicht auf den Fersen. Wir müssen aufpassen, dass uns nicht am Ende jemand überholt, denn wir treten mit unseren vier Spielen ohne Sieg ein bisschen auf der Stelle."

Leistungsmäßig gilt das zwar nicht, da der Trend mit den jüngsten Vorstellungen gegen Titelkandidat Union Berlin (2:2) und in Dresden klar nach oben zeigt. Doch das hilft am Ende gar nichts, wenn Fortuna sich bei der Verwertung weiter so dilettantisch anstellt wie in Sachsen. Auch Fink musste da ein Kreuzchen auf seiner Bingo-Karte machen, da er kurz vor der Pause aus drei Metern nur die Latte traf. Zu seiner Ehrenrettung muss man jedoch anfügen, dass der ansonsten bärenstarke Lukas Schmitz seine Hereingabe ein wenig in Finks Rücken gespielt hatte, so dass der Ball schwer zu nehmen war.

Eine Entschuldigung, die seine Kollegen - vor allem Rouwen Hennings - und auch Torhüter Michael Rensing bei seinem Patzer zum 1:1 nicht geltend machen konnten. "Aber es gibt keinerlei Vorwurf an Rense", versicherte Trainer Friedhelm Funkel. "Er hat uns so oft den Hals gerettet, da kann so etwas einmal passieren." Das weiß auch Fink, der zuletzt selbst ein Formtief durchlaufen musste, von dem am Ostersonntag rein gar nichts mehr zu sehen war. Der Kapitän eroberte die Bälle, leitete Angriffe ein, spielte reihenweise gescheite Pässe. Er war damit der Fixpunkt in einem insgesamt sehr guten Mittelfeld mit Adam Bodzek, Kaan Ayhan und dem Torschützen Christian Gartner.

Ein Mutmacher für das Jubiläum des Hirschauers, der am Freitag sein 200. Ligaspiel für Fortuna absolviert. Das heißt: Eigentlich hat er diese Marke ja schon hinter sich, doch die Relegationsspiele gegen Hertha 2012 zählen in dieser Wertung offiziell nicht mit. Und weitere Relegationspartien, dann gegen den Dritten der Dritten Liga, will Fink auf keinen Fall hinzubekommen.

(jol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort