Neu-Profi Tim Oberdorf „Ich habe einfach Bock auf das Ganze bei Fortuna“

Düsseldorf · Er hatte eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet. Doch Tim Oberdorf hat sich durchgebissen und verdient seinen ersten Profivertrag bei Fortuna unterschrieben. Dafür hat er sein Lehramtsstudium unterbrochen. Was er zu seinem Aufstieg sagt.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Es ist kalt geworden im Land. Der Wind weht eisig über dem Trainingsgelände an der Arena im Stockum an diesem Mittag. Tim Oberdorf ist zum Mediengespräch angekündigt. Es ist sein erster größerer Auftritt dieser Art. Eigentlich war in seinem Karriereplan gar nicht vorgesehen, dass er überhaupt einmal im Kader einer Profimannschaft stehen würde. Und so hat es deutlich länger als bei vielen seiner Kollegen gedauert. Mit 25 Jahren hat er nun endlich sein Arbeitspapier bekommen – Gültigkeit zunächst bis 2024. Bevor das Gespräch los geht, eilt Jakub Piotrowski herbei und bringt seinem Kollegen eine dicke Jacke. So geht gutes Klima im Team.

Das sagt Oberdorf über...

...seinen ersten Profivertrag: „Ist natürlich eine super Sache. Ich habe mich schon sehr gefreut, als am Anfang der Vorbereitung der Anruf kam, dass ich da mitmachen durfte und mit ins Trainingslager durfte. Eine ziemlich geile Sache für mich, auch wenn die Pause dadurch sehr kurz wurde. Dass es sich so dann weiterentwickelt hat, freut mich natürlich brutal.“

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Foto: Christof Wolff

...mögliche Frotzeleien seiner Schwester Lena, die weit vor ihm einen Profivertrag in Wolfsburg unterschrieben hatte und deutsche Fußball-Nationalspielerin ist: „Da war alles entspannt zwischen uns, da musste ich mir kein dickes Fell zulegen.“

...sein Studium: „Ich habe soweit alles fertig, muss jetzt nur noch die Bachelorarbeit schreiben. Da doktere ich jetzt schon eine ganze Weile rum. Ich habe Sport und Deutsch studiert, die Fächer würde ich dann auch später unterrichten an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule.“

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Foto: dpa/Uwe Anspach

...die Gedanken, vielleicht nicht im Fußball weiterzumachen: „Wenn Fortuna anfragt, ist der erste Impuls natürlich: Boah, geil, auf jeden Fall, mache ich sofort. Und doch gab es schon ein paar Überlegungen. Man muss es alles unter einen Hut bekommen. Ich würde mich sicher extrem ärgern, wenn ich die Chance jetzt nicht genutzt hätte.“

...die Frage, ob er damit noch gerechnet hätte: „Eigentlich gar nicht. Ich war relativ weit davon entfernt. Ich bin nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet worden, sondern komme aus Sprockhövel. Deshalb war das auch alles nicht so ein großer Traum. Es war für mich soweit weg, ich mache das alles, weil ich Bock drauf habe. Schon der Schritt in die Regionalliga war super, da hatte ich richtig Bock drauf, jetzt habe ich hier richtig Bock drauf.“

...seine ersten Schritte bei den Profis: „Die Jungs habe es mir wirklich alle sehr einfach gemacht. Das passt einfach alles. Christop Klarer ist ein guter Typ. Aber auch alle anderen sind sehr offen zu mir.“

...den Erfolg in Darmstadt: „Es war nicht eine Sache, die man als Grund festmachen kann. Es waren viele Sachen, die gepasst haben. Wir haben ein bisschen was geändert, aber es liegt nicht unbedingt an der Anordnung auf dem Platz, sondern wie wir es gestalten, mit welcher Intensität, mit welchem Mut wir gemeinsam als Team etwas umsetzen. Wir haben in der ersten Halbzeit einen wirklich guten Fußball gespielt und im zweiten Durchgang einen echten Fight abgeliefert. Jeder hat sich für jeden reingehauen.“

...den nächsten Gegner St. Pauli: „Wir haben uns zunächst mit dem beschäftigt, was in Darmstadt gewesen ist. Aber natürlich blickt man auch schon auf das Spiel und klar wollen wir auch in dem Heimspiel was mitnehmen.“

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