Fortunas Leihspieler Kownacki hat das Toreschießen wieder gelernt

Düsseldorf · Es ist fast schon der letzte Versuch, eine verfahrene Karriere zu retten. Als Leihspieler bei seinem Heimatverein Lech Posen soll der teuerste Einkauf in Fortunas Vereinsgeschichte wieder in Gang kommen. Wie es bei Dawid Kownacki und den anderen Ausleihen Jamil Siebert und Nicklas Shipnoski aktuell läuft.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Dawid Kownacki
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Das ist Dawid Kownacki

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Foto: dpa/Jonas Güttler

Bei Fortuna Ist Dawid Kownacki zuletzt so etwas wie ein Sanierungsfall gewesen. Der Anfang 2019 mit großen Hoffnungen an den Rhein gewechselte polnische Nationalstürmer kam einfach nicht mehr in Tritt, hatte immer wieder mit Verletzungen und Krankheiten zu kämpfen und fand nicht mehr zu seiner Form. Statistisch ließ sich das daran ablesen, dass er seinen letzten Ligatreffer für Fortuna am 8. Mai 2021 erzielte – per Foulelfmeter beim 2:2 gegen Eintracht Braunschweig.

Drei Monate später gelang Kownacki zwar noch ein weiteres Pflichtspieltor, doch der verwandelte Fouelfmeter beim 5:0-Sieg in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde beim Fünftligisten VfL Oldenburg taugte wohl nicht einmal für ihn selbst als Nachweis eines Aufwärtstrends. Im Januar entschloss sich Fortuna, den Angreifer an dessen polnischen Heimatverein Lech Posen auszuleihen. Die Hoffnung dahinter: In altgewohnter Umgebung soll der inzwischen 25-Jährige wieder das Selbstvertrauen und die Sicherheit finden, nach seiner Rückkehr im Sommer entweder wieder die Fortuna zu verstärken oder für einen zahlungskräftigen Abnehmer interessant zu werden.

Nach leicht durchwachsenem Start sieht es inzwischen so aus, als könne sich diese Hoffnung eventuell erfüllen. In den jüngsten fünf Pflichtspielen der Posener seit Ende Februar kam Kownacki jedes Mal zum Einsatz, stand zweimal in der Anfangsformation und spielte beim 2:0-Sieg im Pokal-Viertelfinale bei Gornik Zabrze sogar durch.

Beim 1:1 in Krakau wurde der Stürmer in der 74. Minute ausgewechselt, dreimal kam er im Laufe der Partie auf den Platz – und offenbarte dabei Jokerqualitäten. Beim 3:0-Auswärtssieg bei Pogon Stettin wurde er in der 65. Minute eingewechselt und traf sieben Minuten später zum 2:0, beim 3:0 am vergangenen Wochenende in Bialystok brauchte er nach seiner Einwechslung in der 70. Minute sogar nur 100 Sekunden, um zum Endstand zu vollstrecken.

Fortuna Düsseldorf: Jamil Siebert von Zweitligist F95
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Das ist Jamil Siebert

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Foto: Moritz Mueller

Insgesamt steht Kownacki seit seiner Ausleihe nun bei drei Toren in sieben Ligaspielen. Sein Klub liegt auf dem dritten Tabellenplatz, nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Stettin, den Lech auch dank des Treffers der Düsseldorfer Leihgabe kürzlich bezwang. Eine Bilanz, die mit Blick auf das Ziel der Ausleihe durchaus Hoffnung macht.

Ganz ähnlich sieht das aktuell bei einem weiteren Leihspieler Fortunas aus. Nachwuchs-Innenverteidiger Jamil Siebert ist beim Drittligisten Viktoria Köln voll eingeschlagen und binnen kürzester Zeit zum absoluten Stammspieler avanciert. Seit unsere Redaktion Ende Februar zuletzt einen Blick auf das Leih-Trio geworfen hat, ist Viktoria viermal in Ligaspielen auf den Platz gelaufen – beim 0:0 gegen Havelse, beim 0:2 beim MSV Duisburg, beim 2:1 gegen Wehen Wiesbaden und beim 1:0 gegen Würzburg. Der 19-jährige Siebert stand jedes Mal die komplette Spielzeit über auf dem Rasen und bot überzeugende Leistungen.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Nicklas Shipnoski, der erste Zugang für die Saison 2021/22.
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Das ist Nicklas Shipnoski

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Foto: Frederic Scheidemann

Ins Stocken geraten ist dagegen die Entwicklung von Nicklas Shipnoski. Als Fortuna ihn vor der Saison verpflichtete, kam er mit der Reputation, im Trikot des 1. FC Saarbrücken der Top-Scorer der gesamten Dritten Liga geworden zu sein. Eine Spielklasse höher will es bei „Shippi“ jedoch noch nicht klappen. Bei Fortuna kam er kaum zu Einsatzzeiten, so dass er in der Winterpause für 18 Monate auf Leihbasis zum Ligarivalen Jahn Regensburg wechselte.

Der erhoffte Aufschwung ist aber bislang weitgehend ausgeblieben. Beim 0:0 gegen Fortuna spielte der 24-Jährige noch am längsten, eine gute halbe Stunde nach seiner Einwechslung. Bei der 0:1-Niederlage in Aue kam Shipnoski dann erst in der 75. Minute hinein, beim 1:1 beim Karlsruher SC überhaupt nicht. Zuletzt stand er beim 1:0-Sieg gegen den SC Paderborn nicht einmal im Kader. Keine Frage: Wenn dieses Leihgeschäft noch zum Erfolg werden soll, muss sich noch einiges tun.

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