Zweitligaspiel am Sonntag Das will Fortuna mit nach Karlsruhe nehmen
Düsseldorf · Die aktuelle Tabellenposition ist nicht das, wovon Fußball-Düsseldorf träumt. Acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz drei sind zu viel, um ganz große Pläne zu befeuern. Warum vor dem Sonntagspiel in Karlsruhe dennoch die Hoffnung lebt und welcher Angreifer dabei eine Rolle spielt.
Bei dem, was da in Regensburg passierte, konnten einem schon die Metaphern ausgehen. Felsen, die von den Herzen fielen? Bleigefüllte Westen, die von den Schultern rutschten? Aufatmen bis in die tiefsten Tiefen von Körper und Seele? Alles kam irgendwie zusammen und traf es dann doch nicht hundertprozentig. Fortuna Düsseldorf zog am Mittwoch mit dem 3:0-Sieg beim SSV Jahn ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein; ein Kunststück, das in den zurückliegenden zehn Jahren erst zum dritten Mal gelang.
Was aber noch viel wichtiger war: Fortuna bewies sich und ihren Fans, dass sie doch noch auswärts gewinnen kann. Zweifel daran waren schon aufgekommen nach fünf Partien in Folge auf fremder Scholle, in denen es keinen Sieg, dafür aber vier Niederlagen gegeben hatte. Ein Mutmacher zum passenden Zeitpunkt, stellt sich die Truppe von Trainer Daniel Thioune doch jetzt in der Zweiten Liga noch zweimal hintereinander auswärts vor: Am Sonntag (13.30 Uhr) beim Karlsruher SC, sechs Tage später dann bei Holstein Kiel.
Und welche Felsen fielen da erst bei Kristoffer Peterson! Der Schwede, in seinem ersten Fortuna-Jahr als Außenstürmer ein großer Trumpf im System des damaligen Chefcoachs Uwe Rösler, war seit fast zwei Jahren seiner Form komplett hinterhergelaufen, schien schon ausgemustert. In Regensburg musste er aufgrund der großen Verletzungsnöte Fortunas trotzdem ran, und als sein Schuss in der fünften Minute Keeper Dejan Stojanovic durch die Hosenträger rutschte, war das der Zündfunke dafür, dass Peterson sein bestes Spiel seit Rösler machte.
„Natürlich war da ein bisschen Glück dabei“, sagte der 27-Jährige, „aber es war das Glück, das ich mal brauchte. Jetzt bin ich einfach nur happy.“ Pokal-Happyness allein reicht jedoch nicht, weder Peterson noch Fortuna. War Regensburg aber auch ein Zündfunke für die Liga? Angesichts von acht Punkten Rückstand auf Relegationsplatz drei wäre das vonnöten. Eine Fortsetzung der Liga-Auswärtsseuche in Karlsruhe können sich die Düsseldorfer nicht leisten, wenn sie nicht im Mittelmaß versinken wollen.
Das bislang letzte Gastspiel im Wildpark taugt nur bedingt zu, die Hoffnungen auf den zweiten Sieg der laufenden Englischen Woche zu befeuern. Zwar lieferte Fortuna am 3. April eine grandiose erste Hälfte ab und führte zur Pause durch Treffer von Daniel Ginczek und Rouwen Hennings völlig verdient 2:0. Am Ende stand jedoch einige Tristesse, da die Partie nach dem Wechsel ganz anders verlief und Marvin Wanitzek sowie der inzwischen nach Bochum gewechselte Philipp Hofmann für den KSC noch zum 2:2 trafen.