Fortuna Düsseldorf "Das war ein dreckiger Sieg"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig war hart erkämpft. Die Fortunen waren erleichtert, Interimstrainer Peter Hermann sprach allerdings auch die unangenehme Wahrheit aus.

Fortuna Düsseldorf bejubelt Arbeitssieg gegen Braunschweig
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Fortunen bejubeln Arbeitssieg gegen Braunschweig

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Stehend k.o.: Wer jemals eine klare Definition dieser bekannten Phrase gebraucht hat, konnte sie am Montagabend in der Esprit-Arena begutachten. Die Fortunen hatten 90 Minuten gegen die Offensivbemühungen der Braunschweiger angekämpft, insgesamt 38 Minuten mussten sie in Unterzahl bestehen. Dabei waren nur bedingt fußballerische Qualitäten vonnöten, viel mehr kam es auf die Fitness der Düsseldorfer an. Um 22.06 Uhr war dann klar: Das Team ist fit — es hatte die 1:0-Führung über die Zeit gerettet.

"Wir haben gefightet bis zum Umfallen und sind dafür belohnt worden. Unsere Fans wurden in dieser Saison kaum verwöhnt, deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir ihnen mit zwei Siegen in Folge mal ein bisschen was zurückgeben konnten", sagte Keeper Michael Rensing nach der Partie: "Wir haben alles reingeworfen und super dagegengehalten. Man hat gesehen, dass wir jeden Zweikampf gewinnen wollten." Teamkollege Julian Koch war hochemotional in der Mixed Zone: "Ich bin übermannt von den Gefühlen. Es war ein unglaublicher Kraftakt und ich bin so glücklich, dass wir das über die Zeit gebracht haben."

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Fortuna - Eintracht Braunschweig

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Eben jene "Grundtugenden", die der ehemalige Coach Frank Kramer immer wieder gefordert und letztlich nur in Ansetzen bekommen hatte, waren ausschlaggebend für den zweiten Saisonsieg in Folge — was gleichzeitig eine Premiere in der schon fortgeschrittenen Spielzeit markierte. "Das war heute ein dreckiger Sieg, den wir uns erkämpft haben", analysierte Rachid Azzouzi, der vor allen Dingen von den letzten 30 Minuten der Partie angetan war: "Nach der Gelb-Roten Karte war es ein richtiges Kampfspiel, in dem die Jungs bewiesen haben, dass sie Charakter haben. Die Mannschaft hat sich die beiden Siege gegen Frankfurt und Braunschweig verdient."

Für Interimscoach Hermann bedeutet das eine Erfolgsquote von 100 Prozent. Der "Erfolgsgarant" selber war zwar auch glücklich über den Sieg — seine Analyse fiel dennoch nüchtern aus: "Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns", fing der 63-Jährige an und fügte dann hinzu: "Wir haben jetzt 19 Punkte gesammelt — das ist nicht besonders gut, aber wenigstens können wir nun etwas durchatmen." Recht hat er.

(cfk)
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