Fortuna-Legende Lambertz „Das Leben als Fußballer hat sich extrem verändert“

Düsseldorf · „Lumpi“ Lambertz hat mit seinen gerade 37 Jahren schon einige Facetten des Profifußballs kennengelernt: Jungprofi, erfahrener Spieler und Kapitän, jetzt Co-Trainer von Fortunas U23. Er hat den Vergleich – und einen wesentlichen Unterschied zwischen den Spielergenerationen ausgemacht.

Andreas Lambertz: "Lumpi", der ewige Fortune
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Das ist Andreas Lambertz

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Foto: Christof Wolff/Wolff, Christof

Er weiß noch sehr genau, wie es sich anfühlt als junger Fußballprofi. Andreas „Lumpi“ Lambertz ist 37 Jahre alt, damit beileibe noch kein Großvater – auch wenn seine aktive Karriere seit inzwischen zwei Jahren beendet ist. Doch Fortunas lebende Vereinslegende erinnert sich noch sehr gut an die Zeit, als er seinen ersten Vertrag bei dem Düsseldorfer Klub unterschrieb, der damals in der Viertklassigkeit herumdümpelte.

„Ich bin damals zwei Jahre lang zweigleisig gefahren“, erzählte der langjährige Fortuna-Kapitän den Auszubildenden, die an der Veranstaltung „News to use“ der Rheinischen Post teilnahmen. „Es war mir wichtig, dass ich den Schein in der Tasche habe, der den Abschluss meiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bestätigt.“ Aber auch auf dem sportlichen Sektor seien in jenen Jahren von 2002 bis 2004 Lehrjahre keine Herrenjahre gewesen: „Wir Jungen haben damals Spalier gestanden und die Ausrüstung geschleppt. Das gehörte dazu, da musste jeder durch, und das war auch okay so.“

Interessant ist dabei, dass Lambertz inzwischen nicht nur die andere Seite kennengelernt hat, als er zu den erfahrensten und schließlich auch ältesten Spielern gehörte. Seit seinem Abschied vom aktiven Fußball arbeitet er zudem als Co-Trainer von Nico Michaty bei der U23 Fortunas – und erlebt jeden Tag, wie sich der Fußball für junge Spieler verändert hat.

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Foto: RP, Falk Janning/Falk Janning

„Alles ist wesentlich sensibler geworden“, berichtete der frühere Mittelfeldspieler. „Man muss viel mehr mit den Jungs ins Gespräch gehen. Situationen erklären, warum dies, warum das. Früher hieß es einfach: ,So ist das! Und wenn du damit nicht klarkommst, dann guck, wo du bleibst.’‘ Das habe natürlich auch Folgen für die Entwicklung der Spieler: „Ich glaube, wenn du die Jungs links liegen lassen würdest und nicht mit ihnen redest, dann würden sie alle zugrunde gehen.“

In seiner Rolle als Co-Trainer versuche er, stets einfühlsam zu sein. „Die Jungs brauchen eine Anleitung, um zu wissen, wo sie dran sind. Darauf lege ich gerade besonders großen Wert. Das Fußballerleben hat sich einfach extrem verändert.“ Früher hätten die älteren Spieler einen Jungen über den Platz gejagt, wenn dieser sich nicht an die Hierarchie gehalten hätte. „So etwas gibt es heute nicht mehr.“

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Doch obwohl er die damaligen Gepflogenheiten als „okay“ bezeichnet und daran auch offensichtlich nicht zugrunde ging als junger Spieler: Der neue Fußball kommt „Lumpi“ dennoch entgegen. „Ich liebe meinen Job“, versicherte er. „Er ist das Beste, was mir passieren konnte.“

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